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Neues Vakzin im Test
Impfung gegen Noro­virus womöglich in zwei Jahren verfügbar

[Symbolbild / Gestellte Szene] Ein Apothekerin der Baeren Apotheke in Ostermundigen impft einen Kunden, fotografiert am Montag, 20. Februar 2023. (KEYSTONE/Christian Beutler)
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In Kürze:
  • Versuche mit dem ersten Norovirus-Impfstoff haben weltweit begonnen.
  • Das Virus verursacht jährlich 685 Millionen Infektionen und 200’000 Todesfälle.
  • Der Impfstoff nutzt mRNA-Technologie, ähnlich wie Covid-19-Impfungen.
  • Eine gross angelegte Phase-3-Studie umfasst 25’000 Teilnehmer aus mehreren Ländern.

Ärzte haben mit der Erprobung des weltweit ersten Impfstoffs gegen das Norovirus begonnen. Das Virus verursacht Übelkeit, Brechreiz und Durchfall und breitet sich rasch aus. Vor allem in Spitälern, Pflegeheimen, Schulen und Kindergärten ist es gefürchtet. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kleinkinder und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Obwohl sich die meisten Infizierten innerhalb weniger Tage erholen, kann das Virus in schweren Fällen zu Spitalaufenthalten führen.

Weltweit verursacht das Norovirus jährlich etwa 685 Millionen Infektionen und 200’000 Todesfälle. Allein in der Schweiz, schätzt das Bundesamt für Gesundheit (BAG), gibt es jedes Jahr rund 400’000 Norovirus-Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das Norovirus als «grosse weltweite Bedrohung für die öffentliche Gesundheit» ein.

Der neue Impfstoff basiert auf der mRNA-Technologie, die auch bei Covid-19-Impfstoffen von Moderna und Pfizer/Biontech zum Einsatz kam, wie «The Guardian» schreibt. Diese Technologie nutzt mRNA, um menschliche Zellen dazu zu bringen, Proteine zu produzieren, die das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern anregen. Der Norovirus-Impfstoff enthält Anweisungen zur Herstellung von Proteinhüllen dreier Virustypen, die eine Immunantwort auslösen sollen.

25’000 Teilnehmer aus mehreren Ländern

Die aktuelle Phase-3-Studie namens «Nova 301» wird über zwei Jahre laufen und 25’000 Teilnehmer – mit einem Schwerpunkt auf Personen über 60 Jahren – aus Ländern wie Grossbritannien, Japan, Kanada und Australien einschliessen. In Grossbritannien werden 27 Gesundheitszentren beteiligt sein, und rund 2500 Teilnehmer sollen ab Ende Oktober rekrutiert werden. Die Hälfte der Probanden erhält den Impfstoff, die andere Hälfte ein Placebo.

Die Studie ist Teil einer langfristigen Partnerschaft zwischen Moderna und den britischen Gesundheitsbehörden. Frühere Tests haben bereits gezeigt, dass der Impfstoff eine starke Immunreaktion hervorruft. Nun soll geprüft werden, ob er auch einen wirksamen Schutz gegen das Virus bietet und wie lange dieser anhält. Eine Wirksamkeit von mindestens 65 Prozent wäre laut den Forschern ein bedeutender Erfolg. Sollten die Ergebnisse positiv ausfallen, könnte eine Zulassung bis 2026 erfolgen.

Ein erfolgreicher Impfstoff könnte besonders in Pflegeheimen grosse Vorteile bringen, indem er die Ausbreitung des Virus eindämmt und den Betrieb aufrechterhält. So könnten Bewohner weiterhin Besuch empfangen und es würde verhindert, dass gefährdete Menschen durch Infektionen weiter geschwächt werden. Weitere Studien sind auch an jüngeren Menschen geplant, um den Impfstoff für alle Altersgruppen nutzbar zu machen.

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