AboInterview über Frauenrechte im Iran«Man wollte, dass ich von der Welt verschwinde»
Schauspielerin Zar Amir-Ebrahimi war ein Star, bis sie wegen eines Sextapes zu 99 Peitschenhieben verurteilt wurde. Im Exil fand sie zum Film zurück und schöpft nun Hoffnung für ihre Heimat.
Frau Amir-Ebrahimi, Sie haben bei den letztjährigen Filmfestspielen in Cannes den Preis als beste Schauspielerin gewonnen. Ihre Geschichte ist so unglaublich, dass man am besten einfach von vorne anfängt. Wer sind Sie, woher kommen Sie?
Ich wurde 1981 in Teheran geboren, zwei Jahre nach der Revolution und der Machtergreifung der Religiösen, ein Jahr nach Beginn des Iran-Irak-Krieges. Ich stamme aus einer aristokratischen Familie, bei der Revolution haben wir alles verloren. Meine Mutter arbeitete im Kulturministerium. In dem Gebäude in Teheran, in dem wir wohnten, lebte zufällig auch einer der berühmtesten Regisseure des iranischen Kinos und Theaters, Hamid Samandarian. Sein Sohn war in meinem Alter und wurde so etwas wie ein Bruder für mich. Ich war sehr oft bei ihnen. Dort habe ich den Film entdeckt. Nach der Schule habe ich dann Schauspiel studiert, mit dem Berufsziel Regie. Mich interessiert eigentlich jeder Aspekt am Filmemachen. Ich habe dann eigene Kurzfilme gedreht und im Fernsehen erste Rollen gespielt.