Schweizer Cup: Yverdon – ZürichMit dem 26. Penalty – FCZ-Niederlage gegen den alten Trainer
Yverdon steht nach einem epischen Elfmeterschiessen im Viertelfinal – weil Uli Forte sein unterklassiges Team hervorragend einstellt und beim FCZ zu viele unter Form spielen.
Es ist 23.07 Uhr, als Bledian Krasniqi zum 25. Elfmeter dieses Abends antritt. Es ist bereits sein zweiter, weil dieses Penaltyschiessen einfach immer weiter geht. Die Nummer 7 des FC Zürich tritt an, verzögert – und haut den Ball weit über das Tor. Es ist die Entscheidung gegen den FCZ, weil Sekunden später Marculino Ninte den 26. und letzten Penalty dieses Cup-Achtelfinals verwertet. Yverdon-Sport hat den FCZ aus dem Wettbewerb geworfen.
André Breitenreiter spürt schon nach vier Minuten, dass da nicht alles genau so ist, wie es sein soll bei seinem FCZ. «Assan!», brüllt der Trainer des FCZ quer über den Platz. Gefolgt von einem: «Was ist mit dem?!?» Der Weckruf hilft Assan Ceesay nur bedingt. Vielleicht liegt das daran, dass Breitenreiter zum ersten Mal in dieser Saison nicht mit einer Dreier-, sondern einer Viererkette verteidigen lässt. Innenverteidiger Becir Omeragic fehlt leicht angeschlagen ebenso wie Blerim Dzemaili.
Ceesay soll im neuen System irgendwie vom linken Flügel kommen. Oder vielleicht auch nicht? Er und die interessierten Zuschauer finden es bis zur Pause nicht heraus. Und danach ist das Spiel für den Mann, der bislang in dieser Saison in so bestechender Form war, bereits vorbei. Breitenreiter ersetzt ihn durch Wilfried Gnonto. Der FCZ-Trainer ändert aber noch viel mehr. Er bringt Fidan Aliti und stellt damit wieder auf eine Dreierkette um. Und das hat vor allem mit dieser Szene in der 43. Minute zu tun, in der Akaki Gogia eine mögliche Zürcher Chance mit einer verdaddelten Ballannahme vergibt und Yverdons Goalie Mirko Salvi danach das Spiel schnell macht.
Jetzt zeigt sich, wie wenig stilsicher der FCZ in seinem neuen Kleid daherkommt. Ousmane Doumbia vermeidet den Zweikampf, Marc Hornschuh greift viel zu hoch an, dafür staffelt Mirlind Kryeziu zu tief. Und Adrian Guerrero steht irgendwo in der Mitte. Die Folge ist das 1:0 für Yverdon-Sport. Der von den Young Boys ausgeliehene Shkelqim Vladi beweist, welch tolles Stürmertalent er ist. Und Steve Beleck trifft nach der Vorarbeit des 20-Jährigen zur Führung für das Team aus der Challenge League.
Dieses ist von Uli Forte zu einem richtig mühsam zu bespielenden Gegner aufgebaut worden. Der ehemalige FCZ-Coach hat die Equipe nach drei Niederlagen in drei Ligaspielen übernommen. Jetzt überzeugt sie mit viel Körperlichkeit, guter Organisation – und vor allem dem Glauben daran, dass gegen den Dritten der Super League ziemlich viel möglich ist, wenn man den richtigen Moment erwischt.
Zu viele in Unterform
Und den erwischen die Waadtländer an diesem Abend gleich zweimal. Und Yverdons zweites Tor lässt die Ahnung aufkommen, dass Breitenreiter an diesem Abend wohl jedes System hätte spielen lassen können – und sein Team in jedem Fall in Schwierigkeit gekommen wäre. Weil Doumbia in dieser 94. Minute auch mit Dreierkette dem Zweikampf elegant ausweicht, Hornschuh wieder hoch heraussticht. Und Kryeziu wieder nur zweiter Sieger ist gegen Beleck.
Der FCZ hat an diesem Abend zwar fast immer den Ball. Aber zu viele seiner Spieler haben Mühe mit dem leicht holprigen Rasen und vor allem mit sich selber. Antonio Marchesano hat wenig Einfluss, Ante Coric fast noch etwas weniger. Doumbia ist merkwürdig zahm im Infight, Ceesay unsichtbar und Hornschuh wenig positionssicher.
Immerhin hat Zürich aber eine Bank mit ordentlich Tiefe. Und von dort kommt an diesem Abend Gnonto, der die nötige Bewegung ins Spiel bringt. Und der den FCZ auch in die Verlängerung rettet mit seiner feinen Direktabnahme aus 17 Metern in der 71. Minute. Gnonto ist es, der das 2:2 durch Hornschuh in der 104. Minute mit seinem Dribbling und der Hereingabe vorbereitet. Er provoziert mit seinen Dribblings die Gelb-Rote Karte gegen Breston Malula. Und er verwandelt seinen Penalty im Elfmeterschiessen. Aber ein Gnonto reicht dem FCZ an diesem Abend nicht.
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