Rockstar protestiert gegen Joe Rogan«Corona-Desinformation»: Neil Young entfernt seine Musik von Spotify
Der kanadische Musiker wirft dem Streaming-Giganten und dem Podcast-Host vor, mit Lügen Geld zu machen. Nun zieht er die Konsequenzen.
Der US-kanadische Sänger Neil Young hat seine Drohung wahrgemacht und seine gesamte Musik von der Streaming-Plattform Spotify entfernen lassen. «Ich möchte meiner sehr grossen und solidarischen Plattenfirma Warner Brothers-Reprise Records danken, die mich in meiner Entscheidung unterstützt, meine gesamte Musik von Spotify zu entfernen», schrieb der 76-jährige Musiker auf seiner Website. Young hatte zuvor von Spotify gefordert, den Podcast des umstrittenen US-Comedians Joe Rogan zu entfernen.
Young wirft Rogan vor, Falschinformationen über das Coronavirus zu verbreiten. «Spotify ist zu einem Ort der potenziell tödlichen Desinformation über Covid geworden», erklärte Young. «Lügen, die gegen Geld verkauft werden». Rogan ist einer der beliebtesten Podcast-Hosts weltweit. Vergangenes Jahr schloss er mit Spotify einen geschätzt 100 Millionen Dollar (93 Millionen Franken) schweren Exklusiv-Vertrag.
«Sie können Rogan oder Young haben. Nicht beide»
Young hatte zuvor erklärt: «Sie können Rogan oder Young haben. Nicht beide.» Er hoffe, dass andere Künstler und Plattenlabel seinem Beispiel folgen, um die Verbreitung «lebensbedrohlicher Fehlinformationen» über das Virus zu stoppen, schrieb der 76-jährige Musiker (»Heart of Gold», «Rockin› in the Free World», «Harvest Moon") auf seiner Internetseite.
Spotify mache etwa 60 Prozent seiner weltweit gestreamten Musik aus, die Entscheidung bedeute also einen grossen Verlust für seine Plattenfirma. «Im Namen der Wahrheit» sei er aber diesen Schritt gegangen. Zudem seien seine Stücke noch auf anderen Plattformen zu hören. Auf Spotify wird Young mit rund sechs Millionen monatlichen Hörern geführt.
Spotify erklärte Berichten zufolge: «Wir bedauern Neils Entscheidung, seine Musik von Spotify zu entfernen, hoffen aber, ihn bald wieder begrüssen zu dürfen.» Den Angaben eines Sprechers zufolge habe die Plattform «seit Beginn der Pandemie mehr als 20’000 Podcast-Episoden im Zusammenhang mit Covid gelöscht».
Auch Ärzte wehrten sich
Vor einigen Wochen hatten bereits 270 Ärzte, Wissenschaftler, Gesundheitsfachleute und Professoren einen offenen Brief an Spotify geschrieben, in dem sie ihre Sorge über medizinische Fehlinformationen und Verschwörungstheorien in Rogans Podcast zum Ausdruck brachten.
In dem Brief ging es um die höchst umstrittene Folge vom letzten Dezember mit dem US-Virologen Robert Malone. Dieser forschte einst an der mRNA-Technologie, steht aber seit geraumer Zeit wegen Aussagen zu Impfungen in der Kritik.
SDA/nlu
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