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Japan nimmt kommerziellen Walfang wieder auf

Ab Montag laufen sie wieder aus: Fischkutter für Walfischfang an der japanischen Küste. (Reuters/Kim Kyung-Hoon/30. Juni 2019)

Japan nimmt am Montag nach 30 Jahren den kommerziellen Walfang wieder auf. «Wir sind der Ansicht, dass Wale genau wie Fische Meeresressourcen sind und auf der Grundlage wissenschaftlicher Kriterien genutzt werden können», sagte ein Verantwortlicher des japanischen Fischereiministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Um den einzelnen Walarten nicht zu schaden, würden Fangquoten festgelegt.

1946 wurde das Internationale Übereinkommen zur Regelung des Walfangs beschlossen. Durch ein Moratorium wurde der kommerzielle Walfang 1986 international verboten. Im September 2018 scheiterte Japan in der Internationalen Walfangkommission (IWC) mit einem Antrag auf eine Rückkehr zum kommerziellen Walfang. Daraufhin erklärte es im Dezember seinen Rückzug aus der IWC. Die Entscheidung löste in mehreren Ländern und bei Aktivisten heftige Kritik aus.

Japanische Walfangunternehmen begrüssten den Schritt. Am Montag wird eine Flotte von Fangschiffen vom Hafen Shimonoseki im Südwesten Japans in See stechen. Fünf kleinere Schiffe brechen von Kushiro im Norden des Landes aus auf, um die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs mit einer einwöchigen Jagd auf Zwergwale zu einzuleiten.

Die Waljagd wird sich auf die Region vor der japanischen Küste beschränken, in Hochseegebieten wird nicht gejagt. Dort hatte Japan in den vergangenen 30 Jahren Jagd auf Wale gemacht. Dabei nutzte es eine Lücke in der IWC-Vereinbarung, wonach Wale zu Forschungszwecken getötet werden dürfen. Das Land machte wissenschaftliche Gründe für den Walfang geltend. Ein Teil des Fleischs der getöteten Wale wurde anschliessend zum Verzehr verwendet.

«Herber Rückschlag für den Artenschutz»

Japan jagt schon seit Jahrhunderten Wale. In Teilen der Bevölkerung wird der Walfang als Tradition angesehen, die es zu erhalten gelte. Insbesondere unter Älteren ist diese Haltung verbreitet, da nach dem Zweiten Weltkrieg Walfleisch eine wichtige Proteinquelle für die verarmte Bevölkerung war.

Die naturschutzpolitische Sprecherin der Grünenfraktion im deutschen Bundestag bezeichnete die Wiederaufnahme als «herben Rückschlag für den internationalen Meeres- und Artenschutz». Es bestehe aber die Hoffnung, dass durch Japans Ausstieg aus der IWC wichtige Entscheidungen wie die Einrichtung eines Walschutzgebiets im Südost-Atlantik nicht mehr blockiert würden, erklärte Steffi Lemke.

AFP/fal