Kanton verzichtet auf Asylzentrum in Stäfa
Das Pflegezentrum Seeblick in Stäfa war bis vor kurzem als Zentrum für minderjährige Asylsuchende in Gespräch. Daraus wird nun nichts, und ab Juni steht das Haus leer.
Ein Zentrum für minderjährige Asylsuchende hoch über der Gemeinde Stäfa: Diese Möglichkeit erwog der Kanton eine Zeit lang, wie die ZSZ im Februar publik machte. Möglich geworden wäre dies, weil das Pflegezentrum Seeblick demnächst schliesst.
Doch nun sieht der Kanton von der Idee ab, dort ein Zentrum zu eröffnen, wie es bereits in Zollikon eines gibt. «Seitens des Kantons besteht kein Bedarf», begründet Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP) den Entscheid. Der Kanton habe allerdings tatsächlich geprüft, ob dies eine Option sei, da die Entwicklungen im Asylbereich eine ständige Planung erforderten.
Fehr betont, dass die Gespräche mit dem Stäfner Gemeinderat «wie immer hervorragend» gewesen seien. Gemeindeschreiber Daniel Scheidegger bestätigt denn auch, dass die Behörde dem Kanton Hand geboten hätte, wenn er den Seeblick als Standort für ein Asylzentrum in Betracht gezogen hätte. Er verschweigt aber nicht, dass mit dem Verzicht gewisse Probleme weg fallen. «Es hätte in der Bevölkerung sicher für Diskussionen gesorgt.»
Bewohner ziehen in die Stadt
Das Pflegezentrum befindet sich zwar auf Stäfner Boden, es gehört aber der Stadt Zürich. Diese gibt das Heim auf, weil die Sanierung zu teuer wäre. Im Juni ziehen die Bewohner ins städtische Pflegezentrum Riesbach. Noch vor zwei Monaten rechnete die Stadt Zürich damit, dass sie die Liegenschaft dem Kanton als Asylzentrum vermieten würde. Im Februar war noch davon die Rede, dass mit der Asylorganisation AOZ ein Vertrag über 10 bis 15 Jahre abgeschlossen werden solle. Dazu kommt es nun nicht. Da der Entscheid erst vor kurzem gefallen ist, weiss die städtische Liegenschaftenverwaltung noch nicht, wie es weitergeht, sagt Sprecher Kuno Gurtner auf Anfrage.
Die Gemeinde Stäfa und die Stadt Zürich haben nun miteinander Gespräche aufgenommen. Stäfas Gemeindeschreiber Daniel Scheidegger geht davon aus, dass es künftig keine öffentliche Nutzung mehr geben wird. «Denkbar wären Wohnungen.» Da sich das Areal in der Zone für öffentliche Bauten befindet, wären jedoch nur Alterswohnungen zulässig. Für alles andere bräuchte es eine Umzonung.
Gemäss Scheidegger ist es vorstellbar, dass die Gemeinde der Stadt die Liegenschaft abkauft. Allerdings benötigte dies der Zustimmung der Stäfner Stimmbevölkerung und des Zürcher Gemeinderats. Falls es dazu käme, dürfte die Gemeinde das Areal kaum selber neu bebauen. So sagt Scheidegger: «Die Gemeinde würde nicht als Investor auftreten.»
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