Neue Fast-Food-Kette in ZürichDas Sandwich der US-Feuerwehr gibts nun in Zürich
Am Stauffacher hat ein Sandwich-Restaurant eröffnet. Es ist das erste Lokal von Firehouse Subs ausserhalb von Nordamerika. Bei einem ersten Besuch standen die Leute lange an.
Was für eine Wendung! Anstelle von Salaten und Gemüse-Bowls gibt es im Ladenlokal direkt am Stauffacher neuerdings am Fliessband produzierte Sandwiches mit Extra-Portionen Fleisch und viel Sauce. Vergangene Woche hat hier Firehouse Subs eröffnet. Die nordamerikanische Fast-Food-Kette ersetzt das Zürcher Unternehmen Not Guilty, das mit finanziellen Problemen kämpfte.
Über die Eröffnung des Sandwich-Restaurants berichteten Food- und Wirtschaftsmagazine schon vorab. Denn bei der Filiale am Stauffacher handelt es sich um das erste Firehouse Subs ausserhalb Nordamerikas. Dort gibt es bereits 1200 solche Restaurants. Von Zürich aus will die Marke nun nach Europa expandieren, wie sie auf Anfrage bekannt gibt.
Firehouse Subs’ Markenzeichen sind längliche Sandwiches (auf Englisch: Subs, eine Abkürzung für Submarines, also U-Boote), gefüllt mit, wie die Firma sagt, frisch geschnittenem Fleisch. Die Sandwiches würden auf spezielle Weise gedämpft, sodass der Geschmack gut zur Geltung komme.
Firehouse Subs gehört zum globalen Gastrokonzern Restaurant Brands International (RBI), der weltweit mehr als 24’000 Schnellimbisse betreibt und zu dem auch Burger King oder das Fried-Chicken-Restaurant Popey’s zählen, dieses feierte vor einigen Monaten ebenfalls sein Debüt in Zürich. Lokaler Franchise-Nehmerin von Firehouse in der Schweiz ist die Marché-Gruppe, bekannt durch die Autobahn-Restaurants.
Auch wenn gesunde Ernährung für viele Kunden heute einen hohen Stellenwert einnimmt, boomen weltweit die Fast-Food-Restaurants. Expertinnen sehen zwei Gründe dafür: 1. Schnellimbiss-Ketten haben in den vergangenen Jahren ihre Rezepte angepasst und verwenden vermehrt lokale Produkte. 2. Wegen der Teuerung setzen viele Leute wieder auf den günstigeren Preis. Auch der RBI-Konzern sagt, dass die meisten Zutaten in den Sandwiches in der Schweizer Filiale aus der Schweiz und aus Europa stammten.
Schlangen bei der Eröffnung
Einen Tag nach der Eröffnung stauen sich um die Mittagszeit im Lokal am Stauffacher die Kundinnen und Kunden. Beim Eingang, der mit Ballons geschmückt ist, verteilt eine junge Frau in Feuerwehrhosen Flyer. Auch im direkt benachbarten McDonald’s scheint die Aufregung gross zu sein. Dessen Angestellte versuchen ebenfalls, Passantinnen und Passanten mit Sonderangeboten ins Restaurant zu locken.
Bei Firehouse tragen die Angestellten bedruckte Caps und Schürzen und unterstützen die Gäste beim Bestellen an den grossen Screens. «You can now go to the beverage station», sagt ein junger Mann zu einem Gast, der etwas verloren wirkt. «Sie können jetzt zur Getränke-Ausgabe wechseln.»
Ein Screen über der offenen Küche gibt an, ob das bestellte Sandwich schon in Bearbeitung ist oder zum Abholen bereitliegt. Typisch für die Firma ist das Thema Feuerwehr, das schon im Namen steckt und sich durchs ganze Lokal zieht. Die Gründer waren, bevor sie in den 1990ern das erste Restaurant eröffneten, als Feuerwehrmänner tätig. Im Eingangsbereich ist eine (nicht zu gebrauchende) Rutschstange installiert, an der Wand hängen Helme.
Der Ablauf ist reglementiert
Die kleinen Zürich-Wappen auf den Helmen vermögen aber nicht darüber hinwegzutäuschen, dass es sich bei diesem Lokal um ein hundertfach kopiertes Restaurant-Konzept handelt. Die Unterschiede der Inneneinrichtungen zu Firehouse Subs in Phoenix, Toronto oder Miami dürften im Feinstofflichen liegen.
Zum Konzept zählt auch eine Art Fliessband, an dem verschiedene Angestellte die Zutaten zu einem Sandwich zusammenfügen. Auf das getoastete Brot kommen in unterschiedlichen Arbeitsschritten: Sauce, Salat und Tomaten und schliesslich im Schnellbackofen erhitztes oder kaltes Fleisch – ganz am Schluss gibts wieder: Sauce.
Zur Auswahl stehen in Zürich zwölf warme und vier kalte Subs, zwei davon wurden extra für die Schweiz entwickelt. Am Screen lässt sich vorab ein Grossteil der Zutaten in doppelter Ausführung hinzufügen – oder aber entfernen. Wir wählen einmal «Club On A Sub» (12.90 Fr.) und einmal «Chicken Bacon Ranch» (14.90 Fr.).
Rechtfertigen die Sandwiches nun also den Wirbel, der um die neue Kette gemacht wird? Die Saucen schmecken süsslich und machen süchtig. Auch sind die Subs, wie von der Firma versprochen, reichhaltig mit gut gewürztem Fleisch gefüllt. Nur das Brot ist, zumindest bei der Take-away-Variante, etwas schlabbrig, und so fällt das Sandwich etwas in sich zusammen.
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