Erfolgreichster Lennon-Song«Imagine» wird 50
Bis heute stossen die Träumereien des Ex-Beatles John Lennon auf Interesse – und werden immer wieder neu interpretiert.
Inmitten der Corona-Pandemie war John Lennons wohl bekanntester Hit wieder in aller Ohren. Während des Lockdown hatte nicht nur eine Reihe von Hollywoodstars um Gal Gadot für ein gemeinsames Internetvideo «Imagine» eingesungen, sondern auch die Schweizer Fussballnati.
Es war kein Zufall, dass besagte Clips, die Hoffnung geben sollten, ausgerechnet den Lennon-Song auswählten. Seit 50 Jahren gilt «Imagine» als Hymne für eine bessere Welt. Am 11. Oktober 1971, einen Monat nach dem gleichnamigen Album, wurde die Single in Grossbritannien veröffentlicht. Seither haben schon Stevie Wonder, Queen, Lady Gaga und unzählige andere das Lied gecovert.
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Die Idee stammt von Lennons Witwe Yoko Ono, die allerdings erst mit grosser Verspätung seit 2017 auch als Songwriterin eingetragen ist – der Ex-Beatle Lennon hatte sich das zu Lebzeiten gewünscht. Onos avantgardistischer Gedichtband «Grapefruit» soll die Grundlage für «Imagine» gewesen sein: «Imagine the clouds dripping» («Stell dir vor, die Wolken tropfen») heisst es in dem Buch – aus der abstrakten Lyrik der japanischen Künstlerin machte Lennon einen Liedtext, dessen übergeordnete Botschaft jeder versteht.
«Stell dir vor, es gäbe keine Staaten, nichts, wofür man töten oder sterben müsste», heisst es darin. Lennon äusserte damit schon 1971 eine Idee, die heute das No-Border-Netzwerk und ähnliche Bewegungen propagieren – eine Welt ohne Grenzen. Kritikern nahm der Sänger im Refrain den Wind aus den Segeln: «Ihr könnt sagen, dass ich ein Träumer bin, aber ich bin nicht der einzige.»
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«Und auch keine Religion», singt Lennon weiter, «stell dir vor, wie die Leute alle in Frieden leben.» Dem «Playboy» sagte er 1980, er habe in erster Linie eine Welt «ohne religiöse Konfessionen, ohne dieses Mein-Gott-ist-besser-als-dein-Gott-Gehabe» im Sinn gehabt. Und als ihn der Weltkirchenrat einst fragte, ob man das Lied nutzen und den Text in «Stell dir eine Religion vor» ändern dürfe, lehnte er selbstverständlich ab. «Die haben mir gezeigt, dass sie es überhaupt nicht verstanden haben.»
Umstritten waren auch folgende Zeilen: «Stell dir vor, es gäbe keinen Besitz. Ich frage mich, ob du das kannst.» Der Multimillionär Lennon, der mehrere teure Anwesen und Autos besass, wurde dafür als Heuchler kritisiert. Kaum auszudenken, was er heutzutage auf Twitter abbekäme.
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Keine Religion, keine Grenzen, kein Besitz – John Lennon räumte später ein, dass die radikalen gesellschaftlichen Ideen in seinem Song Parallelen zum Kommunismus hätten: «Das ist praktisch das Kommunistische Manifest, obwohl ich nicht gerade ein Kommunist bin und keiner Bewegung angehöre», sagte er in besagtem «Playboy»-Interview. Nur wenige Tage bevor er 1980 von einem Fan vor dem New Yorker Dakota Building, in dem er lebte, erschossen wurde.
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