LiteraturNava Ebrahimi gewinnt in Klagenfurt
Der Ingeborg-Bachmann-Preis 2021 geht an Österreich. Die Schweiz konnte nicht punkten.
Die im Iran geborene und in Graz lebende Autorin Nava Ebrahimi ist am Sonntag bei der virtuell gehaltenen Preisverleihung mit dem 45. Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet worden. Ebrahimi hat sich mit ihrem Text «Der Cousin» im Stechen gegen die Deutsche Dana Vowinckel durchgesetzt. Sie wird mit dem Hauptpreis geehrt, der mit 25'000 Euro dotiert und nach der in Klagenfurt geborenen Autorin Ingeborg Bachmann (1926–1973) benannt ist.
«Der Cousin» handelt von einer Schriftstellerin im New Yorker Lincoln Center, die eben dort ihren Cousin, einen Tänzer, trifft; und mit ihm verhandelt die Protagonistin das grosse Trauma der familiären Migrationsgeschichte. Das überzeugte die Jury.
Die Schweizer Autorin Julia Weber als auch der Autor Lukas Maisel, die für das Wettlesen eingeladen worden waren, sind leer ausgegangen, auch bei den drei Jurypreisen, die im Anschluss an den Bachmann-Preis verliehen worden sind.
Der mit 12'500 Euro dotierte Deutschlandfunk-Preis ging an Dana Vowinckel. Den Kelag-Preis (10'000 Euro) hat der in Berlin lebende Autor und Theatermacher Necati Öziri entgegengenommen. Der Deutsche Timon Karl Kaleyta setzte sich gegen Anna Prizkau im Stechen um den 3sat-Preis (7500 Euro) durch.
Nicht unter Normalbedingungen
Necati Öziri gewann schliesslich auch den per Internet-Voting ermittelten BKS-Bank-Publikumspreis in der Höhe von 7000 Euro und das damit verbundene und mit 5000 Euro dotierte Klagenfurter Stadtschreiberstipendium.
Wie im Vorjahr konnte die Veranstaltung nicht unter Normalbedingungen durchgeführt werden. Neun Autorinnen und fünf Autoren stellten sich mit ihren Texten, deren Lesungen voraufgezeichnet worden waren, bei dem Literaturwettbewerb einer im ORF-Theater von Klagenfurt diskutierenden siebenköpfigen Jury. Livepublikum war keines zugelassen. Im Vorjahr war der Bachmann-Preis an die deutsche Autorin Helga Schubert gegangen. (sda)
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