Feiern mit Familie und MaskeMeine mit Abstand schönste Weihnacht
Redaktorin Fabienne Sennhauser berichtet, warum sie um die Weihnachtsfeier mit ihrer Familie bangte und wie Heiligabend nun doch noch zum Fest wird.
Ich bin eine Weihnachtseuphorikerin. Als solche gibt es für mich auch mit 28 Jahren nichts Schöneres, als Heiligabend zusammen mit meinen Eltern und der zwei Jahre jüngeren Schwester zu verbringen. Auch Corona wird daran nichts ändern.
Gleichwohl hat das Virus meinen Optimismus und die Vorfreude aufs grosse Fest in den vergangenen Tagen arg strapaziert.
Auf die Kernfamilie konzentriert
Über Wochen haben wir unsere Kontakte reduziert, uns auf unsere kleine Kernfamilie konzentriert. Bei der Arbeit – nur einem Teil von uns ist Homeoffice vergönnt – gehören Maske und Abstandhalten längst zum Courant normal. «Wenn alle so leben würden, müssten die Fallzahlen längst sinken», prahlte ich noch vor wenigen Tagen.
Anfang der Woche dann die Hiobsbotschaft: Ein Arbeitskollege meiner Schwester war positiv auf das Virus getestet worden. Umgehend musste sie – und mit ihr ihre ganze WG – in Quarantäne. Auch zum Corona-Test schickte man das Trüppchen.
Zuerst Erleichterung, dann der Schock
Da meine Schwester keinen engeren Kontakt zum Infizierten hatte, hielt sich unsere Angst, die Weihnachtsfeierlichkeiten könnten ins Wasser fallen, in Grenzen. Am Dienstagabend dann die Bestätigung: Das Testergebnis fiel negativ aus.
Wenig später aber sah die Welt schon wieder ganz anders aus. Meine Schwester informierte mich, dass einer ihrer WG-Mitbewohner positiv sei. Machte uns Corona doch noch einen Strich durch die Rechnung?
Freude über das, was möglich ist
Aufklärung brachten Nachfragen bei Hausarzt und Contact-Tracing: Weil sich die WG-Mitbewohner in den vergangenen Tagen untereinander stark abgesondert und in den Gemeinschaftsräumen – abgesehen beim Essen – immer Masken getragen haben, sei das Ansteckungsrisiko klein. Dem Besuch der Schwester stehe nichts im Weg, vorausgesetzt, wir trügen alle Masken und hielten Abstand.
Natürlich könnten wir uns nun darüber beklagen, dass wir die Weihnacht 2020 nur mit Einschränkungen feiern können. Doch wir freuen uns lieber darüber, was möglich ist. Und ich bin mir sicher: Das wird die mit Abstand schönste Weihnacht!
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