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Kundgebung in Zürich
«Wir alle gehören zur Schweiz», sagen Jüdinnen und Muslime

Eine grosse Gruppe von Menschen versammelt sich in einem Park unter Bäumen, während sie ein Banner mit dem Text ’Wir alle gehören zur Schweiz’ hochhalten.
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«Ramadan Mubarak», schrieb Bundesrat Beat Jans vor drei Wochen auf X. Er habe «mit Freude» am Fastenbrechen der Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz teilgenommen. «Liebe Musliminnen und Muslime, der Islam als Religion und Sie als Menschen gehören zur Schweiz.»

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Was folgte, war ein Shitstorm. Dieser sei «gefährlich», schrieb «Gemeinsam einsam», eine private Austauschgruppe von muslimischen und jüdischen Personen, auf Instagram. «In aller Öffentlichkeit wurde eine religiöse Minderheit in der Schweiz pauschal ausgegrenzt und diffamiert.» Das, obwohl Religionsfreiheit ein Grundpfeiler der Schweizer Demokratie sei.

Also rief die Gruppe zu einer Kundgebung gegen antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus auf. Bereits letztes Jahr organisierte «Gemeinsam einsam» einen Anlass, um nach der Messerattacke auf einen orthodoxen Juden ein Zeichen zu setzen.

«Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen»

Am Sonntagnachmittag war der Lindenhof gut besucht. «Wir alle gehören zur Schweiz», war auf einem Transparent zu lesen. Wie «Watson» unter Berufung auf Keystone-SDA schreibt, waren nach Angaben der Organisatorinnen und Organisatoren über 300 Menschen vor Ort; die Stadtpolizei Zürich schätzt die Zahl auf mehrere Dutzend.

Laut dem Bericht von «20 Minuten» sprach an der Kundgebung GLP-Gemeinderätin und Stadtratskandidatin Serap Kahriman, die sich bei «Gemeinsam einsam» engagiert. Sie kritisierte die zunehmenden Übergriffe gegen muslimische und jüdische Menschen. «‹Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen›, steht in der Schweizer Verfassung geschrieben», sagte sie. «Wir lassen nicht zu, dass Hass, Hetze und Angst das zerstören, was wir aufgebaut haben.»

Auch UZH-Wirtschaftsprofessorin Dina Pomeranz, die die Kundgebung mitorganisierte, ergriff das Wort. Nichts sei grotesker als die Aussage, Muslime oder Flüchtlinge sollten ausgegrenzt oder ausgewiesen werden, um Juden zu schützen. Das mache sie «unendlich traurig und wütend».

Frau spricht bei einer Kundgebung gegen antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus, mit Mikrofon und Notizen.

Später äusserte sich FDP-Gemeinderat Përparim Avdili. «Ich wünsche mir, dass wir Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus im Alltag entgegentreten – dort, wo wir ihn beobachten», sagte er. «Damit Menschen in unserer Stadt nicht ausgegrenzt werden, keinen Hass erfahren und sich alle sicher fühlen können.»

An der Kundgebung sprachen sich zudem FDP-Kantonsrätin Sonja Rueff-Frenkel und SP-Kantonsrätin Mandy Abou Shoak für ein respektvolles und friedliches Zusammenleben in der Schweiz aus. Vertreter verschiedener Verbände kamen auch zu Wort – darunter der Schweizerische Israelitische Gemeindebund, die Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz, die Israelitische Cultusgemeinde Zürich oder das Zürcher Forum der Religionen.