Medienkonferenz zur A13 im MisoxRösti zu den Arbeiten an der A13: «Im Juli sollte je Fahrtrichtung eine Spur offen sein»
Verkehrsminister Albert Rösti und Astra-Chef Jürg Röthlisberger informierten über die Reparatur der San-Bernardino-Autobahn und Massnahmen am Gotthard.
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Fragen und Antworten zur gesperrten A13: San-Bernardino-Route ins Tessin zu – so kommen Sie trotzdem in den Süden
Folgen des Unwetters im Misox: Die A13 soll in «drei bis vier Wochen» wieder öffnen
Zusammenfassung
Die zwischen dem San-Bernardino-Pass und Bellinzona auf einem Teilstück zerstörte A13 soll innert wenigen Wochen wieder befahrbar sein, informierte Verkehrsminister Albert Rösti. Diese Woche stehen Arbeiten am Bach an, der die Strasse beim Unwetter vom Wochenende weggeschwemmt hatte. Ist dieser in sein Bett zurückgedrängt, könne die Autobahn repariert werden. Rösti rechnet damit, dass diese Arbeiten in einer Woche starten, falls es keine weiteren Unwetter gibt. Dann geht es schnell: Noch im Juli soll je eine Spur pro Fahrtrichtung wieder offen sein. Das Bundesamt für Strassen habe dafür genügend Mittel bereit, eine Hilfe der Armee sei wohl nicht nötig.
Bis wann die Strasse genau repariert ist, konnte Rösti nicht sagen, es sei zu früh für solche Angaben. Zum Sommerferienbeginn müssen sicher Alternativen genutzt werden, etwa über die Pässe. Rösti empfiehlt auch den Zug, die SBB setzen mehr Wagen und Sitzplätze ein. Am Gotthard sollen die rund 450 Lastwagen, die im Süden und Norden wegen der Nachtfahrsperre jeweils vor den Tunneln warten, schon in der Nacht fahren können. Weitere Massnahmen oder Lockerungen des Sonntags- und Nachtfahrverbots sind aber nicht geplant. Der Bundesrat verweist darauf, dass man mit Erleichterungen sonst zusätzlichen Verkehr aus dem Ausland anlocken würde.
Ende der Medienkonferenz
Damit endet die Medienkonferenz.
Röstis Aufruf: Nehmt den Zug
Rösti macht nach einer Frage nach den Zusatzkapazitäten der SBB nochmals Werbung für den Zug. Er rufe dazu auf, mit der SBB ins Tessin zu fahren, das sei sowieso angenehmer und entspannter als mit dem Auto. 11’000 zusätzliche Plätze sind im Angebot, auch SBB Cargo habe die Kapazität erhöht.
Bundeshilfe für das Misox?
Ja, der Bund könne über den Katastrophenschutz tätig sein, sagt Rösti. Da sei man bereits aktiv, respektive seine Bundesratskollegin Baume-Schneider. Sein Bundesamt für Umwelt arbeite auch mit, federführend sei aber der Kanton Graubünden. Man sei in engem Kontakt, die Zusammenarbeit funktioniere gut.
Können die Pässe Zusatzlast aufnehmen?
Ja, sagt Röthlisberger, in begrenztem Ausmass könne beispielsweise der Simplon etwas mehr Verkehr aufnehmen, zehn bis fünfzehn Prozent seien da schon möglich.
Was kann das Ausland tun?
Rösti wird noch mit Amtskolleginnen und -kollegen im Ausland reden, damit diese entsprechende Massnahmen ergreifen und ihre Reisenden auf die Sperrungen und Alternativrouten aufmerksam machen. Es gehe auch um Reputationsfragen, sagt der Verkehrsminister. Röthlisberger ergänzt, es gehe auch darum, an den Autobahnen und elektronischen Schildern auf die Sperrungen und Staus aufmerksam zu machen.
Lockerung der Sonntags- und Nachtfahrverbote aus?
Man prüfe eine Aufhebung im Raum Gotthard, sagt Astra-Chef Röthlisberger. Im Norden und Süden gebe es Speicherplatz für rund 450 Lastwagen, sagt er. Wenn die Kantone und Polizeien einverstanden seien, könnte man diese 450 Lastwagen schon in der Nacht vom Norden in den Süden verschieben und umgekehrt, also einen Austausch der Lastwagen auf den Speicherplätzen. Das wäre sinnvoll, weil auf der A13 rund 350 bis 400 Lastwagen fahren, so könnte man also eine Entlastung bringen. Die Kompetenz für solche zeitlich befristete Massnahmen habe letztlich das Astra, ergänzt Rösti.
Wann im Juli öffnet die Strasse wieder?
Ein Journalist will es genau wissen mit der Aussage, dass eine Spur pro Fahrtrichtung im Juli wieder offen ist. Rösti weist darauf hin, dass derzeit noch nicht einmal der Bach zurück in sein Bett gezwungen wurde, daher sei es verfrüht, heute genauer zu präzisieren, wann im Juli die Strasse öffne. Man arbeite mit Hochdruck, jeder Tag zähle, das wisse man. In einer Woche werde man dazu mehr wissen. Die Prüfungen der Statiker sähen bis anhin nicht schlecht aus, es dauere sicher nicht Monate und werde so schnell wie möglich behoben. Das Astra habe genügend zivile Mittel, es wurde eine Hilfe der Armee geprüft, die sei aber wahrscheinlich nicht nötig. Der Verkehrsminister sagt auch, dass weitere Gewitter für Rückschläge sorgen könnten.
Fragerunde: Maut für Transittouristen?
Soll der Verkehr aus dem Ausland mit einer Maut für Transittouristen weniger attraktiv gemacht werden?
Der Astra-Chef Jürg Röthlisberger argumentiert damit, das sei ein beliebtes Mittel aus dem Medizinschrank, aber bei dieser Krankheit sei er der Meinung, wirke dieses Mittel nicht.
Bundesrat Albert Rösti will das auch dem Tessin nicht zumuten. Eine Maut würde dort stark abgelehnt. Man würde sich im Tessin als abgeschottet von der restlichen Schweiz fühlen, zudem müsste eine Maut sehr hoch sein, um lenkungswirkend zu sein.
Rösti will Nachtfahrsperre nicht aufheben
Die Forderung, das Nachtfahrverbot aufzuheben, lehnt Rösti ab. Man würde so nur noch mehr Verkehr aus dem Ausland anziehen und das sei ja nicht das Ziel. Zudem würde das auch temporär einen hohen organisatorischen und logistischen Aufwand nach sich ziehen, wichtig sei aber vor allem, dass man nicht mehr Verkehr wolle. Es gebe aber Ideen für beschränkte Lockerungen.
Die Massnahmen rundherum
Am Gotthard wird auf geplante Sperrnächte verzichtet, sagt Rösti, dies als Massnahme der gesperrten A13. Es gebe Umfahrungsrouten über die Pässe (so kommen sie trotz der gesperrten A13 in den Süden), zudem werden die SBB mehr Züge einsetzen, über 11’000 zusätzliche Plätze werden angeboten. Rösti fordert die Reisenden dazu auf, auch mit dem Zug ins Tessin zu fahren. Für den Güterverkehr sei die A13 nicht sehr wichtig, daher erwarte er hier keine grossen Probleme.
Rösti: «Eine Spur pro Fahrtrichtung im Juli wieder offen»
Die Natur sei nicht beherrschbar, müsse man immer wieder feststellen, sagt Rösti. Ein kleiner Bach habe die Strasse überspült und auf etwa 200 Metern wegbrechen lassen. Die Instandssetzungsarbeiten haben begonnen. «Es braucht etwa eine Woche, um den Bach in seinen ordentlichen Lauf zu zwingen», sagt Rösti. Erst dann könne man mit der Strasse beginnen. Er sei zuversichtlich, dass bis dahin keine starken Regenfälle die Arbeiten behindern.
«Bis im Juli sollte dann je Fahrtrichtung eine Spur offen sein», sagt Rösti. Er wolle das nicht versprechen, sei aber zuversichtlich. Man habe vom Gotthard-Bau noch genug Material in der Nähe.
Die Medienkonferenz beginnt
Zuerst spricht Verkehrsminister Albert Rösti. Er erinnert daran, dass noch immer zwei Menschen vermisst werden und ein Mann beim Unwetter verstorben ist. Er drückt den Angehörigen sein Beileid aus. Es sei ein grosses Unglück. «Auf der A13 hatten wir aber viel Glück», sagt der Bundesrat. Es hätten auch Autos oder ein Car mit Dutzenden Personen auf der Strasse sein können, als diese weggerissen wurde, sagt Rösti. «Hier hatten wir Glück im Unglück.»
Dann dankt Rösti dem Bundesamt für Strassen Astra und allen Arbeiterinnen und Arbeiter vor Ort für den Einsatz seit dem Wochenende. Für die Aufräumarbeiten neben der A13 sei der Kanton zuständig, der separat informiere. Die Zuständigkeit des Bundes sei nur die Autobahn und man wolle schauen, dass der bald anlaufende Ferienverkehr gut über die Bühne gehen kann.
Ausgangslage
Ein Unwetter hat am Wochenende für immense Schäden im Misox gesorgt. In der Gemeinde Lostallo starb ein Mann, zwei Personen werden noch vermisst. Zudem wurde ein Stück der Autobahn A13 weggeschwemmt. Das Bundesamt für Strassen Astra schätzte am Sonntag, dass die wichtige Route via Chur ins Tessin «in drei bis vier Wochen» wieder öffnen soll.
Der Ferienverkehr in den Süden muss bis daher mindestens zu Beginn der Sommerferien auf andere Routen ausweichen (lesen Sie dazu: San-Bernardino-Route zu – so kommen Sie trotzdem in den Süden). Die Reparaturarbeiten an der A13 haben am Montag begonnen. Gemäss Astra soll bis in vier Wochen die Fahrbahn in Richtung Süden wiederhergestellt werden, sofern das Wetter reibungslose Arbeiten zulässt. Wie genau diese eine Fahrbahn dann wieder für den Verkehr geöffnet wird, muss noch definiert werden.
Zum aktuellen Stand informieren um 10.30 Uhr Verkehrsminister Albert Rösti und Astra-Chef Jürg Röthlisberger.
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