AboBürgerkrieg in TigrayIn Äthiopien wird wieder gekämpft – und die Welt schaut weg
Fünf Monate hat der Waffenstillstand gehalten. Jetzt wird in Tigray wieder geschossen und gestorben. International ist der Konflikt aber kaum ein Thema. Wäre es anders, wenn die Opfer Weisse wären?
Auf Facebook kann man sich noch anschauen, wie der kleine Vergnügungspark für Kinder aussah, bevor ihn die Bomben trafen. Es gibt eine Kletterwand, ein grosses Karussell wie auf einem Volksfest, Autoscooter und Videospiele. «Der sicherste Platz für Ihre Kinder», so lautete der Werbespruch des «RES Kids Paradise» in Mek’ele im Norden Äthiopiens. Jetzt sind mindestens zwei Kinder tot, getroffen von Raketen, die ein Jet der äthiopischen Luftwaffe vergangene Woche abgefeuert hat, direkt auf das Kinderparadies, das zur Hölle wurde. Für die Eskalation des Konflikts in Äthiopien hätten wieder einmal Kinder «den schwersten Preis gezahlt», sagte die Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell.