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Meinung

Kolumne «Dorfgeflüster»
Hindernisfreie Fahrt mit Rollatoren

Die geglättete Spur ist noch frisch und sichtbar, wird sich aber mit der Zeit farblich der Gasse anpassen.

Ein Pflasterbelag verleiht einem Ortskern Charme. Man kann sich die mit historischen Gebäuden gesäumten Gässchen nicht anders vorstellen.

Pflastersteine haben aber Nachteile. Sie sind uneben und erschweren dadurch das Fortkommen. Davon können alle berichten, die mit Sommerschuhen unterwegs sind. Bei jedem Schritt drücken die Steine unangenehm durch die dünnen Sohlen. Noch schlimmer sind hohe Absätze. Man zirkelt über den Pflasterbelag, als müsste man auf rohen Eiern gehen.

Doch diese Unbill ist bald vorbei, wenigstens in Horgen. Im Dorfzentrum werden nämlich in diesen Tagen die Pflastersteine abgeschliffen. Dadurch entsteht eine rund 300 bis 400 Meter lange und 1,5 Meter breite, ausgeglättete Spur in den gepflästerten Gassen.

Horgen will dadurch die Gassen für Menschen mit Einschränkungen tauglicher gestalten. Insbesondere für Personen, die auf den Rollator oder einen Rollstuhl angewiesen sind. Das kommt gut an, wie eine kurze Teststrecke im Frühling gezeigt hat. Die glatt geschliffene Spur zieht sich vom Alterszentrum in Richtung Ortskern.

In den sozialen Medien sorgt die Massnahme bereits für Besorgnis. Das abgeschliffene Pflaster sei glatt wie ein Eisfeld, befürchtet eine Horgnerin. Bei Schnee oder Regen werde es noch rutschiger, kritisieren andere. Der Abteilungsleiter des Horgner Tiefbaus, Wolfgang Reumer, winkt jedoch ab. Die abgeschliffenen Steine seien immer noch rau und blieben deshalb griffig, sagt er gegenüber dieser Zeitung. Nach einiger Zeit unterscheide sich die abgeschliffene Spur auch farblich nicht mehr.

Bleibt abzuwarten, wie die Strecke künftig genutzt wird. Profitieren werden nämlich nicht nur gehbehinderte Menschen. Auch solche, die mit Kinderwagen, Rollkoffer, Velo oder Trotti unterwegs sind. Ob sich hier wohl ein Nutzungskonflikt abzeichnet und die Spur schon bald verbreitert werden muss?