Nach ProstataoperationCharles wird wegen Krebs behandelt
Der britische König erfreute sich in der Vergangenheit einer guten Gesundheit. Nun ist der 75-Jährige offenbar ernsthaft erkrankt.
Grossbritanniens König Charles III. ist an Krebs erkrankt und wird bereits ärztlich behandelt. Das gab der Buckingham-Palast am Montagabend bekannt. Beobachter des Königshauses nannten die Nachricht «ernst und gewichtig». Charles hatte angeblich seine beiden Söhne William und Harry sowie seine eigenen drei Geschwister persönlich informiert.
Bei der überraschenden Bekanntgabe der Erkrankung des 75-jährigen Monarchen bestanden Sprecher der Royals darauf, dass Charles nicht an Prostatakrebs leide. Wie der König selbst berichtet hatte, musste er sich wegen einer erweiterten Prostata im Januar einer Operation unterziehen. Er verbrachte deswegen drei Tage in einer Londoner Klinik.
Königin Camilla springt ein
Bei dem Eingriff stiessen die Ärzte aber offenbar auf einen Krebs anderer Art bei Charles. Im Buckingham-Palast hiess es, es sei «etwas anderes» entdeckt worden, was «Anlass zur Sorge» gebe. Der König kehrte am Montag aus Schloss Sandringham im ostenglischen Norfolk nach London zurück, um sich einer ersten Behandlung zu unterziehen.
Statt direkt an die Arbeit zurückzukehren, wie er es nach seiner Prostatabehandlung eigentlich geplant hatte, wird Charles nun wohl auf längere Zeit ausfallen. Seine Frau Camilla, die Königin, suchte bereits in den letzten zwei Wochen bei öffentlichen Auftritten für ihn einzuspringen, so gut es ging. Charles werde aber Akten abarbeiten und Dokumente unterzeichnen, versicherten seine Mitarbeiter – und eben seinen Pflichten nachkommen in diesem Bereich.
Prinz Harry reist aus den USA an
Regierungschef Rishi Sunak, Oppositionsführer Sir Keir Starmer und die Vorsitzenden anderer Parteien wünschten dem König am Montagabend «das Allerbeste». Das US-Aussenministerium beklagte «die unglaublich traurige Nachricht» aus der britischen Hauptstadt. Ex-Präsident Donald Trump nannte Charles «einen wunderbaren Mann».
Auch US-Präsident Joe Biden äusserte sich besorgt. «Ich mache mir Sorgen um ihn», sagte Biden am Montag am Rand einer Veranstaltung in Las Vegas. Er hoffe, bald mit Charles sprechen zu können – «so Gott will». Irlands Präsident Michael D. Higgins (82) sendete dem britischen König Genesungswünsche. Es tue ihm sehr leid und er sei besorgt, von der medizinischen Diagnose des britischen Monarchen zu hören, hiess es in einer Mitteilung des irischen Präsidialamts in Dublin am Montagabend.
Prinz Harry, der nach Kalifornien abgewanderte Herzog von Sussex, brach sein Schweigen der letzte Monate und erklärte, er werde unmittelbar nach London kommen, um seinen Vater zu sehen. Er habe bereits mit ihm telefoniert, sagte Harry.
Sein Bruder William, der als Prinz von Wales britischer Thronfolger ist, hatte sich in letzter Zeit auf die Genesung seiner Frau Kate konzentriert, die sich im Januar einer offenbar grösseren Unterleibsoperation unterziehen musste. Es wird nun aber erwartet, dass William unter den neuen Umständen schon bald wieder öffentliche Auftritte und insgesamt eine führende Rolle übernimmt.
Charles war beim Tod seiner Mutter Elizabeth im September 2022 als deren Nachfolger an die Spitze des britischen Königshauses gerückt. Er war im Mai vorigen Jahres in der Westminster Abbey feierlich zum König gekrönt worden. Generell erfreute er sich in der Vergangenheit einer guten Gesundheit. Zuletzt gesehen hatte man ihn bei einem Gottesdienst am Sonntagmorgen in Norfolk, nahe Sandringham.
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