Verlust für den KinderzooKnies trauern um Elefantenkuh Delhi
Delhi, die betagteste Asiatische Elefantenkuh in Knies Kinderzoo, ist mit 54 Jahren ihren Altersleiden erlegen.
Aus den Worten von Franco Knie jun. ist ein überzeugendes Lob herauszuhören, wenn es darum geht, die Eigenschaften und Wesenszüge des talentierten Zirkuselefanten zu charakterisieren, der Mitte Januar verstorben ist. Delhi, erzählt er, sei eine «gewandte Artistin» gewesen, die schon früh durch ihr «vielfältiges Können» auffiel. Ausserdem müsse betont werden, dass sie bei den Auftritten in der Manege immer «sehr zuverlässig» gearbeitet habe – und das Erlernte mit Bravour vorgeführt.
Über 50 gemeinsame Jahre
Franco Knie jun., heute verantwortlicher Leiter von Knies Kinderzoo in Rapperswil-Jona, war es vergönnt, gemeinsam mit Delhi 16 Jahre lang Erfolge im Circus Knie zu feiern – bis zu jenem denkwürdigen 22. November 2015, als am Ende der Tournee in Lugano das letzte Mal Elefanten in der Vorstellung mitwirkten.
Dieselbe «enge Beziehung» pflegte sein Vater zu der körperlich und geistig äusserst agilen Elefantenkuh. Franco Knie sen., Verwaltungsrat des traditionsreichen Familienunternehmens, hatte Delhi vor mehr als einem halben Jahrhundert kennen gelernt. Genauer: am 19. Mai 1969, als sie im zarten Alter von 14 Monaten in Rapperswil eintraf.
Bereits zwei Jahre später bewies Delhi auf eindrückliche Art, dass sie eine besonders gelehrige Schülerin war: Bei ihrem Manegendebüt balancierte sie auf einer rollenden Kugel – ein Dressurelement von hohem Schwierigkeitsgrad. Danach glänzte Delhi jahrzehntelang in unzähligen einfallsreichen Elefantennummern, erfreute und begeisterte drei Generationen der Zirkusdynastie durch ihre nie nachlassende Leidenschaft. Mit viel Geschick und einem ausgeprägten «Fingerspitzengefühl» verstand sie es auch, ihren gelenkigen Rüssel gezielt einzusetzen. Kein Schnürsenkel war vor Delhi sicher, das Öffnen eines solchen fiel ihr leicht.
Inniges Verhältnis
Mit Franco Knie sen. wie auch mit dessen Sohn Franco Knie jun. verband den sensiblen Ausnahmeelefanten zeitlebens ein inniges Verhältnis. Weniger schätzte Delhi die Begegnungen mit Tierärzten. «Diese widersprachen ihrem innersten Wesen», schreibt Knies Kinderzoo in einer Medienmitteilung – welche mit den Worten schliesst: «Delhi und der Name Knie bleiben auf ewig untrennbar verbunden.» (red)
red
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