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Zürcher Sommer 2022
«Mediterrane Nächte» werden helvetisiert

Mediterran bedeutet auch ungezwungen, doch in der Zürcher Version der mediterranen Nächte wird der Lärm gemessen. Idaplatz im Juni 2021.

Der erste Versuch für das Projekt mediterrane Nächte wurde im Corona-Jahr 2020 gestoppt, bevor er losgehen konnte. Der Rechtsstreit mit Anwohnerinnen und Anwohnern, die um ihren Schlaf fürchteten, zog sich so lange hin, bis der Sommer 2020 sowieso vorbei war.

Nun wagt der Stadtrat trotzdem eine Neuauflage: Gastrobetriebe mit Gartenwirtschaft sollen an sechs Wochenenden der Sommerferien bis 2 Uhr morgens offen haben dürfen, nicht nur bis Mitternacht wie sonst.

Hotline, Lärm-Security…

Damit die Anwohnenden nicht erneut auf die Barrikaden gehen, kommt ihnen der Stadtrat aber etwas entgegen und hat «flankierende Massnahmen» erarbeitet. Die «mediterranen Nächte» würden so vielleicht «etwas helvetischer ausfallen», schreibt der Stadtrat in einer Mitteilung vom Dienstag. Dafür könnten vielleicht auch die Kritikerinnen und Kritiker dahinterstehen.

«Helvetisch» bedeutet konkret, dass nur bestehende Gartenbeizen mitmachen dürfen. Es soll also keine Pop-up-Restaurants geben. Gastro Zürich wird zudem eine Hotline für Anwohnerinnen und Anwohner betreiben und Security-Teams finanzieren. Diese sollen sich um Lärmklagen kümmern. Ausserdem sind Lautsprecher verboten.

…Ausnahmen und Dezibelmessungen

In einigen empfindlichen Quartieren und in Innenhöfen wird es keine «mediterranen Nächte» geben. Die Stadtpolizei wird den Versuch begleiten und regelmässig Lärmmessungen machen.

Ende Sommer wird der Versuch ausgewertet und entschieden, ob er erneut stattfindet. Bis Mitte April können sich Gastrobetriebe nun für die «helvetisch-mediterranen Nächte» bei der Stadt anmelden.

Quartiervereine bleiben skeptisch

Ob der Plan mit den flankierenden Massnahmen aufgeht, ist allerdings unsicher. Die Gruppe Innenstadt als Wohnquartier hat die Mitteilung der Stadt «mit Sorge zur Kenntnis» genommen, wie sie schreibt. «Wir verstehen nicht, weshalb die Stadt die nachgewiesene Belastung nicht zur Kenntnis nimmt und offenbar sogar noch erhöhen will.»

Auch würden abermals juristische Schritte geprüft, wie die Gruppe, die aus Quartiervereinen und anderen Gruppierungen besteht, in einer Mitteilung schreibt. Es gehe darum, «welche rechtlichen und politischen Mittel ihr zur Verfügung stehen, um die Innenstadt-Quartiere zu schützen».

SDA/pu