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Patrick Fischer im Interview
«Meine Frisur? Da läuft ein Fight in der Familie»

Patrick Fischer (r.) und Assistent Christian Wohlwend: Das Nationalteam hat in der Gruppenphase überzeugt.  
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Patrick Fischer, wenn Sie in Ihrem Hotelzimmer nach oben blicken: Sehen Sie dort eine Decke, die Ihnen allmählich auf den Kopf fällt?

Überhaupt nicht. Das Programm ist extrem dicht: Videos, Analysen, Spiele, Eishalle und zurück, immer wieder. Zudem haben wir im Hotel den ganzen obersten Stock für uns, megaschöne Aussicht inklusive. Die Jungs spielen Tischtennis, Poker, Darts... Für Ablenkung ist gesorgt.

Trotzdem: Sie haben in einem Interview vor der WM erwähnt, wie freiheitsliebend Sie sind. Mittlerweile stecken Sie seit fünf Wochen in einer Blase, praktisch ohne Berührung zur Aussenwelt. Was macht das mit Ihnen?

Ich sehe meine Tochter häufig via Handyvideo: Sie steht mittlerweile auf, versucht umherzulaufen, hält sich an allem fest. So herzig! Logisch vermisse ich sie, meine Familie, meine Freunde, Spaziergänge im Wald. Aber die Zeit beim Nationalteam ist sehr intensiv. Täglich prasseln viele Dinge auf mich ein. Mir gefällt es im Hotel, im Stadion, in der Garderobe. Auf diese schönen Dinge fokussiere ich. Und natürlich hilft es enorm, dass wir es im Team gut miteinander haben.

«Nach dem Sieg gegen die Slowakei durften wir einmal raus – in ein Restaurant am Meer. Dieser Ausflug tat extrem gut.»

Stürmer Tristan Scherwey hat gesagt: «Willst du etwas erreichen, musst du den Preis dafür zahlen. Und an dieser WM ist unser Preis, dass wir für ein paar zusätzliche Wochen auf ein Stück Freiheit verzichten.»

Für diese Spieler ist es eine Ehre, unser Land zu vertreten. Das ist nicht einfach nur ein Satz – es ist so! Trotz der mühsamen Umstände hat keiner abgesagt, die WM ist für niemanden ein «Müssen», die Freude spüre ich jeden Tag. Nach dem Sieg gegen die Slowakei durften wir einmal raus, in ein Restaurant am Meer. Dieser Ausflug tat extrem gut. Der Besuch zählt zum «Bubble»-Konzept: Jede Nation darf zweimal in ein entsprechendes Restaurant. Wir werden nach dem Sieg gegen die Briten nochmals davon Gebrauch machen und freuen uns.

Die Schweiz steht zum vierten Mal in Folge im Viertelfinal. Wie stufen Sie das ein?

Es ist eine Bestätigung. Wir wollen uns an der Weltspitze etablieren. Wie erreichen wir dieses Ziel? Mit Konstanz. 2017 scheiterten wir im Viertelfinal knapp an Schweden, 2018 erreichten wir den Final, 2019 trennten uns vier Zehntelsekunden vom Halbfinal. Nun streben wir diesen Schritt nach noch weiter vorne wieder an. Wir werden bereit sein.

Im Viertelfinal kommt es am Donnerstag wieder einmal zum Duell mit Deutschland. Was erwarten Sie?

Wir kennen die Deutschen in- und auswendig. Sie sind physisch stark und äusserst hartnäckig zu spielen. Die Aufgabe wird für uns aber lösbar sein.

«Der unbändige Wille, das Tor zu schiessen: Dort haben wir noch Potenzial.»

Was nehmen Sie aus der Gruppenphase mit?

Viel Selbstvertrauen, dazu hoffentlich die Einstellung und die Leistungsbereitschaft. Punkto Einsatz war das Team vom ersten Match weg auf der Höhe. Wir verlangen von den Spielern harte Arbeit und eine hohe Laufbereitschaft. Das ist unsere Basis.

In Riga fällt auf, dass jeder Schweizer Block offensiv etwas bewirken kann. Das war in der Vergangenheit nicht immer so.

Wir haben auch jetzt mit dem Scherwey-Bertschy-Block eine Art Checkerlinie, die Energie bringt, viel läuft und die starken Formationen des Gegners ärgert. Aber auch dieser Block kann offensiv für die Musik sorgen. Das spricht für uns, für unsere Breite.

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Spielt der Gegner aufsässig, bekundet Ihr Team ab und an Mühe beim Aufbau. In welchen Bereichen muss sich die Schweiz noch steigern?

Es stimmt, wir hatten speziell gegen die Schweden Mühe damit, aus der Zone zu kommen. Aber wir konnten uns steigern. Ein wesentlicher Punkt wird sein, den Torriecher bei allen zu sensibilisieren. Der unbändige Wille, das Tor zu schiessen: Dort haben wir noch Potenzial. Zumal wir gegen die Top-Gegner seltener zu Chancen kommen werden.

Dürfen wir zum Schluss noch über Ihre Frisur sprechen?

(lacht) Meine Frisur? Da läuft ein Fight in der Familie. Meine Partnerin hat es lieber, wenn meine Haare zusammengebunden sind. Meine Mutter sieht sie lieber offen.

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«Nach dem Schweden-Match musste etwas ändern»:  Fischers Frisur ab dem vierten WM-Spiel.
Die Haare nach hinten gebunden: Patrick Fischer in der ersten Turnierphase gegen Tschechien, Dänemark und Schweden.
«Nach dem Schweden-Match musste etwas ändern»:  Fischers Frisur ab dem vierten WM-Spiel.

War Ihr Frisurenwechsel zwischen dem 0:7 gegen Schweden und dem 8:1 gegen die Slowakei ein Statement?

Es war eine Idee aus dem Tag heraus. Ich fand: Nach diesem Match muss etwas ändern.

Sind Sie abergläubisch?

Wir haben im Trainerstab ja auch die Pullover gewechselt. In den ersten Spielen war es eher kühl, mittlerweile tragen wir «Rollchrägeler», die geben warm. Trotz Niederlage gegen die Russen blieben wir bei dieser Kleidung. Ich bin also nicht abergläubisch. Und nochmals zur Frisur: Ich schaue von Tag zu Tag, wie die Laune ist – und hoffe, die Leute zu Hause beschäftigt das nicht allzu sehr (lacht).

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