Kantonsschule in Wädenswil Nun erarbeiten Architekten die Details des Gymnasiums
Der Kanton startet den Architekturwettbewerb für die Kantonsschule Zimmerberg. Er ist zeitlich im Rückstand, plant aber ein Novum.

Auf dem ehemaligen Alcatel-Areal in der Au herrscht reger Baubetrieb. Die ersten Mauern der neuen Wohngebäude ragen bereits in die Höhe. Die Swiss Life realisiert dort den Au-Park. Eine Überbauung mit 300 Wohnungen.
Noch brach liegt hingegen ein rund 11’000 Quadratmeter grosser Teil des gleichen Areals, das sich im Besitz des Kantons befindet. Dieser möchte dort die Kantonsschule Zimmerberg bauen. Der Kanton hat nun den nächsten Schritt getätigt und einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben.
Bis Ende Februar können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer melden, die bis Juni ihre Wettbewerbsarbeiten eingeben können. Im September wird der Kanton dann den Sieger des Wettbewerbs der Kantonsschule Zimmerberg (KZI) bekannt geben. Anschliessend wird der Kanton die Wettbewerbsarbeiten ausstellen.
Platz für 1200 Schüler
Der Startschuss für den Architekturwettbewerb sollte eigentlich schon vor einem Jahr fallen. Allerdings musste der Kanton in der Vorstudienphase die Schulraumentwicklung sowie die Anzahl Schülerinnen und Schüler überprüfen, was zu Verzögerungen führte.
Die neue Schule soll Platz für insgesamt 1200 Schülerinnen und Schüler bieten. Wie der Kanton mitteilt, hat eine Machbarkeitsstudie ergeben, dass auf der Parzelle eine Schule für diese Anzahl Schülerinnen und Schülern realisiert werden kann. Darüber hinaus entspreche diese Grösse dem derzeit prognostizierten Bevölkerungswachstum. «Aufgrund dieser Prognose gehen wir davon aus, dass eine Ausweitung des Gymnasiums auf 1500 Schülerinnen und Schüler nicht nötig sein wird», schreibt der Kanton weiter.
Zudem hat der Kanton den Bau des Gymnasiums Zimmerberg als Pilotprojekt «Schulraum für die Zukunft» auserkoren. Anhand dieses Pilotprojekts soll überprüft werden, wie beispielsweise Vorfabrikation, Systembauweise und vereinfachte Gebäudetechnikkonzepte als Standard für künftige Kantonsschulbauten dienen könnten.
Drei Sporthallen und 28 Unterrichtsräume
Das Raumprogramm des Kantons rechnet mit 28 Standard-Unterrichtsräumen und 28 Gruppen- und Fokusräumen. Für den Unterrichtsbereich Naturwissenschaft sind Unterrichts-, Praktikums-, Sammlungs- und Lagerräume vorgesehen. Spezielle Unterrichtsräume werden zudem für die Musik und das Bildnerische Gestalten benötigt sowie zusätzliche Proberäume für den Instrumentalunterricht.
Die Schulbauten umfassen drei Sporthallen, eine Aula, einen Kulturraum und eine Mensa. Für diese ist ausserhalb der Unterrichtszeiten auch eine Nutzung durch Dritte vorgesehen, weshalb eine separate Zugänglichkeit gewährleistet sein sollte.
Aussenraum für Bildung nutzen
In das Wettbewerbsprogramm hat der Kanton bereits bauliche und technische Vorgaben einfliessen lassen, welche zu einem kostengünstigeren und kürzeren Bauprozess führen sollen.
Auch die Auffassung von Bildungsraum soll bei der neuen Kantonsschule eine andere sein. Fand in bisherigen, konventionellen Schulbauten das Lehren und Lernen hauptsächlich im Schulzimmer statt, will der Kanton bei der Kantonsschule Zimmerberg das gesamte Schulgebäude samt Aussenraum als Raum für Bildung nutzen. «Dies ermöglicht zeitgemässe Lehr- und Lernformen sowie eine flexiblere Unterrichtsplanung», schreibt der Kanton.
Auch die Inbetriebnahme des Gymnasiums wird sich verzögern. Diese war auf das Schuljahr 2028/29 geplant. Nun rechnet der Kanton damit, dass die ersten Schülerinnen und Schüler nach den Sommerferien im Jahr 2031 erstmals in der Kantonsschule Zimmerberg unterrichtet werden.
Baubewilligung erteilt
Um die steigende Schülerzahl im Bezirk Horgen aufzufangen, wird derzeit die Kapazität des Provisoriums der Kantonsschule Zimmerberg, das sich in der Au befindet, erhöht. Künftig sollen 600 Schülerinnen und Schüler darin Platz finden. Bisher ist das Provisorium für 500 ausgelegt.
Die Stadt Wädenswil hat Mitte Januar die Baubewilligung für den Ausbau erteilt. 13 neue Klassenzimmer können nun in einem dreistöckigen Bürogebäude an der Moosacherstrasse, direkt neben dem bisherigen Provisorium, realisiert werden.
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