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Kanton entzieht Arbeitslosenprojekten die Unterstützung

Die Velostation am Bahnhof Jona wird von der WTL betrieben. Auf dem Bild v.l.n.r.: Achilles Häring Abteilungsleiter 2Rad, Elizabeth Casal, Leiterin WTL und Ibrahim Beyeler 2Rad.

Es ist ein Schlag ins Gesicht. Das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit hat entschieden, den kantonalen Leistungsauftrag im Bereich Arbeitslosenprojekte nicht mehr an das Werk und Technologiezentrum Linthgebiet (WTL) «Zurück in den Arbeitsmarkt» zu vergeben. «Es stimmt, wir haben den Zuschlag an einen anderen Anbieter verloren», bestätigt Geschäftsleiterin Elizabeth Casal. Warum dem so sei, dazu mag sich Casal nicht detailliert äussern. Fest steht: Am Preis dürfte es nicht gelegen haben. «Wir würden den Auftrag für 784 000 Franken erledigen. Unsere Konkurrenz kostet den Kanton 986 000 Franken.»

«Das WTL steht auch so auf gesunden Beinen»

Der Auftragsverlust wiegt schwer. «Letzte Woche musste ich bereits vier meiner gesamthaft fünfzig Mitarbeiter entlassen», sagt Casal. So etwas schmerze. Auch deshalb ist die Geschäftsleiterin nicht gewillt, den Entscheid des Kantons einfach so hinzunehmen. Sie wird daher Beschwerde beim Verwaltungsgericht einreichen. «Es geht nicht darum, dass ich meiner Konkurrenz den Auftrag missgönne», erklärt Casal. Ihre Beschwerde richte sich gezielt gegen die Beurteilungskriterien, nach welchen die Auftragsvergabe stattgefunden hat. Mehr will Casal zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Mit dem Auftragsentzug falle zwar ein Standbein des WTL weg, nicht aber die Basis, betont Elizabeth Casal. «Das WTL steht auch ohne diese Zuweisungen auf gesunden Beinen.» Viele Sozialämter umliegender Gemeinden und Kantone hätten ihr Unternehmen mit der Arbeitsintegration ihrer Sozialhilfeempfänger betraut. «Das ermöglicht es uns, unsere Arbeit auch weiterhin fortzuführen.»

Eine Werbeoffensive für den Velokurrierdienst

Weiterführen will das WTL unter anderem auch seinen Kurrierdienst. Seit knapp neun Monaten können sich die Rapperswil-Joner ihre Einkäufe per Velokurier nachhause bringen lassen. Der Dienst des sozialwirtschaftlichen Unternehmens soll Arbeitslosen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern. Neun Kuriere treten aktuell für das Projekt in die Pedale.

Momentan seien es etwa drei bis fünf Lieferungen pro Tag, erzählt Elizabeth Casal. Ausserdem habe man rund 10 Jahresabonnemente verkaufen können. «Mit diesen Zahlen befinden wir uns zwar noch weit unter unseren Erwartungen, dennoch sind wir guten Mutes, dass wir unsere Ziele erreichen können.» Mit einer breiten Werbeoffensive wolle man das Projekt nun in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken. «Ein solches Projekt braucht Zeit. Die postitiven Rückmeldungen unserer Kunden bestärken uns aber enorm in unserem Unterfangen.»

Ganz anders gestaltet sich die Situation derweil in der Kantonshauptstadt. Nach 23 Jahren steht das dortige Eingliederungsprogramm, «Die Projekt-Werkstatt», nämlich kurz vor dem aus. Auch sein Projekt habe den Auftrag des Kantons nicht mehr erhalten, bestätigt Geschäftsleiter Hansueli Salzmann gegenüber der Onlineplattform «FM1Today». Auch Salzmann will den Entscheid des Kantons nicht hinnehmen und wird dagegen beim Verwaltungsgericht Beschwerde einreichen.

Beim Kanton hält man sich derweil bedeckt. Auf Anfrage der ZSZ verweist man beim Amt für Wirtschaft und Arbeit auf Regierungsrat Bruno Damann (CVP). Dieser weilte am Freitag bereits in den Ferien und war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.