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Jetzt kommt Airbnb für Boote

Eine App machts möglich: Im Raum Zürich können über Ship-ahoy rund 30 Boote gemietet werden.

Die Sommerferien haben begonnen und manch ein Urlauber ist bei der Suche nach einer Unterkunft auf der Plattform Airbnb fündig geworden. Neuerdings können sich passionierte Bootsfahrer ohne eigenes Boot nach demselben Prinzip ihren Wunsch nach einer Fahrt auf dem Zürichsee erfüllen. Die Plattform des Zürcher Start-ups Ship-ahoy bringt Bootsbesitzer, die ihr Gefährt teilen wollen, und Seeliebhaber zusammen.

Weil der Unterhalt für ein Boot teuer ist und die Anlegeplätze am Seeufer eine Rarität sind, haben sich Gründer Christian Fehr und seine zwei Kollegen entschieden, ein Angebot zu lancieren, welches das Teilen von Booten ermöglicht. Wer also im Besitz eines Bootes ist und es während seiner Abwesenheit vermieten will, kann auf der Plattform von Ship-ahoy ein Inserat lancieren. Passionierte Böötler, die selber keines besitzen, können sich für eine gewünschte Zeitdauer ein Ruder-, Motor- oder Segelboot mieten.

Wie Fehr sagt, ist die Idee des Bootsharings ursprünglich aus persönlichem Interesse entstanden. «Ich habe selber ein kleines Boot auf dem See und habe es in jungen Jahren privat unter Freunden vermietet, um die anfallenden Fixkosten decken zu können.» Die zwei weiteren Firmenmitglieder teilen die Freude am See und dem Bootfahren mit Fehr. «Nach dem Vorbild von Airbnb fanden wir, dass die Sharing-Economy-Idee das Bootfahren begünstigen kann», so Fehr weiter.

Drittversicherung in Arbeit

Das Zürcher Start-up lanciert in rund zwei Wochen nun die App für Smartphones. «Damit wird das Mieten und Vermieten auch über den Zürichsee hinaus interessant», so Fehr. Ausserhalb von Zürich konnte bisher ein Bootsvermieter auf dem Murtensee zum Mitmachen gewonnen werden.

Im Raum Zürich können vorderhand rund 30 Boote gemietet werden. Allerdings variiert das Angebot. Wer auf Ship-ahoy sein Boot ausschreibt, kann die Verfügbarkeit bei Eigenbedarf in Form von Sperrdaten auch wieder deaktivieren. Die Plattform ist nicht nur für private Bootsbesitzer zugängig. «Viele unserer Vermieter sind institutionelle Bootsvermieter, die unsere Plattform als Zusatzangebot nutzen», so Fehr.

Vertragsabschluss und Zahlungen funktionieren wie bei dem Onlinemarktplatz Airbnb via Kreditkarte. Mit der integrierten Chatfunktion können dann die Vertragspartner Übergabe, Fragen rund um die Nutzung und Bedienung des Bootes klären. Als Starthilfe bietet die Plattform dafür ein vorgefertigtes Protokoll an. Zudem stellen die Betreiber von Ship-ahoy eine Übersicht zu den wichtigsten Regeln für den Bootsverkehr auf dem Zürichsee zur Verfügung. Der Versicherungsschutz läuft aber noch über die privaten Haftpflichtversicherungen der Mieter. «Wir erarbeiten derzeit mit einem Versicherungsunternehmen eine Lösung, die ähnlich wie die Drittlenkerversicherung im Strassenverkehr funktioniert», sagt Fehr. Mit diesem Angebot wäre eine vollumfängliche Vertragsabwicklung über die Ship-ahoy-Plattform möglich.

Die Vorteile des Teilens

Dass ein Mieter ohne Bootsprüfung ein ausweispflichtiges Gefährt mietet, kann laut Fehr nicht passieren. «Mieter registrieren sich auf unserer Plattform und müssen – sofern vorhanden – ein Foto des Ausweises hochladen.» Ist kein solcher vorhanden, ist der potenzielle Mieter nicht berechtigt, ein Boot zu mieten, das über mehr als acht PS verfügt.

Dass Bootsbesitzer wegen Angst vor Schäden nicht gerne vermieten, glaubt Fehr nicht. «Boote sind Gegenstände, die nicht konstant genutzt werden können, und verfügen, trotz des hohen Wertes, nicht über eine allzu persönliche Einrichtung», sagt Fehr. Er vermutet, dass der Vorteil des Teilens der Unterhaltskosten die Angst vor Schäden überwiege. «Das Boot ist während der Mietdauer ja vollumfänglich versichert», so Fehr.