Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Norovirus grassiert in Stapfer-Stiftung

In der Stapfer-Stiftung Horgen befindet sich rund ein Drittel der Bewohner als Vorsichtsmassnahme in Isolation.

In der Nacht auf Montag stellten Mitarbeiter der Stapfer-Stiftung mittels Schnelltest fest: Im Alterswohnheim ist der Norovirus ausgebrochen. Die Krankheit ist von Mensch auf Mensch leicht übertragbar und tritt durch Körperkontakt oder Berühren von Fäkalien auf. Symptome sind heftiges Erbrechen, sowie starke Übelkeit und Durchfälle. Wegen des Flüssigkeitsverlustes innerhalb kurzer Zeit ist die Krankheit für ältere Menschen besonders gefährlich.

Aus diesem Grund aktivierte die Geschäftsleitung am Montagmorgen gleich das Norovirus-Konzept. Tom Bättig, Geschäftsleiter der Stapfer-Stiftung erklärt: «Das Ziel lautet möglichst neue Infektionen zu verhindern. Weil die Viren nach Erbrechen auch in der Luft vorkommen, sind besondere Massnahmen nötig». Genauer gesagt, dass alle, die Symptome aufweisen, in ihrer Wohnung isoliert werden. Sie erhalten eine angepasste Ernährung und gehen nicht mehr ins Restaurant. Für die erkrankten Bewohner gibt es eine verschiedene Suppen, sowie eine Auswahl an leichter Vollkost mit Stärkebeilagen und leichtverdaulichem Gemüse.

Zum Trinken werden brechreizmindernde Tees oder Coca Cola in kleinen Mengen serviert, vom Pflegepersonal in Schutzkleidung. Dieses trägt Überzugsschürzen, Schutzhandschuhe und Masken, alles einmal verwendbar. In die Wohnungen kommt ausschliesslich Wegwerfgeschirr, welches nach dem Essen in Säcke gepackt und verschlossen entsorgt wird.

Bewohner sind stabil

Zurzeit befinden sich 18 Leute, also fast ein Drittel der Bewohner in Isolation. Zu den 18 Personen gehören auch solche, die nicht oder noch nicht erkrankt sind, aber mit Erkrankten zusammenwohnen.

«Den Bewohnern geht es gut und sie sind stabil», sagt Bättig. Die Krankheit dauere nicht lange. Die Symptome der kurzen aber heftigen Infektion halten ungefähr 24 Stunden an. Danach seien die Bewohner äusserst erschöpft, bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome besteht allerdings immer noch Ansteckungsgefahr. Aus der Wohnung dürfen die Bewohner deshalb erst, wenn sie zwei Tage symptomfrei sind, sagt Bättig.

Besuche immer noch möglich

Das Personal schützt sich nebst Kleidung durch zusätzlichen Abstand. Die Küchenmannschaft verlässt die Küche auch in der Pause nicht und im Personalraum dürfen Mitarbeiter nicht direkt gegenüber voneinander sitzen. Zudem ist für die Bewohner das Salatbuffet gestrichen, weil sich dort zu viele Personen treffen. Der Salat wird deshalb auf Tellern serviert. «Das alles ist für unser Personal ein extremer Aufwand», sagt Bättig. Aktuell seien drei Mitarbeiter mit dem Norovirus zu Hause und eine schwangere Mitarbeiterin arbeitete vorsichtshalber nicht. Der Zusatzaufwand ist momentan noch zu bewältigen, sagt Bättig. Im Notfall müssten sie aber externe Hilfe beziehen.

Am Eingang steht derweil eine Infotafel für die Besucher. Nahe stehende Häuser wie das Tabea-Heim wurden bereits informiert. Sämtliche Veranstaltungen und Hausführungen sind abgesagt. Trotzdem ist das Alterszentrum nicht völlig abgeschnitten. Zum Geburtstag einer 90-jährigen Bewohnerin kam gestern Gemeindepräsident Theo Leuthold zu Besuch. «Er ging direkt in die Wohnung und dann auf direktem Wege wieder aus dem Haus», sagt Bättig. Der Geschäftsführer erhofft sich. dass die Norovirus-Erkrankung bis am Wochenende abgeklungen ist.

Alterszentren oft betroffen

Die Norovirus-Infektion ist keine Seltenheit in Alterswohnheimen. Die Stapfer-Stiftung war bereits 2013 Opfer einer Krankheitswelle. Im gleichen Jahr erwischte es auch Bewohner des Alterswohnheim Serata in Thalwil. Vor gut einem Jahr erkrankte mehr als die Hälfte der Personen im Altersheim Sonnegg in Langnau.