Gespräche abgelehntTrump reagiert mit Drohungen auf Irans Zurückweisung
Nachdem Irans oberster Religionsführer Ayatollah Ali Khamenei direkte Verhandlungen über einen Atomdeal mit den USA abgelehnt hat, droht US-Präsident Donald Trump erneut mit Konsequenzen.

Nachdem der Iran direkte Verhandlungen mit den USA abgelehnt hat, hat US-Präsident Donald Trump am Sonntag mit Drohungen auf die Zurückweisung reagiert. «Wir werden sehen, ob wir etwas erreichen können», sagte Trump während seines Fluges von Florida nach Washington vor Reportern. Wenn nicht, werde «eine schlimme Situation» entstehen. «Ich würde ein Abkommen der anderen Alternative vorziehen, und ich denke, jeder in diesem Flugzeug weiss, was das ist, und das wird niemals schön werden», sagte Trump.
Der iranische Präsident Masoud Pezeshkian hatte die offizielle Antwort auf einen Brief von Trump an den obersten Führer Ayatollah Ali Khamenei am Sonntag mitgeteilt und direkte Gespräche zwischen dem Iran und den USA abgelehnt. Der Weg zu indirekten Verhandlungen stehe allerdings weiterhin offen, sagte Pezeshkian.
«Andere Optionen sind schlecht für den Iran»
Bislang gibt es keine Details zu dem Schreiben Trumps, mit dem laut Berichten ein US-Versuch unternommen werden sollte, brachliegende Gespräche über das Atomprogramm Teherans wiederzubeleben. «Präsident Trump hat sich klar ausgedrückt: Die Vereinigten Staaten können nicht zulassen, dass der Iran eine Atomwaffe erwirbt», teilte das US-Aussenministerium in Reaktion auf Pezeshkian am Sonntag mit. «Der Präsident hat seine Bereitschaft bekundet, mit dem Iran über ein Abkommen zu sprechen», hiess es weiter. Sollte der Iran kein Abkommen anstreben, werde er «andere Optionen verfolgen, die sehr schlecht für den Iran sein werden».
Ob sich die US-Regierung auf indirekte Verhandlungen mit dem Iran einlässt, ist offen. Gespräche in einem solchen Format sind fruchtlos geblieben, seitdem Trump in seiner ersten Amtszeit die USA aus dem im Jahr 2015 erzielten Atomabkommen zwischen Teheran und Weltmächten herauslöste. In der Folge begann der Iran nach UNO-Angaben damit, Uran auf nahezu waffenfähiges Niveau anzureichern. Zugleich versichert die Islamische Republik seit langem, ihr Nuklearprogramm diene rein zivilen Zwecken.
USA greifen vom Iran unterstützte Huthi-Miliz an
Israel und die USA betonen, sie würden niemals zulassen, dass Teheran in den Besitz einer Atomwaffe gelange. Dies hat die Sorge vor einer militärischen Konfrontation genährt. Tatsächlich haben die Spannungen zugenommen. Im Kontext des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen hat das israelische Militär auch andere militante Gruppen der von Teheran geprägten «Achse des Widerstands» ins Visier genommen. Vor kurzem begannen die USA, Luftangriffe auf die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen zu fliegen.
«Wir scheuen uns nicht vor Gesprächen, es ist der Bruch von Versprechen, der uns bisher Probleme bereitet hat», erklärte Irans Präsident Pezeshkian mit Blick auf die USA. «Sie müssen erst mal beweisen, dass sie Vertrauen aufbauen können.»
DPA/chk
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