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Unwetter in der Schweiz
Jahrhunderthochwasser 2005 und heute – der Vergleich in Bildern

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Der anhaltende Regen lässt zurzeit die Pegel einzelner Gewässer massiv ansteigen. Es drohen in der ganzen Schweiz Überschwemmungen, Erdrutsche und Murgänge (hier gelangen Sie zum Wetter-Ticker). Wenn auch die Lage noch nicht so dramatisch ist, erinnern die Wetterereignisse der letzten Tage an jene im August 2005. Damals kam es in der Schweiz und in weiteren Ländern Europas zu verheerenden Überschwemmungen. Ein starkes Tief sorgte damals für enorme Niederschlagsmengen im Alpenraum und dem Balkan, die Ereignisse sind heute als Jahrhunderthochwasser bekannt.

In der Schweiz am stärksten betroffen waren die Zentralschweiz, Bern, die Region Walensee und Graubünden. Zürich und die Ostschweiz blieben mit einzelnen Ausnahmen weitgehend verschont. Der Schaden belief sich landesweit auf rund 2,5 Milliarden Franken. In diesem Sommer ist die Hochwasserlage auf der Alpennordseite, im Tessin und Wallis kritisch. Für den Vierwaldstättersee, den Thuner- und den Bielersee gilt die höchste Gefahrenstufe, am Zürichsee, an der Aare unterhalb des Thunersees, am Brienzersee, an der Reuss und am Hochrhein ist die zweithöchste Stufe erreicht. Aufnahmen von 2005 und heute zeigen die Situation im Vergleich.

Bern

2021

Für die Aare vom Thunersee bis zum Bielersee gilt derzeit eine Hochwasserwarnung der zweithöchsten Stufe, «grosse Gefahr». Die Hauptstadt hat Vorkehrungen zum Schutz vor Überschwemmungen getroffen.

Die Hochwassersituation der Aare beim Mattenquartier in Bern am 13. Juli 2021. 
Im Gebiet Matte sind Schläuche zum Schutz ausgelegt. (14. Juli 2021) 

Gemäss Naturgefahrenbulletin des Bundes werden für die nächsten zwei Tage maximal 500 bis 560 Kubikmeter Wasser pro Sekunde erwartet. Im Vergleich: Bei den Jahrhunderthochwassern von 1999 und 2005 beförderte die Aare bei Bern über 600 Kubikmeter Wasser pro Sekunde.

2005

Die Überschwemmung im Mattequartier am 22. August 2005. 

Thun

2021

Der Pegel des Thunersees überstieg in der Nacht auf Mittwoch wie vorhergesagt die Hochwassergrenze von 558,3 Metern über Meer. Das Regionale Führungsorgan beurteilte die Situation aber noch als «nicht dramatisch». Am Mittwochmorgen hat der Bund die Warnstufe für den Thunersee erhöht. Es gilt nun Hochwassergefahr der höchsten Stufe, «sehr grosse Gefahr».

Entlang der Aare von Thun bis zum Bielersee besteht zurzeit «grosse Gefahr», also Stufe 4. Der Pegel in Thun liegt jedoch noch deutlich unter der Schadengrenze.

Die Aare führt Hochwasser in Thuns Innenstadt. (13. Juli 2021)
Die Aare am 13. Juli 2021 in Thun. 
Auch der Pegel des Thunersees ist hoch. (13. Juli 2021)

2005

2005 wurde Thun vom Hochwasser stark getroffen. Aufnahmen von Aare und Thunersee im damaligen August.

Sandsäcke schützen hier noch knapp vor dem Wasser der Aare in Thun. (23. August 2005) 
Das Fussballstadion Lachen in Thun stand am 23. August 2005 unter Wasser. 
Entfernung von Treibholz, das im Kanderdelta gestaut wurde. (30. August 2005)

Vierwaldstättersee

2021

Die Situation rund um den Vierwaldstättersee ist kritisch. Der Pegel stieg seit Dienstagabend um rund 20 Zentimeter. Er lag am Mittwoch um 7.30 Uhr bei 434,70 Meter über Meer und damit etwa einen Meter über dem normalen Pegel. Seit Dienstagabend gilt für den Vierwaldstättersee die höchste von fünf Gefahrenstufen.

In Alpnach-Stad ist der Vierwaldstättersee über die Ufer getreten. 

2005

2005 war die Zentralschweiz stark betroffen von Überschwemmungen, Hochwasser und Erdrutschen. Der Vierwaldstättersee trat vielerorts über die Ufer.

Die Schiffsanlegestelle von Flüelen am 24. August 2005. 
Die Schiffsstation Weggis am 24. August 2005. 

Luzern

2021

Für Luzern besteht derzeit sowohl durch die hohen Wasserpegel der Reuss als auch durch jene des Vierwaldstättersees Gefahr, für beide Gewässer wurde die höchste Gefahrenstufe ausgerufen. An einzelnen Stellen ist das Wasser bereits über die Ufer getreten. Die Feuerwehr hatte am Dienstagabend die Schutzmassnahmen am Ufer der Reuss verstärkt. Ein Teil der Gehwege und Brücken an der Reuss waren am Mittwochmorgen gesperrt.

Erste Wasserübertritte der Reuss in Luzern am Mittwoch, 14. Juli 2021. 

2005

2005 standen die Ufer der Reuss in Luzern teilweise vollständig unter Wasser. An mehreren Stellen konnten Fussgänger ihr Ziel nur noch über Holzstege erreichen.

Im Vergleich: Am 23. August 2005 waren die Reussufer an derselben Stelle komplett überflutet. 
Holzstege bewahrten Passanten vor nassen Füssen. (24. August 2005)  
Der überflutete Schweizerhofquai in Luzern am 24. August 2005. 

Engelberg

2021

Am vergangenen Wochenende wurden die Kantonsstrasse sowie die Eisenbahnlinie durch einen Erdrutsch verschüttet. Das Dorf war für mehrere Stunden von der Umwelt abgeschnitten.

Der Eltschenbach bei Wolfenschiessen im Kanton Nidwalden verschüttete die Hauptstrasse …
… sowie die Eisenbahnlinie zwischen Wolfenschiessen und Engelberg in der Nacht auf Sonntag, 11. Juli 2021. 

2005

2005 wurde dieselbe Kantonsstrasse an mehreren Stellen massiv beschädigt, das Dorf war dadurch von der Aussenwelt abgeschnitten. Engelberg war selber stark vom Hochwasser betroffen und wurde komplett überschwemmt.

Die Kantonsstrasse zum Klosterdorf Engelberg am 22. August 2005.
Die stark beschädigte Kantonsstrasse nach Engelberg: Das Dorf wurde dabei von der Umwelt abgeschnitten. (23. August 2005) 
Engelberg wurde durch das Hochwasser und die schweren Unwetter stark verwüstet. (22. August 2005)

Zürichsee

2021

Für den Zürichsee gilt zurzeit die zweihöchste Hochwasserwarnung des Bundes. Es werden lokale Schutzmassnahmen getroffen, an einzelnen Stellen ist das Wasser bereits über die Ufer getreten.

Mitglieder der Feuerwehr sichern das Ufer in Stäfa mit Sandsäcken und Holzplatten vor Hochwasser im Zürichsee. (14. Juli 2021) 
Hoher Wasserpegel bei der Seeanlage in Stäfa. (13. Juli 2021)

2005

Im August 2005 blieb der Zürichsee und somit die umliegenden Dörfer in grossen Teilen weitgehend vom Hochwasser verschont, es kam nur vereinzelt zu Überschwemmungen.

Überschwemmung in Wädenswil am 20. August 2005. 

SDA/sep