AboInterview mit einer Aufsteigerin«Zusätzliche Arbeit von Teilzeiterinnen wird wohl nicht so dringend gebraucht»
Einst war sie arm. Für ihr neues Buch untersuchte die Journalistin Anna Mayr, wie ein gutes Einkommen die eigene Haltung verändert. Im Gespräch zerlegt sie Faulheitsmythen und auch das bedingungslose Grundeinkommen.
Frau Mayr, Sie haben zwei Katzen angeschafft, und eine entwickelte ein Unsauberkeitsproblem. Für die Behandlung gaben Sie insgesamt rund 700 Euro aus, inklusive Beratung durch zwei Katzenpsychologinnen. Ist das dekadent?
Im Gegenteil, das war richtig gut angelegtes Geld. Die Tipps der zweiten Therapeutin waren hilfreich, die Katzen sind jetzt sehr glücklich. Dekadenz schliesst ja auch immer einen Verfall mit ein. Aber dass man sich Dinge leistet, heisst nicht unbedingt, dass man keine Ideen mehr dafür hat, wie die Welt schöner und gerechter werden könnte. Geld hat das Potenzial, Leid und Sorgen zu lindern. Darum geht es gewissermassen in meinem Buch. Und darum, dass die Welt aktuell so eingerichtet ist, dass Menschen an Geldmangel leiden, während andere viel haben.