Kolumne «Dorfgeflüster»Liebe Langnauer, das ist der Gipfel!
Bei den «Guide Michelin»-Sternen ging Langnau dieses Jahr leer aus. Dafür hat nun ein Langnauer Backwerk den Gipfel des Olymps erklommen.
Als Schattenloch wird Langnau von Auswärtigen gerne hämisch bezeichnet. Zwar ist es Fakt, dass sich die 8000-Seelen-Gemeinde Sommer wie Winter überdurchschnittlich früh von der Sonne verabschieden muss, dafür hat das Dorf am Fusse des Albis anderes zu bieten. Seit neustem etwa einen preisgekrönten Nussgipfel.
Zu finden ist Langnaus süsseste Versuchung in der Bäckerei Widmer unweit des Bahnhofs. Sage und schreibe neun von zehn Gipfeln hat der Familienbetrieb für sein Blätterteiggebäck von Experte Michael Schweizer eingeheimst.
Und der muss es wissen. Der Ex-Radio-24-«Morgenshow»-Produzent, Podcaster, Comedy-Autor und selbst ernannte Nussgipfeltester postet auf seinem Instagram-Account regelmässig Testesservideos. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund. Wer etwa bei der Füllmenge zu sehr knausert, wird vom Feinschmecker gnadenlos an den Pranger gestellt.
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«Wenig Füllung» ist denn auch das Erste, was Schweizer beim Nussgipfel der Bäckerei Widmer auffällt. Da diese aber «fein und süss» daherkomme und der Blätterteig «luftig und frisch» sei, zieht der Tester nach der Verkostung eine rundum positive Bilanz. «Das ist Nussgipfelkunst auf höchster Ebene. Unspektakulär, aber genau darum perfekt», erklärt Schweizer seinen Followern.
Und trotzdem schrammt die Bäckerei Widmer an der Höchstpunktzahl vorbei.
Vor der Sonne steht Langnau in diesem Fall aber nicht der Albis, sondern die Seegemeinde Kilchberg. Die dort ansässige Bäckerei Känzig hat vom Testesser für ihre Nussstange mit «sehr viel Füllung» im letzten Jahr nämlich die volle Punktzahl erhalten.
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