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Quoten statt Gutscheine
Impfoffensive soll aus Corona-Krise führen

Bis zu 170 zusätzliche mobile Impfstellen sollen in den kommenden Wochen in der Schweiz unterwegs sein.
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Die Impfung ist für den Bundesrat weiterhin das beste Mittel, um die Corona-Krise in der Schweiz zu beenden. Da allerdings die Impfquote hierzulande um bis 20 Prozentpunkte unter jener anderer europäischer Länder liege, brauche es eine Offensive, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch. Erstmals legte der Bundesrat nun Impfquoten fest, bei deren Erreichen eine Aufhebung der bestehenden Massnahmen möglich sei. Bei den über 65-Jährigen müssten 93 Prozent und bei den 18-bis 65-Jährigen 80 Prozent vollständig geimpft sein.

Erreichen will der Bundesrat diese Impfquoten mit viel Überzeugungsarbeit in den nächsten zwei Monaten. Dazu startet er eine 100 Millionen Franken teure Impfoffensive. Diese besteht aus drei Teilen:

In einer nationalen Impfwoche sollen vom 8. bis zum 14. November möglichst viele Ungeimpfte über den Nutzen der zwei Spritzen informiert werden. Geplant sind Informationsveranstaltungen, die von den Kantonen, Gemeinden und Partnerorganisationen durchgeführt werden. In mehreren Sprachen sollen «verlässliche Fakten zur Impfung» vermittelt werden, etwa zur Wirksamkeit der Impfstoffe, zu deren Sicherheit und Nebenwirkungen sowie zu den Risiken einer Infektion. Zudem will sich der Bundesrat in einem Brief an die Bevölkerung wenden. Die Kosten der Impfwoche betragen 15,2 Millionen Franken.

Zusätzliche mobile Beratungs- und Impfstellen sollen spontane Impfungen auf dem Dorf- oder Sportplatz, vor dem Einkaufszentrum oder am Arbeitsplatz ermöglichen. Die Zahl der mobilen Beratungs- und Impfstellen liegt derzeit bei 50. Der Bund will nun bis zu 170 zusätzliche mobile Angebote wie etwa Impfbusse finanzieren. Insgesamt stellt der Bundesrat 38 Millionen Franken bereit. Damit zahlt er bis zu 220’000 Franken pro mobile Impfstelle.

Die Unentschlossenen sollen mit persönlicher Impfberatung überzeugt werden. Diese individuellen Beratungen mit Hausbesuchen und Anrufen waren in der Vernehmlassung bei den Kantonen und Sozialpartnern zwar umstritten. Der Bundesrat unterstützt nun jene Kantone, die solche Impfberaterinnen und Impfberater einsetzen wollen, mit 43 Millionen Franken. Bei den persönlichen Gesprächen oder Telefonanrufen lässt es sich nicht vermeiden, dass auch Geimpfte kontaktiert werden. Denn weder der Bund noch die Kantone wollen auf Daten zurückgreifen, die über den Impfstatus Auskunft geben. Die Impfberatung soll zudem über Chat-Funktionen in den sozialen Medien erfolgen. Die Kantone können selber Beratungspersonen rekrutieren oder Institutionen wie Spitex oder Beratungsstellen einspannen.

Verzicht auf Impfgutscheine

Ursprünglich wollte der Bundesrat 150 Millionen für die Impfoffensive aufwerfen. Dass es nun noch knapp 100 Millionen sind, hat mit dem Verzicht auf die 50-Franken-Gutscheine zu tun, welche jene erhalten hätten, die jemanden von der Impfung überzeugen. Diese laut Berset «unkonventionelle Idee» ist in der Vernehmlassung durchgefallen. Eine solche Prämie sei unschweizerisch, spalte die Gesellschaft noch zusätzlich und könnte gar kontraproduktiv sein, lautete die Kritik aus den Kantonen.

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