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Mit einer Entschlossenheit, die nicht nur eingeübt ist

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Die Atmosphäre muss schon auf dem Rollfeld elektrisierend gewesen sein. Schliesslich war es der Nikola-Tesla-Flughafen, auf dem die Young Boys am Montag in Belgrad kurz nach Mittag gelandet sind. Und spätestens am Abend, als die Berner im Rajko-Mitic-Stadion ihre letzte Einheit vor dem Rückspiel am Dienstagabend im Champions-League-Playoff gegen Roter Stern absolvierten, dürften auch sie von ihr erfasst worden sein: der viel beschworenen Atmosphäre im drittgrössten Stadion Südosteuropas.

Neben dem Feld gelang YB am Montag schon mal ein ziemlich abgebrühter Auftritt. «Wenn ich ehrlich bin: gar nichts», antwortete Mittelfeldspieler Michel ­Aebischer staubtrocken auf die Frage eines serbischen Journalisten, was ihm sein Teamkollege Miralem Sulejmani über die Herausforderung von fussballerischen Auftritten in Belgrad gesagt habe.

Der Plan steht seit drei Tagen

Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane hat im Trubel um die viel beschriebenen Heissblüter unter den Belgrad-Fans alle Hände voll zu tun, sich auf sich selbst zu konzentrieren. Sulejmani, als Serbe mit albanischen Wurzeln und einstiger Partizan-Junior von besonderem Interesse für die Hauptstadtpresse, ist eines der Fragezeichen in Seoanes Team. Nach einer Muskelverletzung ist er noch nicht voll im Saft, sehr wahrscheinlich kommt er am Dienstag nur für einen Kurzeinsatz infrage, doch in genau dieser Ungewissheit scheinen sie bei den Young Boys vor allem den Gegner lassen zu wollen.

Dasselbe gilt auch für Guillaume Hoarau: Der Matchwinner aus dem Hinspiel, der mit seinem Penalty zum 2:2 nur drei Minuten nach seiner Einwechslung einmal mehr mit Nervenstärke verblüffte, ist kaum ein Kandidat für die Startformation. Wahrscheinlich wird Seoane wieder auf das 4-3-3 setzen, das sich schon im Hinspiel vom letzten Mittwoch (2:2) mehr oder weniger bewährt hatte. «Ich habe meine Aufstellung im Kopf», sagte der 40-Jährige nur, «seit drei Tagen arbeiten wir an einem Plan, wie wir dieses Spiel gewinnen können.»

Die Entschlossenheit wirkt bei den Young Boys nicht nur eingeübt. Und die Bedeutung der anstehenden Partie zeigt sich auch an der Grösse der Delegation. Nebst Sportchef Christoph Spycher, Chefscout Stéphane Chapuisat und CEO Wanja Greuel werden am Dienstag auch zwei Verwaltungsräte und Ausbildungschef Gérard Castella das Spiel vor Ort verfolgen – es ist für die Berner unbestritten der wichtigste ­Termin des Jahres.

Die Frage, die vergessen ging

Das vermittelte einem auch die Pressekonferenz von Roter Stern Belgrad. Mit Bedacht umschiffte Trainer Vladan Milojevic heikle Fragen, bekundete artig seinen Respekt vor YB-Joker Hoarau und verpasste es nicht, dem serbischen Verband für das freie Wochenende zu danken. Dieses wurde den beiden Europacup-Teilnehmern im Land, Roter Stern und Partizan, im Spielplan freigeschaufelt.

Bleibt die Frage nach dem Penaltyschiessen. Bei den Serben ging sie glatt vergessen – und YB-Coach Seoane meinte nach Hoaraus Elfmeter im Hinspiel süffisant, man habe ziemlich gute Schützen. Nach 120 Minuten beim Stande von 2:2 wäre es heute Dienstag so weit. Das Stadion stünde unter Strom – Nikola Tesla lässt grüssen.

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