Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Newsticker zum Krieg in Nahost
Sie vermissen hier Neuigkeiten? Wir haben einen neuen Ticker gestartetDie Lage am SonntagmorgenNach Tötung von Haniya: Sinwar wird neuer Hamas-Anführer

Artikel zum Thema

Hintergrund: Diese zehn Karten erklären den Nahostkonflikt

Alle Artikel zu Nahost: News und Hintergründe in der Übersicht

Laden Sie unsere News-App herunter und bleiben Sie mit Push-Nachrichten auf dem Laufenden.

Israelisches Gericht verlängert Untersuchungshaft für Soldaten

Vor Kurzem sind neue Informationen über den Fall in den israelischen Medien aufgetaucht, darunter ein Video, das angeblich den Angriff zeigt, sowie Zeugenaussagen eines Arztes der den Häftling danach gesehen und den Fall den israelischen Behörden gemeldet hat. Der Mediziner bestätigte in einem Interview, er habe bei dem Häftling Rippenbrüche, Anzeichen von Schlägen und Hinweise auf eine Vergewaltigung festgestellt, die zu einem Riss Enddarm geführt habe.

Der Fall hat zu Spannungen zwischen Hardlinern in der Regierungskoalition von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und dem Militär geführt. Ultrarechte Regierungsmitglieder zeigten sich empört über die Ermittlungen, die Militärspitze verteidigt sie.

Recherchen der Nachrichtenagentur AP und von Nichtregierungsorganisationen haben miserable Bedingungen für Häftlinge in Sde Teiman offengelegt, wo sich auch der Übergriff zugetragen haben soll. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe kündigte Israel an, den Grossteil der palästinensischen Gefangene woandershin zu verlegen und die Bedingungen in Sde Teiman zu verbessern. Menschenrechtsgruppen sagen, der Fall sei nur die Spitze des Eisbergs und haben das höchste Gericht Israels auf gefordert, die Einrichtung zu schliessen. (DPA)

Mindestens 18 Tote bei israelischen Angriffen auf zwei Schulen

Bei israelischen Angriffen auf zwei Schulen in der Stadt Gaza sind laut palästinensischen Angaben mindestens 18 Menschen getötet worden. «Die israelische Besatzung tötete mehr als 18 Bürger bei Angriffen auf zwei Schulen», sagte der Sprecher der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde im Gazastreifen der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. Zudem seien 60 Menschen verletzt worden. 40 weitere würden vermisst.

«Es handelt sich um den gezielten Beschuss von Schulen und sicheren zivilen Einrichtungen im Gazastreifen», sagte er weiter. Das israelische Militär erklärte, die Schulen seien von der Hamas als Kommandozentren genutzt worden. Von dort aus seien Angriffe geplant und ausgeführt worden. (AFP)

US-Luftwaffe schickt F-22-Kampfflugzeuge in den Nahen Osten

Die US-Luftwaffe hat mehrere Kampfflugzeuge in den Nahen Osten verlegt. Die Maschinen vom Typ F-22 Raptor seien von einem Stützpunkt in Grossbritannien gekommen und sollten Bedrohungen durch den Iran und vom Iran unterstützten Gruppen entgegentreten, teilte das US-Zentralkommando am Donnerstag mit. Wo die Kampflugzeuge gelandet sind, behielt es für sich.

Der Schritt erfolgte, nachdem der Iran Vergeltung für den Tod des Hamaschefs Ismail Hanija vergangene Woche in Teheran angekündigt hatte. Teheran macht Israel für die Ermordung Hanijas verantwortlich. Israel hüllt sich dazu in Schweigen, hat sich aber dazu bekannt, einen wichtigen Kommandeur der mit dem Iran verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon getötet zu haben. Ihn macht die Regierung in Jerusalem für den tödlichen Angriff auf zwölf Minderjährige auf den Golanhöhen verantwortlich. Israel bereitet sich auf Vergeltungsangriffe vor. (DPA)

USA und EU kritisieren Bestrafung norwegischer Diplomaten durch Israel

Die USA und die EU haben die Entscheidung Israels, Norwegens Gesandten bei der palästinensischen Autonomiebehörde im israelisch besetzten Westjordanland den diplomatischen Status abzuerkennen, kritisiert. Norwegen spiele seit Langem eine wichtige Rolle für den Dialog mit der palästinensischen Autonomiebehörde und Israel, sagte US-Aussenamtssprecher Matthew Miller am Donnerstag. Schritte, die dazu führten, Norwegen in dieser Rolle zu behindern, «sind nicht hilfreich», fügte er hinzu.

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell verurteilte die «ungerechtfertigte» Entscheidung Israels. Das israelische Handeln «widerspricht dem Geist des Osloer Abkommens und stört die normalen Beziehungen und die Zusammenarbeit mit der Palästinensischen Autonomiebehörde in unverhältnismässiger Art und Weise», fügte Borrell hinzu. Die in den 1990er-Jahren abgeschlossenen Osloer Verträge sahen unter anderem einen schrittweisen Rückzug Israels aus den besetzten Gebieten vor. Das erste Abkommen war der erste Friedensvertrag zwischen Israel und den Palästinensern überhaupt. Doch selbst einer der Architekten der Verträge, der ehemalige norwegische Staatssekretär Jan Egeland, hatte diese im vergangenen November angesichts des Gazakrieges für hinfällig erklärt.

Israels Aussenminister Israel Katz hatte zuvor die Aberkennung des Status der norwegischen Diplomaten wegen des «israelfeindlichen Verhaltens» Oslos seit Beginn des Gaza-Krieges verkündet. Dies sei der «Preis», den Norwegen für sein «anti-israelisches Verhalten» zahlen müsse, erklärte er am Donnerstag. (AFP)

Aushungern von Zivilisten: Schweiz verurteilt Äusserungen von israelischem Minister

Die Schweiz hat am Donnerstag die Äusserungen des israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich scharf kritisiert. Der Finanzminister hatte gesagt, dass es «gerechtfertigt und moralisch» sein könnte, die Bewohner des Gazastreifens «verhungern zu lassen». Zuvor hatten bereits die EU, Frankreich und Grossbritannien die Äusserungen kritisiert.

«Die jüngsten Äusserungen von Minister Smotrich sind inakzeptabel. Wir erwarten von der israelischen Regierung, dass sie das HVR (humanitäres Völkerrecht) respektiert», schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf dem sozialen Netzwerk X.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Der israelische Minister hatte am Montag auf einem Symposium über die Zukunft des Gazastreifens gesagt, dass «niemand in der Welt uns erlauben wird, zwei Millionen Menschen auszuhungern, obwohl es vielleicht gerechtfertigt und moralisch ist, um die Geiseln freizubekommen», die dort seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober festgehalten werden.

«Wir bringen humanitäre Hilfe herein, weil wir keine andere Wahl haben, wir befinden uns in einem Raum, der internationale Legitimität erfordert, um diesen Krieg zu führen», hatte er hinzugefügt.

Die EU, Frankreich und Grossbritannien hatten die Äusserungen bereits zuvor scharf kritisiert und die israelische Regierung aufgefordert, sich davon zu distanzieren und sie zu verurteilen. (SDA)

Haftbefehl gegen Israels Premier: USA und Deutschland stellen sich schützend vor Netanyahu

Israel ordnet erneut Evakuierungen um Khan Younis an

Das israelische Militär hat nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen Massenevakuierungen in der Gegend um Khan Younis angeordnet. In der Gegend werde es demnächst Armeeeinsätze geben, um auf den Angriff zu reagieren, teilten die Streitkräfte am Donnerstag mit. Ein Video der Nachrichtenagentur AP zeigte Rauch über der Stadt. Auch waren laute Explosionsgeräusche zu hören.

Israelische Streitkräfte sind wiederholt in stark zerstörte Gebiete des Gazastreifens zurückgekehrt, in denen sie schon zuvor gegen die militant-islamistische Hamas und andere Extremisten gekämpft hatten. Erst Anfang Juli hatte das Militär die Räumung eines Grossteils von Khan Younis angeordnet. Die Mehrheit der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens wurde im Krieg vertrieben, oft mehrfach. Hunderttausende sind in elenden Zeltlagern untergebracht. Andere sind trotz der Aufforderung, ihre Häuser zu verlassen, geblieben. Sie sagen, dass sie sich nirgendwo im Gazastreifen sicher fühlen. (DPA)

Palästinenser: 15 Tote nach Angriff auf zwei Schulen

Bei israelischen Angriffen auf zwei Schulen in der Stadt Gaza sind nach palästinensischen Angaben mindestens 15 Menschen getötet worden. Dutzende weitere erlitten Verletzungen, wie die Gesundheitsdienste in Gaza mitteilten. Die Angaben liessen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen. Die israelische Armee bestätigte die Angriffe auf die Schulen. Sie galten Terroristen der islamistischen Hamas, die im Bereich der beiden Schulen Kommandozentralen betrieben hätten. (DPA)

Vertriebene Kinder im Gazastreifen warten auf die Verteilung von Essen.

Israel entzieht acht norwegischen Diplomaten den Status

Israel entzieht acht entsandten Vertretern Norwegens den Diplomatenstatus. Die Diplomaten seien in der norwegischen Botschaft in Israel stationiert, aber zuständig für die Kontakte mit der palästinensischen Autonomiebehörde, hiess es in einer Mitteilung des israelischen Aussenministeriums. Im Mai hatten Norwegen, Spanien und Irland beschlossen, einen palästinensischen Staat anzuerkennen.

Das Aussenministerium in Jerusalem teilte mit, Aussenminister Israel Katz habe Norwegen informiert, dass er den diplomatischen Status norwegischer Vertreter in Israel aufhebe, die für die palästinensischen Gebiete zuständig seien. «Wer uns angreift und eine einseitige Politik gegen uns verfolgt, wird den Preis zahlen», sagte Katz den Angaben zufolge.

Zur Begründung war die Rede von «einer Reihe antiisraelischer und einseitiger Schritte der norwegischen Regierung». Der norwegische Botschafter sei einbestellt worden, um ihm einen entsprechenden Brief zu übergeben. Der diplomatische Status solle den Repräsentanten demnach binnen sieben Tagen nach der Mitteilung entzogen werden.

«Anstatt nach dem 7. Oktober gegen den palästinensischen Terror zu kämpfen und Israel zu unterstützen, das gegen die iranische Achse des Bösen kämpft, hat Norwegen sich dafür entschieden, den Mördern und Vergewaltigern der Hamas einen Preis in Form der Anerkennung eines palästinensischen Staates zu verleihen», sagte Katz demnach weiter.

Der norwegische Aussenminister Espen Barth Eide nannte den Schritt Israels einen «extremen Akt». Laut einer Mitteilung seines Ministeriums sagte Eide: «Norwegen ist ein Freund Israels und wird es immer bleiben.» Dennoch halte Norwegen an seiner Kritik an der Besatzung, der Art und Weise, wie der Krieg im Gazastreifen geführt werde sowie am Leid fest, das der Krieg der palästinensischen Zivilbevölkerung zugeführt habe. Die israelische Entscheidung werde Konsequenzen für Norwegens Verhältnis zu Netanyahus Regierung haben, fügte Eide hinzu, ohne diese Konsequenzen konkret zu benennen. (DPA)

Aktueller Überblick: Iran könnte seine Haltung überdenken

Angesichts der vom Iran und seinen Verbündeten seit Tagen angedrohten Vergeltungsschläge gegen Israel ist die Lage im Nahen Osten zum Zerreissen angespannt. Israel droht seinen Feinden verheerende Konsequenzen an. «Wir werden unseren Feinden, denen, die uns angreifen, denen, die in jeder Rede davon sprechen, wie sie den Staat Israel zerstören werden, eine sehr klare Botschaft senden», warnte der israelische Generalstabschef Herzi Halevi. Medienberichten zufolge richtet sich der Fokus vor allem auf die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon. Dort bereiten sich Krankenhäuser nach offiziellen Angaben bereits auf den Ernstfall vor.

«So, wie die Dinge stehen, könnte (Hisbollah-Chef Hassan) Nasrallah den Libanon dazu bringen, einen sehr hohen Preis zu zahlen. Sie können sich gar nicht vorstellen, was passieren könnte», sagte Israels Verteidigungsminister Joav Galant der «Times of Israel» zufolge. Es sehe immer mehr danach aus, dass die Hisbollah Israel in den kommenden Tagen angreifen könnte, unabhängig von den Absichten des Irans, zitierte der US-Fernsehsender CNN in der Nacht zwei mit Geheimdienstinformationen vertraute Quellen. Es sei nicht klar, ob der Iran und die Hisbollah einen möglichen Angriff koordinieren werden.

Israel zieht rote Linie

Die israelische Regierung habe dem Verbündeten USA mitgeteilt, dass das israelische Militär «überproportional» reagieren würde, sollte die Hisbollah aus Rache für die kürzliche Tötung ihres obersten militärischen Befehlshabers israelische Zivilisten angreifen, berichtete der israelische Journalist Barak Ravid beim US-Nachrichtenportal «Axios» unter Berufung auf zwei namentlich nicht genannte israelische Beamte. Dies sei der Versuch, eine Linie zu definieren, welches Vorgehen Israel dazu zwingen würde, den seit Monaten andauernden Konflikt mit der Hisbollah zu eskalieren und einen Krieg zu riskieren.

Seit Tagen drängen die USA zusammen mit ihren Verbündeten im Westen und im Nahen Osten den Iran und Israel dazu, die Spannungen abzubauen und einen grossen Krieg in der Region zu verhindern. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte Irans neuen Präsidenten Massud Peseschkian in einem Telefonat auf, alles zur Vermeidung einer weiteren militärischen Eskalation zu tun, die auch für den Iran nicht von Interesse wäre und die regionale Stabilität nachhaltig schädigen würde, wie der Élyséepalast mitteilte.

Bericht: Der Iran könnte seine Haltung überdenken

Nach Meinung eines Kommentators der «Washington Post» könnten die intensiven diplomatischen Bemühungen inzwischen durchaus ihre Wirkung zeigen. Zwar sei das Risiko eines iranischen Angriffs nach wie vor hoch. Doch Beamte des Weissen Hauses hätten der Zeitung erklärt, dass sich die Bemühungen allmählich auszahlten und die Möglichkeit bestehe, dass der Iran seine Haltung überdenkt. Dazu habe auch die militärische Drohkulisse mit der Verlegung zusätzlicher US-Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Region beigetragen.

Der Iran wisse genau, dass die USA ihre Interessen und Partner unnachgiebig verteidigen würden, wurde ein ranghoher US-Regierungsbeamter von der Zeitung zitiert. Auch sei dem Iran deutlich gemacht worden, dass eine grössere Eskalation schwerwiegende Folgen für die Stabilität der neuen Regierung von Präsident Peseschkian nach sich ziehen würde. (DPA)

Islamische Länder: Israel voll verantwortlich für Tod Haniyas

Israel ist nach Ansicht von 57 islamischen Staaten «voll verantwortlich» für die Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Haniya in Teheran. Die Tötung sei ein «eklatanter Bruch des Völkerrechts und der UN-Charta», heisst es in der Abschlusserklärung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) nach einer Notfallsitzung in Saudi-Arabien. Israel habe die «Souveränität, territoriale Unversehrtheit und nationale Sicherheit» des Iran ernsthaft verletzt.

Israel hat sich zu dem Vorwurf bislang nicht öffentlich geäussert. Mehrere Experten sind aber der Ansicht, dass nur Israel über die Mittel und die Motivation verfügte, den Hamas-Auslandschef im Herzen Teherans gezielt zu töten. US-Medien hatten zuvor berichtet, dass Haniya durch eine Bombe getötet worden sei – und demnach durch einen lange vor Haniyas Teheran-Reise platzierten Sprengsatz.

OIC-Generalsekretär Hissein Brahim Taha verurteilte die Tötung Haniyas scharf und sprach von einem Bruch der Souveränität des Iran. Israel «macht vor nichts halt, während es jedes internationale Gesetz und Resolution bricht». Der UN-Sicherheitsrat müsse die nötigen Schritte unternehmen, damit die «Besatzungsmacht» Israel die Regeln des Völkerrechts respektiere. (DPA)

Israels Finanzminister entsetzt mit Äusserungen

Deutschland, Frankreich und die EU haben sich entsetzt über Äusserungen des israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich geäussert, mit denen er die Nahrungsmittelhilfe für Palästinenser im Gazastreifen bedauert und ein Aushungern als moralisch gerechtfertigt bezeichnet.«Es sind völlig inakzeptable und empörende Äusserungen des israelischen Finanzministers. Wir weisen sie auf das Allerschärfste zurück», sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin.

«Es ist ein Gebot der Menschlichkeit und ein Grundprinzip des humanitären Völkerrechts, das auch im Krieg Zivilistinnen und Zivilisten geschützt werden müssen und zum Beispiel Zugang zu Wasser und Nahrungsmitteln bekommen müssen», so der Sprecher. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell teilte mit, man erwarte von der israelischen Regierung, dass sie sich eindeutig von den Worten von Minister Smotrich distanziere. Das absichtliche Aushungern von Zivilisten sei ein Kriegsverbrechen.

Smotrich hatte sich laut israelischen Medienberichten zur internationalen Situation seines Landes geäussert und eine Blockade der Hilfsgüter bis zur Freilassung aller Geiseln als moralisch und gerechtfertigt bezeichnet, selbst wenn dies den Hungertod von zwei Millionen Menschen im Gazastreifen bedeute. Aber die internationale Gemeinschaft werde dies nicht zulassen, so Smotrich. (DPA)

Ägypten verbietet kommende Nacht Flüge über Teheran

Ägypten hat seinen Airlines für die Nacht auf Donnerstag Flüge über der iranischen Hauptstadt Teheran untersagt. «Alle ägyptischen Fluggesellschaften sollten Flüge über Teheran vermeiden», heisst es in einem Sicherheitshinweis der zivilen Luftfahrtbehörde in Kairo. Pläne für Flüge über dieses Gebiet würden abgelehnt. Die Anweisung gilt ab 3 Uhr nachts am Donnerstag (MESZ) für drei Stunden.

Solch ein Hinweis Ägyptens sei «sehr ungewöhnlich», schrieb die Organisation OPS Group, die ihre Mitglieder über Risiken und Veränderungen im internationalen Luftverkehr informiert. «Es ist möglich, dass dies ein Hinweis für eine iranische Antwort an Israel ist», schrieb die Gruppe mit Blick auf einen möglicherweise bevorstehenden Angriff, über den seit Tagen spekuliert wird. In so einem Fall könne es zu vielen Störungen im Luftverkehr kommen.

Ägyptens zivile Luftfahrtbehörde verwies in einer Mitteilung auf eine Warnung der iranischen Behörden, nach denen etwa zur selben Zeit im Land Militärübungen geplant seien. Ziel des Hinweises der ägyptischen Behörde sei, Passagiere und den Luftverkehr zu schützen. (DPA)

Israel: Noch motivierter, Yahya Sinwar zu finden

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi sieht in der Wahl des bisherigen Chefs der Hamas im Gazastreifen zum neuen Leiter des Politbüros der Islamisten eine zusätzliche Motivation, Yahya Sinwar ausfindig zu machen. «Wir werden uns alle Mühe geben, ihn zu finden, ihn ins Visier zu nehmen und dafür zu sorgen, dass der Chef des Politbüros erneut ersetzt wird», sagte Halevi beim Besuch eines Luftwaffenstützpunkts.

«Wir haben in den vergangenen Wochen sehr wichtige Operationen durchgeführt und dabei die ranghöchsten Kommandeure unserer problematischsten Feinde ausgeschaltet, und wir machen nicht halt.» Sinwars neuer Titel spreche ihn nicht davon frei, ein Mörder zu sein, sagte Halevi über den Hamas-Führer, der als Drahtzieher des Terrorangriffs am 7. Oktober 2023 gilt.

Nach dem Besuch des Stützpunkts betonte Halevi die «höchste Bereitschaft» des Militärs angesichts der Eskalation der vergangenen Tage. «Wir werden wissen, wie wir überall im Libanon, überall in Gaza, überall im Nahen Osten, ober- oder unterirdisch, eine sehr schnelle Offensive durchführen können», betonte er. «Wir werden unseren Feinden, denen, die uns angreifen, denen, die in jeder Rede davon sprechen, wie sie den Staat Israel zerstören werden, eine sehr klare Botschaft senden.» (DPA)

Verhandlungen mit diesem absoluten Hardliner scheinen ausgeschlossen

Er ist der von den Israelis meistgesuchte Mann in Gaza, nun wird Yahya Sinwar zum politischen Führer der Hamas ernannt. Er ist deutlich radikaler als sein Vorgänger.

Polio-Ausbruch: Eine Million Impfdosen für Gazastreifen

Nach dem Nachweis von Polio-Viren im Abwasser des Gazastreifens wird die Weltgesundheitsorganisation eigenen Angaben zufolge mehr als eine Million Polio-Impfstoffdosen in den Gazastreifen schicken. «Die WHO schickt mehr als eine Million Polio-Impfstoffdosen, die in den kommenden Wochen verabreicht werden sollen», erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch vor Journalisten. Das Gesundheitspersonal im Gazastreifen brauche Bewegungsfreiheit, um die Impfungen verabreichen zu können, forderte er.

Der Nachweis des Polio-Erregers im Abwasser des Gazastreifens sei ein Hinweis darauf, «dass das Virus in der Bevölkerung zirkuliert und ungeimpfte Kinder gefährdet», sagte Tedros. Ein Waffenstillstand oder zumindest ein paar Tage Waffenruhe seien für den Schutz der Kinder im Gazastreifen unerlässlich, betonte er.

Am 30. Juli hatte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen das Palästinensergebiet zum «Polio-Epidemiegebiet» erklärt. Die Behörde macht die Zerstörung der Gesundheitseinrichtungen durch Israels Armee für den Ausbruch der Krankheit verantwortlich.

Die Krankheit Poliomyelitis – der medizinische Begriff für Kinderlähmung – wird durch ein akut ansteckendes Virus ausgelöst, das das Rückenmark angreift und bei Kindern irreversible Lähmungen verursachen kann. Das Poliovirus wird in der Regel über die Fäkalien einer infizierten Person verbreitet und über verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel aufgenommen. Es gibt zwar keine Heilmittel gegen Polio, aber die Impfung verhindert die Ausbreitung. (AFP)

Zwei Tote im Libanon nach israelischem Angriff

Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte weiter mit, dass es auch sechs Verletzte gab. Der Angriff zielte demnach auf ein Motorrad in dem Ort Dschuaja im Süden des Landes. Ob es sich bei den Opfern um Mitglieder der Hisbollah handelte, war zunächst nicht klar. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht. (DPA)

USA: Waffenruhe in Gaza hängt an Hamas-Chef Sinwar

Während die USA auf eine Deeskalation im Konflikt zwischen dem Iran und Israel drängen, erschwert die Ernennung von Israels Staatsfeind Nummer Eins zum Anführer der Hamas die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Die Ernennung von Jihia al-Sinwar sei ein «weiterer zwingender Grund, ihn schnell zu beseitigen und diese abscheuliche Organisation vom Antlitz der Erde zu tilgen», schrieb Israels Aussenminister Israel Katz auf der Plattform X.

Nach Ansicht von US-Aussenminister Antony Blinken hängt es jedoch massgeblich von Sinwar ab, ob ein Abkommen über eine Waffenruhe in Gaza gelingt. Der bisherige Anführer der Islamisten im Gazastreifen sei schon vor seiner Ernennung zum Nachfolger des getöteten Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija der wesentliche Entscheider der Hamas in dieser Frage gewesen, sagte Blinken. «Das unterstreicht nur die Tatsache, dass es wirklich an ihm liegt, zu entscheiden, ob ein Waffenstillstand vorangetrieben wird.» (DPA)

Blinken warnt eindringlich vor Eskalation in Nahost

US-Aussenminister Antony Blinken hat mit eindringlichen Worten vor einer Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und Israel gewarnt. Jeder in der Region sollte verstehen, «dass weitere Angriffe nur das Risiko gefährlicher Folgen erhöhen, die niemand vorhersagen und niemand vollständig kontrollieren kann», sagte Blinken bei einem gemeinsamen Auftritt vor der Presse mit seiner australischen Kollegin Penny Wong sowie den Verteidigungsministern beider Länder im US-Bundesstaat Maryland.

«Ich glaube, dass eigentlich niemand eine Eskalation will, niemand will eine Ausweitung des Konflikts», sagte Blinken. Zugleich bekräftigte er die «eiserne» Unterstützung Israels bei der Selbstverteidigung. (DPA)

Israels Aussenminister: Neuer Hamas-Anführer Sinwar ist «Erzterrorist»

Der israelische Aussenminister Israel Katz hat den neuen Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar als «Erzterroristen» bezeichnet. Seine Ernennung sei ein «weiterer zwingender Grund, ihn schnell zu beseitigen und diese abscheuliche Organisation vom Antlitz der Erde zu tilgen», schrieb Katz auf der Plattform X.

Israel strebt nach der Ernennung Jihia al-Sinwars zum politischen Anführer der Hamas dessen Tötung an. Dies bekräftigte auch Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstag im Interview des saudischen Senders Al-Arabija. «Es gibt nur einen Ort für Jihia Sinwar, und der ist neben Mohammed Deif und dem Rest der Terroristen vom 7. Oktober», sagte er mit Hinblick auf Deif, dem Militärchef der militant-islamistischen Gruppe. Israel bestätigte vergangene Woche Deifs Tötung bei einem Luftangriff im Juli, doch hat die Hamas dies bislang nicht getan. (DPA)

Nach Tötung von Haniya: Sinwar wird neuer Hamas-Anführer

Knapp eine Woche nach der Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija hat die islamistische Terrorgruppe den Hamas-Führer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, zum neuen Anführer der Organisation bestimmt. Das teilte die Hamas auf der Plattform Telegram mit. Er sei nun der Leiter des politischen Büros der Hamas, hiess es. Sinwar gilt als Drahtzieher des Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober 2023.

Es ist ein Schritt, den Israel als Provokation auffassen dürfte: Die Hamas bestimmt Jihia al-Sinwar zu ihrem politischen Anführer.

Sinwar steht ganz oben auf der israelischen Abschussliste. Er lebt an einem unbekannten Ort im Gazastreifen – es wird vermutet, dass er sich in den Tunnels der Organisation unter dem Küstengebiet versteckt hält. Sein Vorgänger Hanija residierte in Katars Hauptstadt Doha und galt als Chefdiplomat der Hamas.

Sinwars früherer Stellvertreter Mohammed Deif, der Kommandeur der al-Kassam-Brigaden und damit des militärischen Flügels der Hamas, war im Juli Ziel eines israelischen Raketenangriffs geworden. Israel hatte ihn in der vergangenen Woche für tot erklärt. Hanija wiederum war vergangene Woche bei einem Attentat in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden.

Sinwar gehört zur Gründergeneration der Hamas. Er wurde 1962 im Flüchtlingslager von Chan Junis im Süden des Gazastreifens geboren. Seine Familie stammt aus der Gegend der Küstenstadt Aschkelon, heute auf israelischem Staatsgebiet. Er sass mehr als zwei Jahrzehnte lang in israelischer Haft und lernte in der Zeit fliessend Hebräisch.

Als sich die Hamas während des ersten Palästinenseraufstands, der Intifada, Ende der 1980er Jahre im Kampf gegen die israelische Besatzung formierte, war Sinwar auch am Aufbau des militärischen Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden, beteiligt. In den Anfangsjahren der islamistischen Bewegung war Sinwar für den Kampf gegen mutmassliche Kollaborateure mit Israel in den eigenen Reihen zuständig. Dabei ging er so brutal vor, dass er als «Schlächter von Chan Junis» bekannt wurde. (DPA)

Hamas-Chef: «Wir haben die Israelis genau da, wo wir sie haben wollen»

Das «Wall Street Journal» hat Aussagen des Hamas-Chefs in Gaza, Yahya Sinwar, veröffentlicht. Diese zeigen dessen kaltblütiges Kalkül im Kampf gegen Israel.

Hizbollah-Chef: «Warten auf Vergeltung ist Teil der Strafe»

Der Chef der Schiiten-Miliz Hizbollah, Hassan Nasrallah, bezeichnet das Hinauszögern des angekündigten Vergeltungsschlags gegen Israel als «Teil der Strafe». In einer Videobotschaft sagte der Generalsekretär der Gruppe vor tausenden Anhängern in der libanesischen Hauptstadt Beirut: «Das israelische Warten ist Teil der Vergeltung und Teil des Kampfes.» Er betonte: «Unsere Vergeltung wird kommen. Nichts wird uns davon abhalten, egal, wie die Konsequenzen aussehen.» Die Reaktion nach den Tötungen eines hochrangigen Hizbollah-Kommandeurs und des Hamas-Auslandschefs werde «stark und effektiv» sein. (DPA)

SDA/AFP/DPA/red