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Golfprofi vom See brilliert
Mit fulminanter Schlussrunde zum Topergebnis am Heimturnier

Zeigt am dritten Tag des Heimturniers Golf der Extraklasse: André Bossert kann sich in Bad Ragaz in der Finalrunde steigern und am Ende über den 4. Rang freuen.
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Nein, der Traum vom Heimsieg ging für André Bossert auch bei der achten Teilnahme am Swiss Seniors Open nicht in Erfüllung. Den Siegercheck über 37’500 Euro nahm nach dem dritten Turniertag am Sonntag Adilson da Silva entgegen. Bei seiner ersten Teilnahme in Bad Ragaz holte sich der Brasilianer mit einem Gesamtscore von 195 Schlägen (15 unter Par) seinen zweiten Saisonsieg auf der europäischen Senioren-Profitour. 

Aber Bossert schrieb die zweite grosse Geschichte der 25. Ausgabe des Turniers im St. Galler Kurort. Nach Runden von 69 und 67 Schlägen vom geteilten 12. Rang aus in den Finaltag gestartet, begeisterte der 59-Jährige aus Zollikerberg die Zuschauenden mit Golf der Extraklasse. Nach acht Birdies (Schlaggewinne), neun Pars und einem Bogey (Schlagverlust) stand letztlich eine 63 auf seiner Karte.

Es war das beste Ergebnis im hochkarätig besetzten 60-köpfigen Teilnehmerfeld und katapultierte Bossert in der Endabrechnung auf den 4. Rang – womit er nach zwei 8. Plätzen (2015 und 2018) eine neue persönliche Bestmarke fürs «Heimturnier» setzte. Auch sein Gesamtscore war mit 199 (11 unter Par) so gut wie nie zuvor in Bad Ragaz.

Initialzündung auf dem ersten Grün

Nach Rang 9 beim davor einzigen Turnierstart der Saison auf der Legends Tour sowie einer tollen Leistung in Crans-sur-Sierre am Mémorial Olivier Barras, wo er sich erst im Stechen geschlagen geben musste, war André Bossert zuversichtlich nach Bad Ragaz gereist. Und das Gefühl, gut in Form zu sein, täuschte ihn nicht. «In der ersten Runde sind mir einige Fehler unterlaufen. Im Anschluss habe ich dann aber wirklich sehr gutes Golf gespielt», zeigt sich Bossert zufrieden. Dass das Resultat nicht schon in Runde zwei deutlich besser ausgefallen sei, habe am «Putting», also an der Leistung auf den Grüns gelegen. «Am Samstag liess ich zu viele Chancen aus.» 

Am Sonntag habe er dann schon am ersten Loch den Ball aus rund fünf Metern zum Birdie einlochen können. Das war eine Art Initialzündung. «Da hat es Klick gemacht», sagt Bossert. Das gute Gefühl wurde umso besser, als er auf der zweiten Bahn sogleich nachdoppeln konnte.

Für zwei Topturniere qualifiziert

«Auf den letzten Löchern wurde ich dann extrem nervös», gesteht Bossert. Der Grund war nicht, dass er sich wirklich Siegchancen ausrechnete; sein Rückstand auf die Führenden hatte sich mittlerweile auf zwei Schläge reduziert. «Nein, ich wusste, dass die Jungs ganz vorne auch noch einige gute Birdie-Chancen erhalten werden.» Den Puls in die Höhe trieb vielmehr die Perspektive auf eine Top-5-Klassierung. Denn: «Diese bringt mich in weitere Turniere hinein», erklärt Bossert. Und das hilft ihm, seine Situation in Bezug auf die Startmöglichkeiten weiter zu verbessern. 

Bereitet sich hoch konzentriert auf den nächsten Schlag vor: André Bossert blüht an seinem Heimturnier je länger, je mehr auf.

Hierzu muss man wissen: Aufgrund der resultatmässig schwachen vergangenen Saison wurde der bisher erfolgreichste Schweizer Golfer überhaupt mit Siegen auf der European Tour, der Challenge Tour und der Legends Tour bezüglich Spielkategorie heruntergestuft. Was bedeutet, dass er nur noch bei wenigen Turnieren ins Teilnehmerfeld reinkommt – in Bad Ragaz war er als Turnierbotschafter und einziger Schweizer Spieler auf dieser Tour nur dank einer Wildcard dabei. 

Das Topresultat am Swiss Seniors Open ist für Bossert deshalb von enorm hohem Wert. Dank dem 4. Platz und dem Vorstoss unter die Top 30 der aktuellen Jahreswertung (Order of Merit) wird er nun ohne Umweg über ein Qualifikationsturnier das (British) Senior Open bestreiten dürfen; beim Turnier, das diesmal vom 27. bis zum 30. Juli im Royal Porthcawl Golfclub in Südwales ausgetragen wird, handelt es sich um das einzige Major-Turnier der Ü-50-Golfprofis in Europa. Ebenso wird er in der Woche darauf bei der JCB Championship im englischen Uttoxeter mittun können. «Das ist natürlich genial, denn es handelt sich mit um die grössten Turniere im Kalender», strahlt Bossert. Das Senior Open ist mit rund 3 Millionen Euro dotiert, die JCB Championship mit knapp einer Million. Zum Vergleich: In Bad Ragaz liegen jeweils 250’000 Euro im Geldtopf.