Basketballer Enes KanterNBA-Rebell aus Zürich provoziert Xi Jinping mit Turnschuhen
Enes Kanter von den Boston Celtics kritisiert Chinas Tibet-Politik. Das hat Folgen – für ihn und seinen Club.
Mächtig ist er, Enes Kanter. Aber nicht was die Politik betrifft, sondern wegen seiner Masse: 2,08 Meter gross und 113 kg schwer. Momentan kann der Basketballer der Boston Celtics diese aber kaum für seinen Arbeitgeber einsetzen. Kanter spielte in den bisherigen drei Saisonpartien erst fünf Minuten.
Die wenige Einsatzzeit könnte mit seinen politischen Botschaften zu tun haben. Vor dem Saisonstart am letzten Mittwoch gegen die New York Knicks trug Kanter Schuhe mit der Aufschrift «Free Tibet». Zudem setzte er einen Tweet gegen die chinesische Regierung ab. Er nannte Präsident Xi Jinping einen «brutalen Diktator» und drückte der Free-Tibet-Bewegung in einem Video seine Unterstützung aus. Der chinesische Kurznachrichtendienst Weibo sperrte darauf seinen Account. Und die Liveübertragung des Celtic-Spiels im Fernsehen wurde gestoppt.
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Den Basketballer beeindruckt das nicht. Kanter legte auf Twitter mit zwei Turnschuh-Botschaften sogar nach. «Was den Uiguren widerfährt, ist eine der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen der Welt.» Und: «Jemand muss Xi Jinping und der Kommunistischen Partei Chinas eine Lektion erteilen.»
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Familie verstösst ihn wegen Erdogan-Kritik
Kanter kam 1992 in Zürich zur Welt. Sein türkischer Vater doktorierte damals an der Universität. In dessen Heimat hat er seit längerer Zeit jeglichen offiziellen Kredit verspielt. Nach dem gescheiterten Putschversuch 2016 bekannte sich Kanter zur Gülen-Bewegung und nannte den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan einen «verdammten Wahnsinnigen». Erdogan machte die Anhänger des islamischen Predigers für den Putschversuch verantwortlich. 2017 wurde Kanter die türkische Staatsbürgerschaft entzogen. Seine Eltern entschuldigten sich beim Präsidenten für die Aussagen ihres Sohns und liessen ihn fallen.
So furchtlos sich Kanter auch gibt, ganz wohl ist ihm in seiner Rolle nicht immer. 2019, damals noch bei den New York Knicks engagiert, verzichtete er auf die Reise nach London für das Spiel gegen die Washington Wizards. Kanter hatte Angst, dass er in der englischen Metropole für seine Aussagen verhaftet oder gar getötet werden könnte.
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