Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Podcast

«Apropos» – der tägliche Podcast
Warum das Meer an seine Grenzen kommt

Es ist der 24. Juli 2023, ein heisser Sommertag in Key Largo, Florida. Zach Fratto startet seinen Computer. Auf dem Screen erscheint eine Karte, darauf eingezeichnet lauter kleine Punkte im Meer. Zach Fratto ist Meeresbiologe, eine Art Ranger des Ozeans, und die Punkte sind Bojen, die überall auf der Welt die Temperatur des Wassers messen. Diese Messungen überwacht Zach Fratto.

Der Meeresbiologe sucht an diesem Julimorgen nach einem ganz bestimmten Punkt, einer Boje mit dem Namen MNBF1. Die Boje schwimmt in einer flachen Bucht in Florida, am Vortag zeigte sie einen auffällig hohen Wert an: 38,4 Grad Celsius. Badewannen-Temperatur. 

38,4 Grad ist kein Rekord, 2017 war das Meer vor Key Largo sogar schon mal 38,8 Grad warm. Zach Fratto ist dennoch beunruhigt. Nicht wegen den Kommastellen hinter den 38 Grad, sondern weil er solche Zahlen immer öfters sieht. In den letzten Jahren sind die Gradzahlen, die die Bojen anzeigen, immer mehr angestiegen. Das Meer wird immer wärmer.

Nicht nur das Klima wird wärmer, auch das Meer

Forschende sind sich einig: Dieser Trend zur Erwärmung des Meeres wird sich noch über Jahrzehnte, möglicherweise über Jahrhunderte fortsetzen. Zu einem kleinen Teil hat das natürliche Ursachen. Zu einem grossen Teil ist der Anstieg der Meerestemperatur aber menschengemacht – verursacht durch die massive Emission von CO₂ und der damit verbundenen Erwärmung der Atmosphäre.

Das Meer verhindert die Hitzekatastrophe, sagen Forschende wie der Berner Thomas Frölicher.

Das Meer hat bisher einen erheblichen Anteil des CO₂ gespeichert und einen Grossteil der Wärme absorbiert – und damit den Klimawandel ausgebremst. Ohne diese regulierende Funktion des Meeres gäbe es auf der Erde wohl längst eine Hitzekatastrophe. Doch nun kommt die Speicherkapazität des Meeres an seine Grenzen.

Das wird spürbare Folgen für die Menschheit haben, etwa indem der Meeresspiegel ansteigt, das Klima sich noch rascher erhitzt, Extremereignisse und Starkregen zunehmen und das Meer für viele Lebewesen unbewohnbar wird. Diese Entwicklung sah man schon länger kommen, nun wird sie zunehmend konkret messbar.

Was gibt Hoffnung?

Was bedeutet es, wenn das Meer immer wärmer wird? Und was kann man dagegen tun? Mit diesen Fragen haben sich Christof Gertsch und Mikael Krogerus in einer grossen Recherche für «Das Magazin» auseinandergesetzt. In einer Doppelfolge des Podcasts «Apropos» nehmen sie uns mit auf ihre Reise. 

Sie führt 11’000 Meter in die Tiefe, in die absolute Dunkelheit. Sie führt an Traumstrände in Kalifornien, in schillernde Naturparks unter Wasser und in ein Berner Büro, wo ein Mann mit Blick auf die Alpen den Ozean verstehen will. 

In Folge 1 «Fieber» geht es um eine niederschmetternde Diagnose: Das Meer ist erschöpft. Aber es gibt auch Hoffnung. Darum geht es dann in der zweiten Folge, die am Mittwoch, 30. Oktober, erscheint.