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Rezept für einen Schweizer Sieg
Lasst Ronaldo Freistösse schiessen! Oder doch nicht?

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Cristiano Ronaldos grosses Markenzeichen ist heutzutage sein Torjubel. Der Sprung, die halbe Drehung, die Landung, so, als wäre er ein Superheld, das «Siuuuu», das im besten Fall auch noch das ganze Stadion mitbrüllt. Nichts steht so für diesen Spieler wie diese Sekunden nach einem Tor.

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Früher, als Ronaldo den Jubel noch nicht erfunden hatte, hatte er andere Markenzeichen, Abläufe und Bewegungen, die ihn unverkennbar machten. Bei Freistössen zum Beispiel, als er den Ball setzte, drei grosse Schritte zurückging, breitbeinig dastand, tief durchatmete wie ein Stier und dann Anlauf nahm …

… meist, um den Ball mit voller Wucht in die Mauer zu knallen.

Der Klassiker: Ronaldo, wenn er sich vor dem Freistoss aufbäumt. Hier noch bei Manchester United, wo sein Vertrag vor der WM aufgelöst wurde.

Freistösse und Cristiano Ronaldo, er liebte sie, sah sich dazu berufen, sie auszuführen, Chefsache eben. Ausser sie waren selbst für ihn in einer aussichtslosen Position, da begab er sich lieber in die Mitte, um die Flanken per Kopf zu verwerten. Das gelang auch oft deutlich besser. Denn seine Beziehung zu den direkten Standards ausserhalb des Strafraums litt in den letzten Jahren.

In der Saison 2003/04, seiner ersten bei Manchester United, traf Ronaldo erstmals auf Profiniveau per direktem Freistoss. Bis 2014 folgten 26 weitere für United und Real Madrid, eine achtbare Quote. Danach aber kam der Bruch. In den letzten acht Jahren lief Ronaldo für seine Clubs 150-mal an. Er machte sechs Tore daraus – das entspricht einer Erfolgsquote von 4 Prozent.

In der Nationalmannschaft ist er besser

Besonders schlimm war es, als er drei Jahre bei Juventus Turin spielte. Ein einziges Mal traf er in der Serie A per Freistoss, ein sehenswertes Tor im Turiner Derby, nur war das Stadion wegen Covid-19 leer, es gab nicht einmal ein «Siuuuu».

In seiner ersten Saison in Italien, so rechnete es ein Onlineportal einmal aus, schoss Ronaldo 24-mal: Zwei gingen daneben oder drüber, sieben parierten die Goalies. 15 kamen bis zur Mauer. Sein damaliger Mitspieler Miralem Pjanic, ein Künstler bei ruhenden Bällen, durfte in jener Saison noch sechs Freistösse treten – und schoss dabei ein Tor mehr als Ronaldo.

Eine Gefahr für die Schweiz oder nicht? Cristiano Ronaldo traf zuletzt nicht oft nach Freistössen.

Jetzt könnte man als Schweizer natürlich aufatmen. Schliesslich weiss jeder, dass im Fall eines Freistosses aus guter Position Ronaldo den Ball nehmen wird (sofern er denn spielt). Aber es ist leider nicht ganz so einfach.

Ronaldo im Nationalteam ist etwas besser als Ronaldo im Club, was direkte Freistösse angeht, vor allem auch in der erwähnten Phase. Er kommt zwischen 2014 und 2022 zwar nicht auf mehr Tore (5), allerdings hatte er natürlich weit weniger Einsätze in diesem Zeitraum und somit weniger Versuche.

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Auch bei Weltmeisterschaften traf Ronaldo schon mit einem Freistoss, letztmals 2018 im Gruppenspiel gegen Spanien, als ihm noch zwei weitere Tore gelangen. Es ist sein einziger Freistosstreffer an einer WM oder EM (siehe Grafik oben). Danach kamen noch zwei Freistösse in der Nations League dazu. Einer gegen Schweden und einer gegen die Schweiz. Ach, lasst ihn vielleicht besser doch nicht schiessen.

mro