AboDie andere Seite des SchriftstellersLustiger Kafka
In einem Zürcher Banksafe entdeckte Zeichnungen zeigen eine fröhliche Seite des grossen Verzweifelten.
Ein Buch, das haben wir von Franz Kafka gelernt, soll «eine Axt für das gefrorene Meer in uns» sein. Welch eine Formulierung! Kaum an Schönheit, aber auch kaum an Traurigkeit zu überbieten. Der 1924 nur 40-jährig an Tuberkulose verstorbene Autor, zeitlebens von Selbstzweifeln und existenzieller Verzweiflung geplagt, hat Generationen von Leserinnen und Lesern mit seiner Prosa in den Bann geschlagen. Sein Name allein, und das davon abgeleitete Adverb «kafkaesk», steht wie eine Chiffre für die Absurditäten der Moderne.