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Wohncontainer für Geflüchtete
Oberrieden favorisiert zwei Grundstücke für Asylunterkünfte

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Auch auf diesem Grundstück am Wiesengrundweg könnte sich der Gemeinderat eine provisorische Unterkunft vorstellen.
Das eine mögliche Grundstück fürs Aufstellen von Wohncontainern befindet sich an der Bruggstrasse.
Auch auf diesem Grundstück am Wiesengrundweg könnte sich der Gemeinderat eine provisorische Unterkunft vorstellen.
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Die Ausgangslage ist klar: Der Kanton Zürich will zusätzliche Geflüchtete unterbringen. Ab dem 1. Juni muss deshalb jede Gemeinde pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner 13 statt wie bisher 9 Geflüchteten eine Unterkunft bieten. Mit der neuen Aufnahmequote reagiert der Kanton auf die aktuell hohen Flüchtlingszahlen und Asylgesuche.

Was die höhere Aufnahmequote für Oberrieden bedeutet, hat der Gemeinderat am Mittwochabend an einer Informationsveranstaltung aufgezeigt. Das Interesse an dem Thema war gross: Über 100 Personen kamen ins Multifunktionsgebäude Langweg, um zu erfahren, wie die Gemeinde die zusätzlichen Geflüchteten unterbringen will.

Ressortvorsteher Gesellschaft Martin Eichenberger (parteilos) zeigte anhand von Zahlen, was die neue Aufnahmequote für Oberrieden bedeutet. So muss die Gemeinde ab Juni insgesamt 69 Geflüchtete beherbergen. Stand heute leben auf verschiedene Wohnungen verteilt 43 Asylsuchende in der Gemeinde. Dies bedeutet, dass Oberrieden noch für zusätzliche 26 Menschen eine Unterkunft bereitstellen muss.

Fünf Standorte geprüft

Liegenschaftenvorsteher Urs Klemm (parteilos) erläuterte, wo eine Unterbringung infrage kommt. Fünf gemeindeeigene Grundstücke an verschiedenen Standorten habe man geprüft. Herauskristallisiert hätten sich schliesslich zwei: Das eine befindet sich an der Bruggstrasse, das andere am Wiesengrundweg.

Diese beiden Standorte erachtet der Gemeinderat als geeignet, um darauf Provisorien für Geflüchtete zu errichten. In Betracht zieht er dafür Container mit einem Erd- und Obergeschoss. Noch ist laut Klemm offen, ob die Container gemietet oder gekauft werden – dies hänge von der Nutzungsdauer ab.

Das Asylprovisorium an der Bruggstrasse jedenfalls würde etwa 22 bis maximal 27 Personen Platz bieten. Die Kosten bei einer Miete würden sich grob geschätzt für vier Jahre auf rund 530’000 Franken belaufen. Das Provisorium am Wiesengrundweg wiederum hätte Platz für 16 bis 21 Personen – mit Kosten von etwa 486’000 Franken für vier Jahre. Ob an beiden Standorten Container errichtet werden, ist derzeit aber noch offen. 

Wird Mietern gekündigt?

«Wir brauchen kurzfristige Lösungen», sagte Gemeindepräsident Reto Wildeisen (FDP). Die Planung im Asylbereich sei ungewiss, weil man unter anderem nicht wisse, wie lange der Krieg in der Ukraine noch dauern werde. Die Wahl der beiden möglichen Standorte kritisierte an dem Abend niemand grundsätzlich. 

Einige Fragen aus dem Publikum bezogen sich dafür auf die künftig vielleicht noch höhere Aufnahmequote und deren Folgen für die Gemeinde. Zwei Personen fragten, ob bestehenden Mietern gekündigt werden könnte, damit in deren Wohnungen Asylsuchende untergebracht werden.

«Die Gemeinde wird keine Kündigungen aussprechen», antwortete Wildeisen. Ein Votant aus dem Publikum begrüsste indessen das Vorgehen des Gemeinderats: Mit den Provisorien werde nämlich verhindert, dass Mieter aus ihren Wohnungen vertrieben würden.

Holz statt Container

Eine Anwesende wollte zudem wissen, ob es längerfristig nicht günstiger wäre, anstelle der Provisorien fixe Gebäude zu errichten, und einem Oberriedner sind die Container aus ästhetischer Sicht ein Dorn im Auge: Er schlägt den Bau von Unterkünften aus Holz vor. Beides werde man prüfen, antworteten die Gemeinderäte.

Aufgrund der steigenden Asylquote erkundigte sich eine Frau zudem nach der Integration der Geflüchteten. Sie wollte wissen, ob die Gemeinde diesbezüglich personell reagiert. Dies tue sie, antwortete Eichenberger, die Stellenprozente im Sozialbereich würden erhöht.

Der Gemeinderat wolle nun die möglichen Optionen für die Unterbringung der Geflüchteten weiter ausarbeiten, sagten die Behördenmitglieder  – sodass Oberrieden baldmöglichst die vom Kanton vorgeschriebene Zahl an Asylsuchenden unterbringen kann.

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