Unglück im Kanton UriSchlechtes Wetter verursachte Absturz von Leichtflugzeug im Gotthardgebiet
Die Untersuchung eines Unglücks beim Gloggentürmli im Kanton Uri von 2021 ist abgeschlossen.
Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hat als Ursache für den Flugzeugabsturz 2021 beim Gloggentürmli im Kanton Uri an der Grenze zum Tessin die ungenügenden Wetterbedingungen ermittelt. Beim Absturz im Gotthardgebiet verstarb der damals 60-jährige Pilot.
Der deutsche Staatsangehörige kollidierte mit seinem viersitzigen Leichtflugzeug des Modells Mooney M20J knapp unterhalb der Krete des Gloggentürmlis mit dem Gelände, wie es im Schlussbericht der Sust vom Freitag heisst.
Umfangreiche Untersuchungen zeigten, dass weder technische Mängel, noch gesundheitliche Einschränkungen ursächlich für den Absturz waren. Zudem sei der Pilot mit dem Fliegen im Gebirge vertraut gewesen.
Schlechte Sicht auf umliegende Bergflanken
Der Pilot habe seine Reise von Deutschland ins Tessin bereits wegen schlechten Wetters um einen Tag verschoben, als er am 18. Juli 2021 abflog. Den Flug dennoch anzutreten, sei «nachvollziehbar», da eine Wetterverbesserung nicht ausgeschlossen war, schrieb die Sust.
Spätestens Richtung Andermatt müsste sich aber gezeigt haben, dass nicht jederzeit ausreichender Sichtkontakt zu den umgebenden Bergflanken und ausreichend überblickbarer Raum für eine Umkehrkurve bestand. Der Entscheid, weiterzufliegen, sei der Grund für den nachfolgenden Unfall gewesen.
Der Pilot wich später ins Guspistal aus, vermutlich da ihm dort die Wetterverhältnisse vorteilhafter erschienen. Dort setzte er laut Bericht den Steigflug bei eingeschaltetem Autopiloten fort. Kurz vor der Krete des Gloggentürmlis müsse der Pilot von der automatischen Abschaltung des Autopiloten überrascht worden sein, heisst es.
Steiler Sinkflug
Gemäss Sust war dies eine Folge der nun bis zum Anschlag auf «Nase nach unten» verstellten «Höhenrudertrimmung» und initiierte den Übergang in einen steilen Sinkflug. Der Pilot konnte unter diesen Umständen die Kollision mit dem Gelände nicht mehr verhindern.
Zielorts des Piloten war Locarno, wo er sich mit seiner Partnerin treffen wollte. Nach seinem Absturz fand eine kantonsübergreifende Such-, Rettungs- und Bergungsaktion statt. Weil im vermuteten Absturzgebiet aber sehr dichter Nebel herrschte, konnten die Rettungskräfte in den ersten Stunden nur zu Fuss nach dem abgestürzten Flugzeug suchen. Die Rettungskräfte konnten das Flugzeugwrack und den Leichnam am Tag nach dem Absturz bergen.
SDA/ij
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