Bildkolumne SchnappschussMichelle Obama macht auf Meghan Markle, jedenfalls fast
Die Frau, der man zutraute, Donald Trump zu verhindern, hat einen neuen Podcast. Dort redet sie mit ihrem älteren Bruder und Prominenten über allerhand Belangloses.

Sie war der Rockstar unter den Politikergattinnen. Dann kleidete sie sich vornehmlich in Weiss und trat mit ihrem Buch «Becoming» auf wie ein Lifestyle-Guru. Und nun wird Michelle Obama Kummerkastentante. In ihrem neuen Podcast «IMO» – Kürzel für «In My Opinion» – erteilt sie zusammen mit ihrem älteren Bruder Craig Robinson Ratschläge zu allerhand Problematiken des Lebens. Und wie wenn es nicht reichte, dass einen die Prominenz an Preisverleihungen mit ihren Meinungen plagt, gibt in jeder Folge irgendwer aus Film und Fernsehen seinen Senf dazu.
Jedenfalls: Die Frau, der man zutraute, Donald Trump zu verhindern, spricht nun über Putzmittel und wie unterschiedlich Frauen und Männer Freundschaften verstehen (Enthüllung: Die einen reden ununterbrochen, die anderen schweigen sich beim Golfspiel an). Von mir aus; die Zeiten sind schwer, man sehnt sich nach Leichtem, aber euphorisieren tut einen das nicht.
Wobei, wenn Michelle Obama erzählt, wie sie Barack zur Pünktlichkeit erziehen musste, weil ihr Mann bis ins Erwachsenenalter vom Schlendrian der hawaiianischen Kindheit durchdrungen gewesen sei, ist das neckisch. Aber ach, gleich darauf übernimmt wieder der gefühlige Es-ist-okay-Fehler-zu-machen-Jargon. Man hofft inständig, dass niemals Meghan Markle zu Besuch kommt.
In der SonnagsZeitungs-Rubrik «Schnappschuss» kommentiert Bettina Weber jede Woche ein aktuelles Bild.
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