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Saisonauftakt in der NFL
Masken, Tests und ein Altstar in Florida – so startet die NFL

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In der Nacht auf Freitag eröffneten die Kansas City Chiefs und die Houston Texans mit einem spektakulären 34:20 die Saison der National Football League. Eine Saison wie keine zuvor: Corona, Rassismus und sportliche Fragen prägen eine Spielzeit, die am 7. Februar in Tampa mit der 55. Superbowl ihren Höhepunkt finden soll. Viele Antworten darauf sind bereits klar – wem zum Auftakt die Pfiffe bei einer Aktion gegen Rassismus galten, dagegen weniger.

Wurde wieder gegen Rassismus protestiert?

Ja – und zwar mit dem Segen der Liga. Sie erlaubt offiziell Proteste und stellt sich hinter die Spieler. Bei der Hymne vor dem ersten Spiel kniete einzig Alex Okafor von den Kansas City Chiefs nieder und streckte die Faust in die Höhe. Seine Teamkollegen standen alle. Der Gegner, die Houston Texans, blieben jedoch in der Kabine.

Kniete als Einziger: Alex Okafor erhielt aber Unterstützung von zwei Teamkollegen, die ihre Hand auf seine Schultern legten.

Nach der Hymne versammelten sich alle Spieler und Trainer in der Mitte des Feldes. Mit verschränkten Armen stellten sie sich in einer Reihe auf und gedachten der Opfer von Polizeigewalt und Rassismus. Das missfiel aber einigen Fans. Einer rief gut hörbar «Trump 2020». Anschliessend folgten Buhrufe und Pfiffe. Ob sie dem ersten Ruf oder der Aktion der Spieler galten, war unklar. Untypisch ruhig blieb es dafür aus dem Weissen Haus. Weder Donald Trump noch sein Sohn Eric, der vor dem Saisonbeginn gegen das Hinknien gewettert hatte, äusserten sich zum Protest.

Football während Corona: Geht das überhaupt?

Ja – wenigstens ist es geplant. Mit Einschränkungen zwar, aber doch gewohnter als in anderen Sportarten. So entschied sich die NFL gegen eine Saison in einer Bubble, wie dies die NHL im Eishockey und die NBA im Basketball für ihre Playoffs praktizieren. Grund für die Entscheidung der Footballer dürfte die Dauer der Saison und die Anzahl Personen sein: Jedes der 32 Teams umfasst mehr als fünfzig Spieler und bis zu hundert Betreuer.

Die Teams reisen also wie geplant durchs ganze Land, um zu spielen. In fünf Stadien werden sie sogar von Zuschauern empfangen. In Kansas City ist mit 16’000 Fans am meisten Publikum zugelassen. Die Besucher müssen aber ebenso Masken tragen wie alle Trainer und Staff-Mitglieder, die si h in der Nähe der Bank aufhalten. In San Francisco und Buffalo müssen selbst die Spieler einen Mundschutz tragen – aber nur, wenn sie nicht auf dem Feld stehen. Während des Einsatzes haben sie die Möglichkeit, einen Plastikmundschutz am Helm zu tragen. Ob diese wahrgenommen wird, ist allerdings fraglich: Spieler, die den Mundschutz testeten, beklagten, dass er beschlage und die Atmung erschwere.

Der Plastikschutz soll das Risiko einer Infektion verringern. Doch die Spieler finden keinen Gefallen daran.

Noch extremer sind die Regeln für die Schiedsrichter: Sie müssen den Mund und die Nase immer bedecken, sei es mit Maske oder Plastikvisier. Deswegen dürfen sie eine elektronische Pfeife verwenden, bei der sie den Pfiff mittels Knopfdruck auslösen.

Werden die Spieler auf das Virus getestet?

Ja, sehr häufig sogar. Während der Saisonvorbereitung wurden Spieler, Trainer und Betreuer täglich getestet, so kamen fast 9000 Tests pro Tag zusammen. Dieses Regime wird – ausser an den Spieltagen – weitergeführt.

Wird ein Spieler positiv getestet, muss er sich isolieren und darf keinen Kontakt zu seinem Verein haben. Einige Teams haben aber für einen solchen Fall spezielle Massnahmen getroffen. So hält sich beispielsweise Josh McCown, der dritte Quarterback der Philadelphia Eagles, in seinem Haus in Texas auf – und wird nur dann zum Team stossen, wenn die beiden anderen Quarterbacks ausfallen.

Spielt Tom Brady eigentlich noch?

Ja, das tut er – auch mit 43 Jahren noch. Der Quarterback wechselte aber das Team. Nach zwanzig Saisons und sechs Superbowl-Siegen mit den New England Patriots läuft er neu für die Tampa Bay Buccaneers auf. Die Bucs konnten jüngst nicht überzeugen: In den letzten drei Jahren gab es jeweils mehr Niederlagen als Siege. Das soll Brady nun ändern.

In neuen Farben vereint: Tom Brady und Rob Gronkowski spielen neu für die Tampa Bay Buccaneers.

Die Voraussetzungen dafür wurden geschaffen: Tampa Bay hat mit Mike Evans und Chris Godwin zwei sehr gute Receiver. Dank Bradys langjährigem Tight End Rob Gronkowski, der nach dem Wechsel des Quarterbacks aus dem Ruhestand zurückgekehrt ist, verfügt das Team auch auf dieser Position über einen Topspieler. Auf der Position des Running Back wurde ebenfalls mit namhaften Spielern nachgebessert. Damit kann das Team aus Florida zu den Favoriten gezählt werden.

Welche anderen Teams haben die besten Chancen auf die Superbowl?

Der Titelverteidiger ist Topfavorit: Die Kansas City Chiefs haben gerade ihren Quarterback Patrick Mahomes mit einem 500-Millionen-Dollar Vertrag über zehn Jahre ausgestattet. Mit Receiver Tyreek Hill und Tight End Travis Kelce kann Mahomes den Ball zu zwei der besten Spieler auf ihrer Position werfen. Zudem ist auch die Defense der Chiefs mehr als nur solide, gehörte letzte Saison gegen den Lauf wie gegen den Pass zu den zehn besten.

Auch der Verlierer der 54. Superbowl, die San Francisco 49ers, zählen zu den Favoriten. Wegen mehrerer verletzter Receiver dürfte das Passspiel zu Saisonbeginn zwar eingeschränkt sein. Doch das Team kann sich auf ein starkes Laufspiel und die zweitbeste Defense des letzten Jahres verlassen – auch wenn mit Defensive Tackle DeForest Buckner ein Kernstück davon wegtransferiert wurde. Ersetzt wurde er durch Javon Kinlaw. Wenn dieser aber eine ähnliche Entwicklung wie sein Partner in der Defensive Line Nick Bosa hinlegt, der in seiner ersten Saison bereits zum Star wurde, dürfte Buckner schnell vergessen sein.

Dann sind da die Baltimore Ravens. Sie galten in der letzten Saison als Topfavorit – und scheiterten dann im Playoff früh. Doch so mancher Gegner dürfte immer noch Albträume von Quarterback Lamar Jackson haben, der mit seinen Läufen kaum zu stoppen war. Mit ihm können die Ravens weit kommen.

Ebenfalls zu rechnen ist mit den New Orleans Saints. Der 41-jährige Quarterback Drew Brees gehört nach wie vor zur Elite. Mit Michael Thomas hat er einen der besten Receiver als Anspielstation, und auch die Defense verfügt mit Defensive End Cameron Jordan und Cornerback Marshon Lattimore über zwei der besten Spieler auf ihrer Position.

Zu den erweiterten Superbowl-Kandidaten zählen auch die Tennessee Titans mit Star-Running-Back Derrick Henry, Aaron Rodgers’ Green Bay Packers, Russell Wilsons Seattle Seahawks sowie die Dallas Cowboys mit Dak Prescott und Ezekiel Elliott.

Welche Teams spielen in einem neuen Stadion?

Gleich drei Teams dürfen sich über eine neue Spielstätte freuen. Die Los Angeles Rams und die Los Angeles Chargers ziehen in das neue SoFi-Stadium ein. Die Arena ist mit fünf Milliarden Dollar die teuerste der Welt und fasst bis 100’000 Zuschauer. Das Highlight ist der Videoring, der 110 Meter lang ist und fast 1000 Tonnen wiegt. Die Spieler durften bereits ein Training in der Arena absolvieren und waren von ihrer neuen Heimat begeistert.

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Nicht nur an ein neues Stadion, sondern gleich an eine neue Stadt müssen sich die Las Vegas Raiders gewöhnen. Diese Spielzeit wird ihre erste in Nevada sein, ihre Heimspiele werden sie im ebenfalls neu eröffneten Allegiant Stadium austragen, das 65‘000 Zuschauern Platz bietet.

Neue Stadt, neues Stadion: Die ehemaligen Oakland Raiders spielen ab dieser Saison im Allegiant Stadium in Las Vegas.