Nachruf auf Irene Ritz-AndereggMeilen: Eine tatkräftige Gemeinderätin und herzliche Bürgerin verloren
Anfang November legte Irene Ritz-Anderegg ihr Gemeinderatsamt nach 22 Jahren überraschend nieder. Wenige Tage danach ist sie verstorben.
Nach kurzer, schwerer Krankheit ist Gemeinderätin Irene Ritz (SP), Ressortvorsteherin Liegenschaften, in ihrem 64. Altersjahr verstorben. Bestürzt müssen wir akzeptieren, dass sie mitten in einem fruchtbaren Wirken viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde.
Irene Ritz hat beeindruckt und hinterlässt Spuren. Sie begegnete uns stets mit ihrer herzlichen und schlichten Art. Hinter ihrem unaufdringlichen Auftreten verbargen sich enorme Sachkenntnisse, ein feines Gespür für ausgewogene und differenzierte Betrachtungsweisen sowie ein zäher Wille für die Zielverfolgung. Sie war eine konsequent lösungsorientierte Gemeinderätin: undogmatisch, sachorientiert und immer mit einem unermüdlichen Engagement für eine sozial durchmischte Gemeinde und einen gesellschaftlichen Zusammenhalt.
«Nicht das Einzelinteresse, sondern der gemeinsame Nenner bringt uns weiter» war ihr Motto. Dieses setzte sie beharrlich um. Ihr 22-jähriges Wirken im Gemeinderat, davon 20 Jahre im Ressort Liegenschaften, war geprägt von einer stetigen Förderung des bezahlbaren Wohnungsbaus. In unterschiedlichen Rollen, auch als Verwaltungsratspräsidentin der Gewomag AG, und während unterschiedlicher Planungsphasen verfolgte sie in zahlreichen Projekten die kommunalen Anliegen für kostengünstige Wohnflächen.
Seit der Schaffung der Einheitsgemeinde umfasste ihr Ressort auch die Liegenschaften der Schule. Nebst deren Bewirtschaftung mussten in diesem äusserst dynamischen Bereich immer wieder neue grössere Vorhaben angepackt werden, so die Erweiterung der Schulanlage Feldmeilen.
Ihre kontaktfreudige und gesellige Natur durften viele Meilemerinnen und Meilemer an zahlreichen Anlässen der Gemeinde erfahren. Sie mischte sich nicht nur für anregende Gespräche und heitere Plaudereien unter das Volk, sondern verstärkte als ehemalige Leichtathletin an den traditionellen Meilemer Grümpis auch hin und wieder die Mannschaft des Gemeinderats und der Gemeindeverwaltung.
In zahlreichen Organisationskomitees für Sportevents legte sie selber Hand an. Doch hauptsächlich setzte sie in der Meilemer Sportwelt ihre Marken als für den Sport zuständige Ressortvorsteherin und als Präsidentin der Sportkommission. Sie sorgte für die Renovation des Hallenbads und für die Verbesserung der Infrastruktur auf der Sportanlage Allmend, namentlich für den Fussball- und Tennisplatz. Nicht mehr selber erleben wird sie eines ihrer Herzensprojekte, nämlich die von ihr eingeleitete Neugestaltung des Strandbads Dorf, das bald mit der Attraktion eines Sandstrands aufwarten soll.
Irene Ritz war nicht nur eine tatkräftige Schafferin und ideenreiche Planerin. Im Gemeinderat wirkte sie mit einer starken integrativen Seite, schnell denkend, alles kurz und prägnant fassend und immer in Gesamtzusammenhängen denkend. Als erste Vizepräsidentin des Gemeinderats war sie mir persönlich immer eine wertvolle und sehr geschätzte Ratgeberin.
Es wäre mir ein grosses Anliegen gewesen, Irene Ritz für ihren immensen, kompetenten Einsatz und für ihre starke Freundschaft zu danken – das ist nun nicht mehr möglich. Aber viele von uns, sei es in den verschiedenen Gemeindebehörden und -gremien, in der Gemeindeverwaltung, in allen Meilemer Parteien sowie in vielen Vereinen und in der Meilemer Bevölkerung insgesamt, werden sich immer wieder mit vielen guten Gedanken an sie als eine klarsichtige und weitblickende Gemeinderätin, eine besonnene Führungskraft und einen eindrücklichen, herzlichen Menschen erinnern.
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