Joner Vinora-Gelände soll zum Wohngebiet werden
Jetzt ist klar, was mit dem Areal der Joner Petroplast Vinora passiert. Die Eigentümer wollen eine neue Wohn- und Gewerbezone schaffen. Bis gebaut wird, dauert es aber noch Jahre.
Seit Ende Februar ist von der einst traditionsreichen Petroplast Vinora in Jona nur noch die Gebäudehülle übrig. Die Produktion wurde geschlossen, die Mitarbeiter entlassen und der Kundenstamm nach Deutschland an die Papier-Mettler verkauft. Lange Zeit war unklar, was mit dem Gelände der Firma passieren wird. Nun lichtet sich der Nebel.
Die Besitzerfirma Petroplast Vinora hat bei der Stadt Rapperswil-Jona ein Umzonungsgesuch gestellt. Das Grundstück an der Joner Holzwiesstrasse 50 soll von der Industriezone in eine Wohn- und Gewerbezone umgewandelt werden. Dies bestätigt Miteigentümer Benno Schneider auf Anfrage. Man habe festgestellt, dass die Nachbarn empfindlich auf die Emissionen der produzierenden Industrie reagieren würden, und sei deshalb der Überzeugung, dass die Wohn- und Gewerbezone die bessere Nutzung ermögliche. Offen ist laut Schneider noch, ob Petroplast Vinora selber auf dem Gelände etwas planen will oder das Grundstück verkauft. Klar ist, dass ein Sondernutzungsplan die attraktive Nutzung des Geländes möglich machen soll.
Zwischennutzung möglich
Bis es so weit ist, bietet Petroplast Vinora eine Zwischennutzung des fast vier Fussballfelder grossen Areals für Lager- und Büroflächen, aber auch Gewerbe- und Ateliernutzungen an. Die Aussenflächen und Parkplätze stehen ab sofort zur Vermietung, die meisten Räumlichkeiten ab Juli. Es ist laut dem Unternehmen vorläufig eine Mietdauer mindestens bis Mitte 2019 vorgesehen. Bereits jetzt lagert der Zivilschutz Material ein, wie es auf Anfrage bei der Stadt Rapperswil-Jona heisst.
Bauchef Thomas Furrer (parteilos) sagt zu den Umnutzungsplänen: «Der Hauptwunsch ist, dass keine Brache entsteht.» Die Chance, eine qualitativ gute Siedlungsentwicklung begleiten zu können, wolle man wahrnehmen. «Dazu gehören auch ein Wettbewerb und der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum», betont Furrer. Für den Stadtrat ist wichtig, dass nebst dem Wohnen auch Flächen und Räume für Gewerbe und andere Nutzungen zur Verfügung stehen. Ausgeschlossen ist eine publikumsintensive Nutzung. Weitere Details werde man der Öffentlichkeit nach Abschluss der Verhandlungen zwischen Stadt und Petroplast Vinora präsentieren.
Die Umnutzung erfordert eine Teilzonenplanänderung, welche dem fakultativen Referendum unterstellt ist.
230 Stellen gestrichen
Im Februar 2016 hatte Petroplast Vinora bekannt gegeben, die Produktion in Jona und Andwil aufzugeben. Dabei wurden 230 Stellen gestrichen. Der deutsche Hersteller Papier-Mettler wollte beim Kauf von Petroplast Vinora einzig den Kundenstamm, die Vertriebsorganisation und die Produktpalette übernehmen. An der Produktion in der Schweiz war das Unternehmen nicht interessiert. Ebenso wenig an den Liegenschaften.
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