Nach Out im EuropacupJetzt kann sich YB auf die Meisterschaft konzentrieren
Ausgeschieden im Europacup, Rückstand in der Liga: Die Young Boys haben ab jetzt nur noch einen klaren Fokus. Dabei ermöglichen Rückkehrer dem Trainer noch mehr Flexibilität.
So, nun ist die Party endgültig vorbei, von jetzt an gibt es nur noch Alltag. Am Donnerstag dürfte der verpasste Sieg gegen Manchester United noch für etwas Katerstimmung gesorgt haben, gerade weil Villarreal das um einen Tag verschobene Spiel bei Atalanta Bergamo gewann – den Young Boys hätten drei Punkte im Theater der Träume gereicht, um den europäischen Traum immerhin eine Stufe tiefer in der Europa League weiterleben zu können.
Und dennoch ist es vielleicht gar nicht so schlecht, dass sich die Berner ab nun wieder auf die Liga, aufs Wesentliche konzentrieren können, fernab der Verlockungen von Metropolen wie Barcelona, Glasgow oder Monaco, die mit etwas mehr Glück im Frühjahr hätten bereist werden können. Es ist ja nicht so, dass YB momentan mit dem heimischen Tagesgeschäft massiv unterfordert wäre, als Erinnerung reicht ein Blick auf die Tabelle und die letzte Begegnung mit dem nächsten Gegner Sion (Sonntag, 14.15 Uhr).
0:1 verlor der Titelverteidiger Anfang August im Wallis, das sah damals noch wie ein kleiner Betriebsunfall aus, schliesslich sollten kurz darauf Siege in der Champions-League-Qualifikation, ein 4:0 gegen den FCZ und vor allem dieses magische 2:1 gegen Manchester United folgen. Doch nun, vier Monate später, ist die Realität doch eine andere: Rang vier in der Liga, neun Punkte Rückstand auf Leader Zürich, immerhin bei einem Spiel weniger. Und während in jüngster Vergangenheit eine solche Partie wie gegen die Sittener als Pflichtübung angeschaut wurde, hat sie mittlerweile fast schon Charakter eines Schicksalsspiels. Denn danach warten vor der Winterpause Basel (Tabellenzweiter) und Lugano (Dritter).
Langsam mehr taktische Flexibilität
«Keine Frage», sagt David Wagner, «bis zur Winterpause wollen wir drei Siege.» Dabei kommt es dem Trainer gelegen, dass zum Ende des Jahres immerhin in der Defensive Personal zurückkehrt. Nach Captain Lustenberger und Mohamed Camara ist mit Cédric Zesiger der dritte zuletzt verletzt gemeldete Innenverteidiger wieder fit, das sorgt für zunehmenden Konkurrenzkampf und eröffnet Wagner noch mehr taktische Möglichkeiten.
Sandro Lauper, der gelernte Mittelfeldspieler, der zuletzt immer wieder in der Abwehr aushelfen musste, könnte wieder ins Zentrum rücken, zumal Christopher Martins gesperrt fehlt, er könnte als spielstärkster Part in einer defensiven Dreierkette aber auch mit öffnenden Pässen den zuletzt manchmal etwas stockenden offensiven Motor von ganz hinten aus ankurbeln.
Vielleicht hilft das den Young Boys, damit die Umstellung von Champions League auf Liga besser gelingt als zuletzt. «Wir müssen mal probieren, den Schwung mitzunehmen», fordert beispielsweise Fabian Rieder. Auch ihm ist nicht entgangen, dass nach vielversprechenden, teilweise fast schon glänzenden Auftritten auf internationalem Parkett oftmals matte Darbietungen in der Super League folgten. Schliesslich, so sagt er, «wollen wir am Schluss wieder zuoberst stehen». Klar, der 19-jährige Rieder kennt als YB-Profi auch gar nichts anderes. Ausserdem gibt es nur so im kommenden Jahr eine Chance auf die nächste Champions-League-Party.
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