Klage wegen BespitzelungPrinz Harry erringt wichtigen Sieg in Vorgehen gegen britische Medien
Ein Gericht in London hat entschieden, dass eine Klage von Prominenten wie Prinz Harry und Elton John gegen den Verlag der Zeitung «Daily Mail» fortgeführt werden darf.
Eine Klage von Prinz Harry und Popstar Elton John gegen den Verlag der Zeitung «Daily Mail» wegen Bespitzelung wird fortgeführt. Der High Court in London lehnte am Freitag einen Antrag von Associated Newspapers Limited (ANL) ab, das Verfahren abzuweisen. ANL sei nicht in der Lage gewesen, der Klage «einen entscheidenden Schlag zu versetzen», entschied Richter Matthew Nicklin.
Die Klägerinnen und Kläger werfen dem Verlag unter anderem vor, Privatdetektive angeheuert zu haben, um Abhörgeräte in Autos und Wohnungen zu verstecken und illegal private Telefongespräche mitzuschneiden. Der Verlag soll zudem Schmiergelder an Polizisten gezahlt haben, um an vertrauliche Informationen zu gelangen.
Harry hatte Ende März eine mehrtägige Anhörung zu dem Fall überraschend selbst im Gericht verfolgt. ANL weist die Vorwürfe strikt zurück und macht geltend, dass die Vorwürfe viel zu spät vorgebracht worden seien.
Kampf gegen Boulevardmedien als Lebensaufgabe
Es ist nicht der einzige Rechtsstreit zwischen Harry und einem britischen Verlag – Harry hat den Kampf gegen illegale und unmoralische Praktiken britischer Boulevardmedien zu einem seiner Lebensinhalte erklärt. Im Juni sagte der jüngere Sohn von König Charles III. in einem ähnlichen Verfahren gegen Mirror Group Newspapers (MGN) mit den Blättern «Daily Mirror», «Sunday Mirror» und «Sunday People» in London vor Gericht aus.
Auch gegen den Verlag der Zeitungen «Sun» und der inzwischen eingestellten «News Group Newspapers» hat Harry wegen ähnlicher Vorwürfe ein Verfahren ins Rollen gebracht.
Der 39-Jährige und seine drei Jahre ältere Frau Meghan hatten sich 2020 von den Verpflichtungen des Königshauses zurückgezogen und waren nach Kalifornien in den USA gezogen – auch für diesen Schritt machten sie teilweise ihre «Verfolgung» durch die Medien verantwortlich.
Ausser Prinz Harry haben auch weitere Prominente Klage gegen den «Mail»-Verlag eingereicht. In diesem Verfahren werden auch die Vorwürfe von Elton John und dessen Ehemann David Furnish sowie die britischen Schauspielerinnen Liz Hurley und Sadie Frost behandelt. Auch der Politiker Simon Hughes und die Mutter eines Mordopfers haben sich angeschlossen.
SDA/AFP/lif
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