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TV-Kritik zu «Gredig direkt»
«Ich war bereit zu sterben»

2009 und von 2012 bis 2020 Formel-1-Fahrer: Romain Grosjean.
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Schweizer Fahrer in der Formel 1, das ist ein überschaubares Kapitel Sportgeschichte. Da war Clay Regazzoni, der Tessiner Asphalt-Derwisch. Da war Jo Siffert, der elegante Raser aus Fribourg. Der Rest fuhr eher hinterher.

Zu den Unscheinbaren gehörte auch Romain Grosjean, der französisch-schweizerischer Doppelbürger. Grosjean war neun Jahre auf der Piste gewesen, schaffte es ein paar mal aufs Podest, gewann aber kein Rennen. Letztes Jahr, kurz vor seinem Rücktritt, hatte er in Bahrain einen grässlichen Unfall. Beinahe wäre er verbrannt.

Wegen dieses Unfalls hatte ihn Urs Gredig eingeladen, es war offensichtlich. «Ich war bereit zu sterben», sagte der Rennfahrer. Gredig: Ob er, Grosjean, womöglich überlebt habe, weil er bereit gewesen sei, loszulassen? Das könne man so sehen, sagte Grosjean, ein höflicher, etwas scheuer Typ.

Routiniert zettelte Gredig die Binnendiskussion an. Wie sich Grosjean in diesem oder jenem Moment des Unfalls gefühlt habe? Ob er die Hitze gespürt habe?

Grosjean antwortete, wie Sportler antworten, nachdem sie Unglück gehabt haben: Konsequent vorwärts schauend. Der Unfall sei jetzt «ein Teil von ihm», und man könne aus ihm lernen – zum Beispiel bei der Entwicklung besserer Handschuhe. Grosjeans Hände sind seit dem Crash vernarbt.

Interessiert am Unfall: Gredig im Gespräch mit Grosjean.

Was Gredig dagegen nicht interessierte, waren die grundsätzlichen Fragen. Ob Grosjeans Todesgefahr Teil eines sinnlosen Spektakels gewesen ist. Ob die Erwartung krasser Kollisionen die Zuschauer erst vor den Fernseher lockt. Wie sich das stinkende Rundendrehen im Jahr 2021 rechtfertigen lässt.

Nachdem der Unfall von Bahrain aus allen Perspektiven besprochen war, blendete der Moderator weitere Grosjean-Unfälle ein. Aber da war die Luft draussen wie nach einem Ausflug ins Kiesbett auf abgenützten Reifen.

Der Blick zurück

«Gredig Direkt» ist nun bald ein Jahr auf Sendung. 2020 hatte der Talk einen durchschnittlichen Marktanteil von 16,5 Prozent. Damit liegt Gredig im Mittelfeld: Hinter der «Arena» und dem «Club», gleichauf mit «Dok», vor «#SRFglobal».

Auffällig ist das Interesse an Gesprächspartnern, die wie Romain Grosjean zurück- oder kürzergetreten sind. So erzielte Gredig in den letzten Wochen mit Viktor Giacobbo, Peter Spuhler oder Pirmin Zurbriggen einen Marktanteil von jeweils über 20 Prozent.

Der versöhnliche Blick zurück – er scheint nicht nur dem Moderator und seinen Gästen zu behagen.

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