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Kampf um Tarife
10'000 Physios an Kundgebung erwartet

Des physios defilent en brandissant des pancartes lors d'une manifestation des physiotherapeutes contre le nouveau tarif ce jeudi 2 novembre 2023 a Lausanne. Les physiotherapeutes romands ne veulent pas de la réforme du Conseil federal sur la duree des consultations et leurs tarifs. Ils exigent l'abandon des propositions du gouvernement. (KEYSTONE/Laurent Gillieron)
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235'316 Menschen haben die Petition «Physiotherapie vor dem Abgrund?» unterschrieben. Die vom Verband Physioswiss lancierte Forderung wehrt sich gegen die vom Bundesrat geplanten Tarifanpassungen (diese Redaktion berichtete).

So sollen Physiotherapeutinnen und -therapeuten künftig weniger hohe Tarife verlangen dürfen, damit Gesundheitskosten gespart werden können. Die Branche schlägt Alarm: Bereits springt der Nachwuchs nach wenigen Jahren ab, Stellen können schwer besetzt werden, und schon jetzt warten Patienten wochenlang auf einen Termin für ihre Behandlungen. Bei der Anpassung handle es sich um eine existenzielle Bedrohung.

Am Freitag übergeben die Verantwortlichen im Rahmen einer Kundgebung in Bern nun die Petition der Bundeskanzlei. Laut «Bärn Today» rechnet der Physioverband mit 10'000 Teilnehmenden. Die Solidarität aus der Bevölkerung ist riesig. Mit den 235'316 gesammelten Unterschriften wurde das ursprüngliche Ziel von 120'000 um fast das Doppelte übertroffen. Eine Mindestanzahl von erforderlichen Unterschriften gibt es bei Petitionen nicht.

Keine Besprechung mit Patienten am USB

Viele Physiotherapeutinnen und -therapeuten haben ihre Tarifsorgen in den Sitzungen mit ihren Patienten besprochen. Wie diese Redaktion aus sicherer Quelle weiss, wurde dies den Mitarbeitern des Basler Unispitals (USB) untersagt. Die Medienstelle des Spitals bestätigt dies.

Es handle ich aber um eine allgemeine Praxis im Unternehmen, dass die Mitarbeitenden nicht mit Patienten über politische oder religiöse Themen sprechen sollen. Privat stehe es Mitarbeitenden absolut frei, sich für politische Themen einzusetzen und etwa an Kundgebungen teilzunehmen.

Basler Regierungsrat will Vorschläge nicht ablehnen

Obwohl der Tarifeingriff auf Bundesebene erfolgt, ist dieser auf kantonaler Ebene ein Thema. Im Kanton Basel-Stadt hat etwa LDP-Grossrätin Lydia Isler-Christ eine Interpellation beim Grossen Rat eingereicht. Darin hat sie den Regierungsrat aufgefordert, die Vorschläge des Bundes bei der Tarifanpassung in der Vernehmlassung abzulehnen.

Der Basler Regierungsrat schrieb in seiner Antwort, dass er dafür «keinen Anlass» sehe, weil die Verhandlungen Sache der Tarifpartner sei und es sich «per se um eine Übergangslösung» handle. Er will dem Bund aber Massnahmen für eine Befristung dieser Lösung vorschlagen.

Am 2. November hatten bereits Physiotherapeutinnen und -therapeuten aus der Romandie in Lausanne demonstriert. Die Kundgebung am Freitag in Bern findet ab 13 Uhr auf dem Bundesplatz statt.