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Kündigungswelle beim FCZ
Mit dem neuen Geschäfts­führer kam die Unruhe

Das Motto des FC Zürich gilt derzeit nicht für alle auf der Geschäftsstelle.
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Rund ein halbes Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in den letzten Wochen beim FC Zürich freiwillig ihre Kündigung eingereicht. Es ist eine Häufung, die überrascht in einem Fussballclub, bei dem die Identifikation der Arbeitnehmenden mit ihrem Arbeitgeber eigentlich über das übliche Mass hinausgeht. Auf der Geschäftsstelle des FC Zürich arbeiten laut Website rund 40 Personen.

Wer sich nach den Gründen für die vielen Abgänge erkundigt, stösst immer wieder auf denselben Konfliktpunkt: auf den Chief Operations Officer, der im Sommer 2021 seine Arbeit beim FC Zürich aufgenommen hat.

Die Rede ist von Problemen im zwischenmenschlichen Bereich, von Umgangsformen, an denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestossen haben. Und auch davon, dass sich diese Reibungen trotz mehrfacher Gespräche nicht verringert haben.

«Es gab zu Beginn tatsächlich einige Irritationen»

Ancillo Canepa streitet nicht ab, dass die Beziehung des neuen Geschäftsführers zu einigen seiner Untergebenen nicht einfach war. Und er bestätigt, dass wiederholt Mitarbeiter bei ihm vorstellig wurden, um ihre Probleme zu schildern: «Es gab zu Beginn tatsächlich einige Irritationen.»

Der FCZ-Präsident betont allerdings auch, dass ihm «der faire Umgang mit allen Mitarbeitenden sehr wichtig», ist. Und er fügt mit Blick auf die Konflikte hinzu: «Jede Medaille hat zwei Seiten.»

Der COO selber äussert sich dazu nicht. An seiner Stelle sagt Canepa: «Es ist das typische Sender-Empfänger-Syndrom. Man ist sich nicht immer bewusst, wie gewisse Äusserungen auf der Gegenseite ankommen. Dass seine interne Kommunikation gelegentlich suboptimal gewesen ist, hat er eingesehen.» Für einige FCZ-Angestellte scheint diese Einsicht allerdings nicht zu genügen. Sie haben von sich aus die Kündigung eingereicht – obwohl einige von ihnen noch keine neue Stelle in Aussicht haben.

Für Canepa war das Jahr 2022 insgesamt «in vielerlei Hinsicht etwas turbulent». Dazu zählt er auch den Einzug ins Home of FCZ, das der Club Ende Juni voller Stolz eröffnet hat. Im neuen Trainingszentrum auf dem Heerenschürli arbeiten erstmals alle Angestellten in derselben Räumlichkeit.

Der Umzug ins «Home of FCZ» als Herausforderung

Was für den Verein insgesamt ein riesiger Schritt in die Zukunft war, stellte sich im Alltag manchmal als Stolperstein heraus. «Das war eine Herausforderung bezüglich Arbeitsweise und gegenseitiger Kommunikation», sagt Canepa dazu.

Die Abgänge beim FCZ sorgen auch unter Fans für Diskussionen. Befürchtet wird, dass der Club einerseits Menschen gehen lässt, die seit Jahren mit viel Herzblut für den FCZ gearbeitet haben. Und dass er andererseits mit den Abgängen auch an Know-how verliert.

Letzteres ist eine Sorge, die Canepa nicht teilt. Er sagt: «Es war für uns schon seit einiger Zeit absehbar, dass es aus verschiedenen Gründen zu Personalmutationen kommen wird. Dementsprechend waren wir darauf vorbereitet.» Die Stellen sollen teilweise frisch besetzt und teilweise im Sinne einer «Effizienzsteigerung» (Canepa) auf bisherige Mitarbeiter verteilt werden.

Ein baldiger «Neuzugang» auf der Geschäftsstelle hat zuletzt als Sales und Digital Project Manager bei einer Firma gearbeitet, die unter anderem eine Schweizer Antwort auf Uber entwickelt hat. Noch nicht besetzt ist unter anderem die Stelle des Medienchefs.