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Hallen-EM in Istanbul
Kambundji gelingt schon der nächste Gold-Coup

Die strahlende Siegerin: Mujinga Kambundji holt in Istanbul EM-Gold.

Es hat etwas fast Unfassbares: Mujinga Kambundji fährt nach 2022, ihrem erfolgreichsten Karrierejahr, dort fort, wo sie im August an der EM in München aufgehört hat: beim Siegen. Als wäre es das Einfachste. Die 30-jährige Bernerin wird in Istanbul erstmals auch Hallen-Europameisterin über 60 m und gewinnt damit bereits ihre achte Medaille auf internationaler Ebene. Es ist die nächste nach EM-Gold über 200 m und dem Hallen-WM-Titel vor einem Jahr in Belgrad.

Genau sieben Sekunden brauchte Kambundji für den nächsten Triumph – und sie deklassierte ihre Gegenerinnen geradezu: Die Polin Ewa Swoboda, Mitfavoritin auf Gold, wurde in 7,09 Zweite, die Britin Daryll Neita in 7,12 Dritte. Dass die Schweizerin nicht unter der 7-Sekunden-Marke blieb, ist allerhöchstens für sie ein Schönheitsfehler. Viel wichtiger: Sie war wie zuletzt immer am Tag X bereit, das hatte sich schon im Halbfinal abgezeichnet. In 7,05 hatte sie schon dort einen unwiderstehlichen Eindruck hinterlassen und war als Schnellste in den Endlauf eingezogen. Im Final dann demonstrierte sie ihre Klasse und Konstanz. 

Damit bleibt diese Goldmedaille in der Schweiz: 2021 hatte Ajla Del Ponte in Torun triumphiert. Nach einem Ermüdungsbruch im Schienbein ist sie auf gutem Weg zur Rückkehr auf die Bahn, musste aber auf die Hallensaison verzichten.

Auch die beiden anderen Schweizer Sprinterinnen zeigten starke Leistungen: Sarah Atcho, die sich in den vergangenen Jahren mit Knieverletzungen und Herzproblemen plagte, machte sich schon ein schönes Geschenk mit der Halbfinalqualifikation, den Final verpasste sie, die 2019 letztmals als Einzelstarterin an internationalen Meisterschaften teilgenommen hat, in 7,26 nur gerade um zwei Hundertstel. Und die erst 21-jährige Melissa Gutschmidt? Sie glänzte bei ihrer Premiere auf dieser Ebene und lief in 7,27 (Vorlauf) und 7,30 (Halbfinal) nahe an ihren Bestwert (7,26). 

Moser tritt als Titelverteidigerin an

Neben Del Ponte hatte 2021 auch Stabspringerin Angelica Moser Hallen-EM-Gold gewonnen und tritt am Samstag als Titelverteidigerin an. Mit 4,55 m qualifizierte sie sich als eine von acht Finalistinnen, scheinbar rechtzeitig hat sie sich von einer Fussverletzung erholt. Ob sie allerdings schon auf dem Niveau von damals ist (Sieghöhe 4,75 m), muss sich weisen. Ebenfalls in den Final (vom Sonntag) vorgestossen ist Loïc Gasch, der Schweizer Rekordhalter im Hochsprung. Ihm reichten 2,19 m.

Lauter Enttäuschungen erlebten hingegen die  400-m-Läuferinnen und -Läufer: Ricky Petrucciani, der an der EM in München mit dem Gewinn der Silbermedaille geglänzt hatte, blieb in 47,32 mehr als eine Sekunde über seiner Bestzeit, die er Anfang Februar in Magglingen gelaufen war. Lionel Spitz war in 46,79 schneller, schied mehr als eine halbe Sekunde über seinem Bestwert aber ebenfalls aus. Ihm fehlten in der Serie mit Hürden-Weltrekordhalter Karsten Warholm (NOR) 13 Hundertstel zum Weiterkommen. Yasmin Giger (53,89) und Julia Niederberger (53,52) als jeweils Vierte ihrer Serie verpassten die Halbfinals deutlich.