Bevölkerungsentwicklung im Corona-JahrFünf Prozent mehr Tote – Einfluss der Migration noch ungewiss
Die Pandemie beeinflusst die Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz. Das Virus als Todesursache ist jedoch nicht das einzige Kriterium.
Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) gehen Fachpersonen derzeit davon aus, dass in der Schweiz zwischen 2000 und 3000 Menschen an den Folgen des Coronavirus sterben werden. Bei rund 60'000 jährlichen Todesfällen in der Schweiz würden die 3000 Todesfälle einer Zunahme von 5 Prozent entsprechen.
Die Annahme sei jedoch zu relativieren, schreibt das BFS am Donnerstag in der Veröffentlichung der Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung. Einige der Personen, die infolge des Virus sterben – insbesondere ältere Menschen – würden möglicherweise im Jahr 2020 aus einem anderen Grund sterben. Diese vorübergehende Erhöhung der Zahl der Todesfälle dürfte daher die Bevölkerungsentwicklung nicht sehr stark beeinflussen.
Migration hat den grösseren Einfluss
Auf andere Indikatoren könne sich die Pandemie aber auswirken. So werde sich die durch die Pandemie ausgelöste Wirtschaftskrise vermutlich auf die Migrationsströme auswirken, schreibt das BFS. Dadurch dürfte die Zahl der Einwanderungen sinken und jene der Auswanderungen ansteigen. Dies hätte einen markanten Rückgang des Wanderungssaldos zur Folge.
Das BFS weist aber darauf hin, dass die Migration auch rasch ansteigen könnten, wie bei der letzten Wirtschaftskrise. Dies würde geschehen, wenn die Schweiz die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie besser verkraften kann als andere Länder. Das Ausmass und die Dauer dieser Veränderungen könnten aber zum aktuellen Zeitpunkt nicht vorausgesagt werden. Wenn die Einwanderungen lediglich während kurzer Zeit zunehmen – etwa während einiger Monate –, werde die Bevölkerungsentwicklung kaum beeinflusst.
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