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Mehrheit für Weinland-Ticket
«Hinter Winterthur leben auch Menschen, nicht nur Kühe»

Andelfingen Postautoverbindungen im Wyland 5.11.03 Weinland / öV / Öffentlicher Verkehr / Postauto
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Der Parteienmix jener, die dieses Postulat eingereicht haben, ist bemerkenswert: SP, SVP, Mitte. Ihr verbindendes Element ist die Herkunftsregion. Sie leben alle im Weinland, im Norden des Kantons.

Sibylle Jüttner (SP, Andelfingen), Paul Mayer (SVP, Marthalen) und Konrad Langhart (Mitte, Stammheim) fordern den Regierungsrat auf, die Tarifzonen im Weinland auf drei Zonen zu reduzieren. Derzeit sind es sechs.

Damit sei das Reisen mit ÖV im Weinland teurer als in anderen Regionen. Auch schlagen sie vor, ein «Weinland-Ticket» einzuführen, um den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen.

Regierung fürchtet Widersprüche

Der Regierungsrat beantragte, den Vorstoss abzulehnen. Denn jede punktuelle Änderung der 1990 eingeführten Zonengestaltung habe Auswirkungen auf das sorgfältig austarierte Gesamtsystem. Dabei könnten insbesondere Widersprüche im Preisgefüge und Ertragsausfälle entstehen.

Dies sei unter anderem ein Grund dafür, dass der Tarifzonenplan seit seiner Einführung nur selten und einzig bei grossem Handlungsbedarf angepasst werde.

«Denken Sie gross»

Sibylle Jüttner attestierte dem Tarifzonenplan folglich «historischen Wert» und betonte, dass sich in 33 Jahren doch einiges verändert habe. Auch im Weinland. «Hinter Winterthur leben auch noch Menschen, nicht nur Kühe und Felder.» Urs Wegmann (SVP, Neftenbach) forderte die Regierung auf: «Denken Sie gross.»

Ihre engagierten Voten zeigten Wirkung. Auf alle Fälle bei der SVP/EDU-Fraktion. Sie sprach sich für die Überweisung aus. Aber auch die Mitte, die SP und die Mehrheit der Grünen stimmten grösstenteils zu, dass das Zonensystem vertieft angeschaut werden soll.

«Gut gemeint»

Für die FDP war der Vorstoss «sympathisch und gut gemeint», eine Zustimmung gab es trotzdem nicht. Die GLP verwies auf das regionale Gesamtverkehrskonzept für solche Fragen.

Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) bekundete zwar Sympathie für das Weinland, gab aber zu bedenken: «Der Preis ist nicht matchentscheidend für die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs, sondern das Angebot.»

Mit 110 zu 52 Stimmen wurde das Postulat überwiesen. Damit muss die Regierung, ob sie nun will oder nicht, das Zonensystem und ein Weinland-Ticket innert zwei Jahren überprüfen und das Ergebnis dem Kantonsrat vorlegen. Dieser Bericht wird dann erneut diskutiert.

Auch im Säuliamt?

Mit 116 zu 27 Stimmen wurde auch ein Postulat der Grünen überwiesen, das den S-Bahn-Ausbau von Affoltern am Albis nach Zug fordert. Beim nächsten Ausbau solle dort der Viertelstundentakt eingeführt werden, fordert die klare Mehrheit des Rates – dagegen sprachen sich die FDP, die Mitte und der Regierungsrat aus.