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French-Open-Triumph
Nadal, Phänomen ohne Verfall

Nach dem Triumph gegen Djokovic jubelte Nadal ausgelassen.
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Er hatte schon geweint nach Siegen in Roland Garros. Hatte sich auf den Boden geworfen, ein Bündel von Emotionen. Rafael Nadals Reaktion auf seinen 13. Sieg aber war neu und ungewohnt: Er sank auf die Knie und lachte. Vielleicht dachte er selber kurz darüber nach, dass er vor dem Turnier so negativ wie noch nie gewesen war, davon gesprochen hatte, dass diese Bedingungen die für ihn bisher schwierigsten in Paris sein würden.

Der Final war aber zu einer Demonstration geworden, einem Triumphzug, an dessen Ende der 34-Jährige erstmals mit Roger Federer gleichgezogen hatte, was die Grand-Slam-Titel betrifft: 20:20. «Das ist für mich heute nicht wichtig», sagte er an der Siegerehrung, an der er, mit Mundschutz bedeckt, dann doch Tränen in den Augen hatte.

Vielmehr sprach er von diesem schwierigen Corona-Jahr, und er wolle auch eine Botschaft an die Menschen dieser Welt verbreiten: «Kämpft weiter, bleibt positiv.» Positiv, wie er 2020 in Paris.

Djokovics erste Niederlage

Federer war einer der Ersten, der ihm über die sozialen Medien gratulierte. Nadal sei sein grösster Rivale gewesen über die Jahre, und er sei sicher, dass sie sich gegenseitig zu besseren Spielern gemacht hätten, führte er aus. «Deshalb ist es eine echte Ehre, ihm zum 20. Grand-Slam-Titel zu gratulieren.» Er hoffe, die 20 sei nur ein weiterer Schritt ihrer gemeinsamen Reise, die noch nicht beendet sei.

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Das 55. Duell gegen Novak Djokovic war für Nadal ein Kinderspiel. Beim 6:0, 6:2, 7:5 revanchierte er sich in 2:42 Stunden beim Serben unerwartet klar für die Abfuhr in ihrem letzten Grand-Slam-Endspiel, das er 3:6, 2:6, 3:6 verloren hatte, 2019 in Melbourne. Es war die erste Match-Niederlage für den Serben 2020, in dem er am US Open disqualifiziert worden war und nur in Melbourne einen Grand-Slam-Titel holte, seinen 17.

«Ich bin kein Mann der Revanchen», sagte Nadal. Es sei sogar befriedigender, 6:4 im fünften Satz zu gewinnen als ohne Satzverlust. Dennoch gehöre dieser 13. Paris-Titel zu seinen wertvollsten. Seine Vorbereitung war kurz, er hatte nur ein Sandturnier bestritten (und in Rom früh verloren), hatte sich in Paris über die Kälte, Feuchtigkeit und die neuen Bälle beklagt.

«Es waren Bedingungen, wie ich sie selber nie wählen würde. Aber ich machte das Beste draus», fasste er zusammen. «Ich hatte Zweifel, als ich ankam, aber ich fühlte mich mit jedem Tag besser.»

Da gebe es wenig zu sagen, bemerkte Djokovic. «Er hat mich überfahren, war besser, machte keine Fehler. Auch taktisch spielte er wunderbar.» Nadal habe ihn überrascht mit seinem Niveau, es sei schlicht phänomenal gewesen. Nadal hat an diesem Turnier in 15 Teilnahmen bei nun 100 Siegen nur zweimal verloren, 2015 gegen Djokovic und 2009 gegen den Schweden Söderling, worauf Federer in die Lücke sprang.

Auf Federers Gratulation angesprochen, wurde der Mallorquiner etwas sentimental: «Danke für diese Worte. Jeder weiss, wir haben eine gute Beziehung und viel Respekt füreinander. Ich denke, dass er auch glücklich ist, wenn ich gewinne.»

Er sei ein Anhänger der Sportgeschichte und habe nie versteckt, dass er gerne am meisten Majortitel gewinnen würde, sagte Nadal. «Aber ich muss einfach meinen Weg gehen. Ich denke nicht immer daran, wie viele Grand-Slam-Titel die anderen haben, ob meine Nachbarn grössere Häuser, Jachten oder ein besseres Telefon haben.» Als er auch noch anfügte, es bedeute ihm viel, die 20 mit Federer zu teilen, schien es fast, als ob er hoffe, dass es einst bei diesem Unentschieden bleiben würde.

Fehlt Nadal in Melbourne?

Gefragt, wie es dieses Jahr weitergehe, wich Nadal aus. Es würde nicht überraschen, wenn er die Saison nun beendete. Er liess es – im Gegensatz zu Federer, der zusagte – sogar offen, ob er im Januar nach Australien fliegen will. Zwei Wochen früher anzureisen, um sich in Quarantäne zu begeben, scheint ihm ebenso zu missfallen wie die Reise ans US Open, auf die er als einer der wenigen verzichtete.

Auch er weiss wohl: In sieben Monaten beginnt bereits das nächste French Open. Und wenn er sogar im feuchtkalten Herbst ohne Satzverlust Roland Garros gewinnt, wer soll ihn dann im warmen Frühling bremsen?

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