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Indonesien stellt Suche nach bis zu 5000 Vermissten ein

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Wieder hat es also Indonesien getroffen, das schon beim verheerenden Tsunami 2004 die meisten Todesopfer zu beklagen hatte.
Knapp zwei Wochen nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe auf der indonesischen Insel Sulawesi haben die Behörden die Suche nach tausenden Vermissten eingestellt: Balaroa, ein Vorort von Palu, wurde besonders schwer getroffen.
Dörfer sollen nicht wieder aufgebaut werden: Eine Luftaufnahme zeigt das Ausmass der Zerstörung von Petobo am 7. Oktober 2018.
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Knapp zwei Wochen nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe auf der indonesischen Insel Sulawesi haben die Behörden die Suche nach tausenden Vermissten eingestellt. Auf Sulawesi sollte der Rettungseinsatz in der besonders schwer zerstörten Stadt Palu am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) enden, wie der örtliche Einsatzleiters Bambang Suryo sagte.

Bei dem schweren Beben und dem anschliessenden Tsunami am 28. September kamen mindestens 2065 Menschen um, das Schicksal von bis zu 5000 Menschen ist nach Behördenangaben ungeklärt. Sie werden unter den Trümmern und Schlammmassen der zu Palu gehörenden Dörfer Balaroa, Petobo und Jono Oge vermutet.

Zerstörte Dörfer werden Massengräber

Bergungskräfte hatten seit Tagen immer grössere Probleme, zu den in der Hitze rasch verwesenden Leichen in den Trümmern und dem steinhart gewordenen Schlamm vorzudringen. «Wir müssen an die Sicherheit und Gesundheit unserer Rettungsteams denken», sagte Suryo. Bis zur erwarteten Aufhebung des Notstands am 26. Oktober sollen Bereitschaftsteams in Palu bleiben.

Die Behörden planen, die zerstörten Dörfer zu Massengräbern zu erklären. Parks und Monumente sollen künftig dort an die Opfer erinnern.

Zehntausende obdachlos

Knapp 80'000 Menschen haben nach amtlichen Angaben ihr Heim verloren, insgesamt 200'000 Menschen sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen dringend auf Hilfe angewiesen. Trotz internationaler Hilfe sind Trinkwasser und Lebensmittel knapp, die medizinische Versorgung ist schlecht.

Uno-Generalsekretär António Guterres wollte am Freitag gemeinsam mit dem indonesischen Vize-Präsidenten Jusuf Kalla das Katastrophengebiet besuchen. Indonesien mit seinen rund 17'000 Inseln liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, an dem tektonische Platten aufeinander stossen. Erdbeben sind dort besonders häufig.

Neues Beben erschüttert Bali und Java

Am frühen Donnerstagmorgen erschütterte ein Beben der Stärke 6,0 die Inseln Bali und Java. Behördenangaben zufolge kamen mindestens drei Menschen ums Leben, als im Bezirk Sumenep in Ost-Java Häuser einstürzten.

Im Ferienort Nusa Dua auf Bali rannten Hotelgäste nach dem Beben in Panik ins Freie. Zu ihnen gehörten auch Delegierte des Jahrestreffens von Weltbank und Internationalem Währungsfonds. Doch offenbar gab es weder Verletzte noch grössere Schäden, und die Herbsttagung im erdbebensicheren Konferenzzentrum wurde am Donnerstag wie geplant fortgesetzt.

Ein weiteres Beben der Stärke 7,0 erschütterte unterdessen den benachbarten Inselstaat Papua-Neuguinea. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Epizentrum rund 125 Kilometer östlich der Stadt Kimbe auf der Insel Neubritannien. Berichte über Schäden oder Opfer lagen zunächst nicht vor. Eine Tsunami-Warnung wurde kurze Zeit später wieder aufgehoben.

SDA/mch